Na, na, Robert, ob ich das so stehen lassen kann ;)
Was hatten die damaligen Umwelt- und Lebensbedingungen sowie die Qualität des Futters mit unseren heutigen Zeit gemeinsam?!
Die damaligen Lebensbedingungen waren ungleich härter als die heutigen und ich bin mir sicher, dass 95% unseerer Zeitgenossen kein Jahr in der Wildniss überleben würden.
Ich halte die These der ausgelaugten Böden und der drastisch zu niedrigen Vitamin-/Mineralwerten in moderner Nahrung für einen Mythos, dem es an wissenschaftlicher Unterfütterung fehlt. Möglicherweise ein Märchen, das die Marketing-Abteilungen der großen Vitamin-Hersteller gezuielt gestreut haben, weil es auch ohne harte Belege so glaubwürdig klingt. Interessanterweise ist der Vitamingehalt von Bioobst/-gemüse nicht signifikant anders als der konventioneller Ware, selbst wenn der Bioanbau auf Flächen stattfand, die zuvor nicht landwirtschaftlich genutzt wurden. Dazu gibts ne Menge Studien.
Wer sich im Rahmen von LCHF mit natürlichen Lebensmitteln - Obst und Gemüse vorzugsweise aus Bioanbau, Tiere artgerecht ernährt ernährt und vior allem auch nicht vergisst, dass Innereien die traditionell wertvollsten Teile eines Tieres(da besonders reich an Nährstoffen) sind (noch immer gebührt dem Jäger der Aufbruch ("Das kleine Jagdrecht"), und um Abwechslung bemüht, dem wird es an nichts fehlen. Wer tagein tagaus immer die gleichen 10 Lebensmittel futtert, der muss sich nicht über Mangel wundern. Jäger und Sammler der Moderne ernähren sich allein was die pflanzliche Basis angeht von teils über 100 verschiedenen Quellen im Jahresverlauf. Dem sollte man so gut es geht nacheifern, indem man sich bunt und vielfältig den Jahreszeiten folgend ernährt. Selbst wenn man ketogen lebt, ist das kein Problem.
Das außerdem, weil der Bedarf an Antioxidantien im Rahmen einer ketogenen Ernährung drastisch niedriger ist, weil Fette sauberer verbrennen als Kohlenhydrate, bei deren Verstoffwechselung mehr Sauerstoff frei wird, der ein agressives freies Radikal darstellt. Phinney und Volek stellen diesen interessanten Effekt einer ketogenen Ernährung in ihrem ausgezeichneten Buch "The Art and Science of Low Carbohydrate Living" ausführlich dar.
Im Rahmen einer LCHF-Ernährung, in der man in der Paleo-Variante auf phytinsäurehaltige pflanzliche Stärketräger (Getreide, Hülsenfrüchte) verzichtet verbessert sich die Aufnahme von Mineralien und Spurenelementen, die beim Verzehr von Vollkorn gar nicht erst in die Blutbahn gelangen, weil sie in der Gegenwart von Phytaten chelieren und über den Stuhl ausgeschieden werden.
Es kommt halt nicht nur drauf an, was und wieviel man zuführt, sondern auch wie die Rahmenbedingung der Aufnahme und Verstoffwechselung aussehen....
Abgesehen davon sollte man die zahlreichen Studien, die gefährliche Nebenwirkungen von künstlichen Antioxidantien (zb Vitamin E und seine Wirkung auf die Krebsmortalität) nicht ausblenden, die von unabhängigen Forschern gemacht wurden. Gerade die fettlöslichen Vitamine sind nicht ganz ohne, wenn man sie hoch dosiert.
Einzige Ausnahme: Wer nördlich von Rom lebt, muss in der UVB-losen Zeit Vitamin D supplementieren, weil wir eben in Afrika evolviert sind, wo weitestgehend ganzjährig Vitamin D in der Haut gebildet werden kann.
Gruß Robert