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Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 5. November 2012, 12:39
von Avocada
Ich werde mich nun intensiver mit dem Thema OM auseinandersetzen und versuchen meine Zipperlein damit in den Griff zu bekommen.
Liebe Petzinger,

diese Seite ist eine wahre Fundgrube an Informationen über die Wirkung von Supplementen. Wenn Du Dich dort anmeldest, kannst Du auch im Archiv wühlen.

Ansonsten finde ich das Buch von Burgerstein Handbuch der Nährstoffe recht gut.

Viel Erfolg bei Deiner Spuren(elemente)suche!

LG
Avocada

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 5. November 2012, 14:34
von Mariella
Liebe Avocada,
war heute ich bei meiner Tochter zum Frühstück eingeladen und habe ihr ein kleines Geschenk mitgebracht: Vitamin C Pulver für 2,15 Euronen aus der Apotheke.
Meine Tochter hat Hashimoto und eine Schilddrüsenunterfunktion und leitet eine Elternini und arbeitet mit kleinen Kindern und fängt sich fast jeden Infekt mit ein.
Sie hat häufiger Blasenentzündung.
So kann sie nun testen, ob es ihr mit Vitamin C stündlich hilft, wenn sie wieder eine Entzündung hat.
Sie nimmt Magnesiumcitrat und Zink.
Mit der Sprossenzucht hat sie noch nicht begonnen.
Sie ist noch auf der Suche nach etwas Immunsystemsförderndes.

Spannende Informationen hier.
Bei unseren ausgelaugten Böden....
Film Du bist was Du isst, habe ich begonnen zu sehen, ist ja echt lang, werde ich mir in Häppchen anschauen.

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 5. November 2012, 18:19
von pinkpoison
Wie hat es der Mensch in vier Millionen seiner Evolutionsgeschichte blos geschafft bis ins 20.Jahrhundert zu überleben, als ihm die Wissensschaft endlich, endlich die künstlichen Vitamine an die Hand gab...? Und das über mehr als 99% seiner Zeit auf diesem Planeten als Jäger und Sammler bei bester Gesundheit und einer Lebenserwartung nach Erreichen der Geschlechtsreife, die erst wieder im späten 20. Jahrhundert erreicht wurde? ;)

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 5. November 2012, 18:38
von sonne
Na, na, Robert, ob ich das so stehen lassen kann ;)

Was hatten die damaligen Umwelt- und Lebensbedingungen sowie die Qualität des Futters mit unseren heutigen Zeit gemeinsam?!

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 5. November 2012, 19:00
von pinkpoison
Na, na, Robert, ob ich das so stehen lassen kann ;)

Was hatten die damaligen Umwelt- und Lebensbedingungen sowie die Qualität des Futters mit unseren heutigen Zeit gemeinsam?!
Die damaligen Lebensbedingungen waren ungleich härter als die heutigen und ich bin mir sicher, dass 95% unseerer Zeitgenossen kein Jahr in der Wildniss überleben würden.

Ich halte die These der ausgelaugten Böden und der drastisch zu niedrigen Vitamin-/Mineralwerten in moderner Nahrung für einen Mythos, dem es an wissenschaftlicher Unterfütterung fehlt. Möglicherweise ein Märchen, das die Marketing-Abteilungen der großen Vitamin-Hersteller gezuielt gestreut haben, weil es auch ohne harte Belege so glaubwürdig klingt. Interessanterweise ist der Vitamingehalt von Bioobst/-gemüse nicht signifikant anders als der konventioneller Ware, selbst wenn der Bioanbau auf Flächen stattfand, die zuvor nicht landwirtschaftlich genutzt wurden. Dazu gibts ne Menge Studien.

Wer sich im Rahmen von LCHF mit natürlichen Lebensmitteln - Obst und Gemüse vorzugsweise aus Bioanbau, Tiere artgerecht ernährt ernährt und vior allem auch nicht vergisst, dass Innereien die traditionell wertvollsten Teile eines Tieres(da besonders reich an Nährstoffen) sind (noch immer gebührt dem Jäger der Aufbruch ("Das kleine Jagdrecht"), und um Abwechslung bemüht, dem wird es an nichts fehlen. Wer tagein tagaus immer die gleichen 10 Lebensmittel futtert, der muss sich nicht über Mangel wundern. Jäger und Sammler der Moderne ernähren sich allein was die pflanzliche Basis angeht von teils über 100 verschiedenen Quellen im Jahresverlauf. Dem sollte man so gut es geht nacheifern, indem man sich bunt und vielfältig den Jahreszeiten folgend ernährt. Selbst wenn man ketogen lebt, ist das kein Problem.

Das außerdem, weil der Bedarf an Antioxidantien im Rahmen einer ketogenen Ernährung drastisch niedriger ist, weil Fette sauberer verbrennen als Kohlenhydrate, bei deren Verstoffwechselung mehr Sauerstoff frei wird, der ein agressives freies Radikal darstellt. Phinney und Volek stellen diesen interessanten Effekt einer ketogenen Ernährung in ihrem ausgezeichneten Buch "The Art and Science of Low Carbohydrate Living" ausführlich dar.

Im Rahmen einer LCHF-Ernährung, in der man in der Paleo-Variante auf phytinsäurehaltige pflanzliche Stärketräger (Getreide, Hülsenfrüchte) verzichtet verbessert sich die Aufnahme von Mineralien und Spurenelementen, die beim Verzehr von Vollkorn gar nicht erst in die Blutbahn gelangen, weil sie in der Gegenwart von Phytaten chelieren und über den Stuhl ausgeschieden werden.

Es kommt halt nicht nur drauf an, was und wieviel man zuführt, sondern auch wie die Rahmenbedingung der Aufnahme und Verstoffwechselung aussehen....

Abgesehen davon sollte man die zahlreichen Studien, die gefährliche Nebenwirkungen von künstlichen Antioxidantien (zb Vitamin E und seine Wirkung auf die Krebsmortalität) nicht ausblenden, die von unabhängigen Forschern gemacht wurden. Gerade die fettlöslichen Vitamine sind nicht ganz ohne, wenn man sie hoch dosiert.

Einzige Ausnahme: Wer nördlich von Rom lebt, muss in der UVB-losen Zeit Vitamin D supplementieren, weil wir eben in Afrika evolviert sind, wo weitestgehend ganzjährig Vitamin D in der Haut gebildet werden kann.

Gruß Robert

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 5. November 2012, 19:16
von sonne
Und das gilt Deines E. fauch für Diabetiker?!

ich lese gerne und lass mich von Deinen Ausführungen anregen!

Zwar bin ich in Bezug auf mögliche Diabetes-Spätfolgen ein ziemlicher Angshase, aber ein lernfähiger ;)

Immerhin...

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 5. November 2012, 19:35
von pinkpoison
Mythos und Realität:

Vitamin- und Mineralstoffgehalt pflanzlicher Lebensmittel - früher und heute

Von: Dr. Else Baur - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

LINK DEFEKT - DAHER ENTFERNT VON SUDDA

@ Sonne: Typ 1 oder 2? Bei Typ 2 sehe ich keinen begründeten Anlaß zur Supplementierung, da sich ein Typ-2-Diabetes durch eine intelligente Ernährungsumstellung in vielen Fällen gut in den Griff bekommen läßt und m.E. keine Mangelerscheinungen zu befürchten sind - gerade wenn man weder Getreide noch Hülsenfrüchte isst.

Bei Typ 1 kenne ich mich zu wenig aus, um mir ein Urteil erlauben zu wollen.

LG Robert

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 5. November 2012, 19:38
von sonne
Robert,

Typ 2, nicht Insulin-pflichtig, und intelligente Ernährungsumstelllung :D

Bis Datum keine Spätfolgen, toitoi :)

LG SOnne

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 5. November 2012, 19:45
von Avocada
Tabelle 4 in Deinem Link zeigt doch ganz deutlich ein signifikantes Absinken der Mineralstoffe von 1954 bis 2003 - oder bin ich zu blöd, die Tabelle zu lesen?

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 6. November 2012, 01:51
von Avocada
Wer sich im Rahmen von LCHF mit natürlichen Lebensmitteln - Obst und Gemüse vorzugsweise aus Bioanbau, Tiere artgerecht ernährt ernährt
Hi Robert,

kannst Du Dir vorstellen, dass es Menschen gibt (z. B. mich mit meinen vier Kindern), die sich diese von Dir beschriebene Ideal-Ernährung einfach finanziell nicht leisten können? Das ist der weitaus größere Teil der Bevölkerung.
Jäger und Sammler der Moderne ernähren sich allein was die pflanzliche Basis angeht von teils über 100 verschiedenen Quellen im Jahresverlauf. Dem sollte man so gut es geht nacheifern, indem man sich bunt und vielfältig den Jahreszeiten folgend ernährt. Selbst wenn man ketogen lebt, ist das kein Problem.
Wenn man ein begrenztes Budget hat aber sehr wohl! Wie sähen wohl unsere Wälder aus, wenn 80 Mio deutsche Bundesbürger sich zu modernen Jägern und Sammlern aufschwingen würden? Ich verstehe sehr wohl, was Du sagen willst, aber es ist heutzutage, mit unserem derzeitigen System, nicht für alle durchführbar. Der moderne Jäger und Sammler nutzt doch nur die Nische, die ihm die übrigen "Wohlstandsfraß-Esser" überlassen.
Abgesehen davon sollte man die zahlreichen Studien, die gefährliche Nebenwirkungen von künstlichen Antioxidantien (zb Vitamin E und seine Wirkung auf die Krebsmortalität) nicht ausblenden, die von unabhängigen Forschern gemacht wurden. Gerade die fettlöslichen Vitamine sind nicht ganz ohne, wenn man sie hoch dosiert.
Stimmt. Vitamin E ohne Vitamin C fördert Krebs, Vitamin E MIT Vitamin C reduziert Krebs. Die gefährlichen Nebenwirkungen von "künstlichen Antioxidantien" treten doch nur auf, wenn man A oder E isoliert supplementiert. C ist dasjenige, das immer benötigt wird und den Bedarf von anderen Vitaminen sogar reduziert.
Wie hat es der Mensch in vier Millionen seiner Evolutionsgeschichte blos geschafft bis ins 20.Jahrhundert zu überleben, als ihm die Wissensschaft endlich, endlich die künstlichen Vitamine an die Hand gab...?
Hier blendest DU die vielfältigen Umweltbelastungen (inklusive Stress) aus, die es in der Vorzeit so nicht gegeben hat. Jegliche Belastungssituation erhöht den Bedarf an Vitalstoffen - und in den vier Millionen Jahren seiner Evolutionsgeschichte hat der Mensch sein Grünzeug frisch vom Baum oder Feld gepflückt und nicht erst (wie heutzutage beispielsweise bei Bananen) drei, vier, fünf Wochen nach der Ernte gefuttert. Der Vitaminverlust zwischen Ernte und Verzehr aufgrund Transport- und Lagerzeiten ist kein Mythos.

Du hast natürlich Recht damit, dass Vitamin-Supplementierung nicht GRUNDSÄTZLICH nötig ist - aber für die meisten Menschen heutzutage, speziell Städter, leider doch. Je nach Lebenssituation ist es möglich, an einem Tag 250 g Hagebuttenschalen zu essen und damit viel Vitamin C zu sich zu nehmen - aber stell Dir mal vor, wie das jemand bewerkstelligen will, der 8 oder 10 Stunden am Tag im Job verbringt... und außer sich selbst noch zwei, drei weitere Esser zu versorgen hat.

LG
Avocada