Quergewölbe Aufbau
Das Quergewölbe wird zwischen dem Groß-und Kleinzehengrundgelenk im Vorfuß wie ein Bogen aufgespannt. Es ist vor allem im unbelasteten Zustand aufgespannt, unter Belastung gibt es elastisch nach. Der knöcherne Aufbau des Gewölbes beginnt im Mittelfuß mit der Anordnung der Fußwurzelknochen. Hier rollt sich das Kahnbein (Naviculare) gemeinsam mit dem ersten Keilbein (Cuneiforme) gegen das Würfelbein (Cuboideum) ein. Die dazwischen befindlichen Keilbeine werden – wie der Name schon sagt – gewölbeartig verkeilt. Der aktive Aufbau wird vor allem durch die kurzen, tiefliegenden Fußmuskeln geleistet. Das sind im Wesentlichen die Fußadduktoren mit Unterstützung der Zwischenknochenmuskeln und der Fußabduktoren.
Sind die tiefen Fußmuskeln unbeweglich, zu schwach und untrainiert, fällt das Quergewölbe zusammen. Der erste und fünfte Mittelfußstrahl rutschen zur Seite weg, die anderen Mittelfußstrahlen verlieren ihren Halt. Das Quergewölbe flacht dauerhaft ab. Die Muskeln werden unbeweglich und die Ansteuerung fällt schwer. Ebenso verhält es sich mit den Fußwurzelknochen. Kahn-, und erstes Keilbein sowie das Würfelbein verlieren ihren Halt, rutschen weg und das Gewölbe bricht ein. Ist das Quergewölbe nicht mehr aktiv, bleiben energetische Impulse stecken und der Energie – und Bewegungsflussfluss kommt ins Stocken.
Fußtypen
Typische Fußdeformationen mit zusammengesunkenen Quergewölbe sind Knick-, Senk-, Platt- und der Spreizfuß. Beim Knickfuß ist der Fuß insgesamt dauerhaft nach Innen in die Pronation abgeknickt. Dabei ist das Fersenbein fehlbelastet. Das Fersenbein steht nicht mehr senkrecht, sondern ist aus dem Lot geraten. Die weiterführende Statik nach oben zum Knie, zur Hüfte, zum Becken und Rücken steht auf einem schiefen Fundament. Der Plattfuß ist meist eine Kombination aus Senk- und Spreizfuß. Die gesamte Fußsohle liegt dann flach am Boden auf. Das Fersenbein und das untere Sprunggelenk weist eine Knickstellung zum Innenknöchel auf, das Fußlängsgewölbe ist abgeflacht und das Quergewölbe zusammengesunken. Ursache sind zu schwache Fußmuskeln. Der Fuß läuft ohne Schutz auf den Mittelfußknochen. Folgen sind Knieschäden, Bandscheiben und Rückenprobleme. Beim Spreizfuß ist das Quergewölbe durchgetreten, der Vorfuß ist verbreitert und liegt flach am Boden. Unterhalb der Grundgelenke der zweiten und dritten Zehe befindet sich eine dicke Hornhaut. Die natürliche Fußsohlenpolsterung ist stark verringert. Der Spreizfuß läuft ohne Dynamik direkt auf den Knochen, der Vorfuß ist überbelastet .
Die Folge des Spreizfußes kann ein Hallux Valgus sein mit Schiefstand des großen Zehs im Grundgelenk. Das Grundgelenk knickt ab, der große Zeh wird nach außen gezogen und übt zusätzlich Druck auf die kleinen Zehn aus. Hammer- und Krallenzehen bleiben dann meist nicht aus. Wird diese Deformation nicht frühzeitig behandelt, kann es zu schmerzhaften und beeinträchtigenden Auswirkungen führen. Im fortgeschrittenen Zustand folgt in vielen Fällen die Operation, ohne das die Ursachen behoben wurden.
Quergewölbe wiederbeleben
Ist das Quergewölbe dauerhaft abgeflacht und inaktiv geworden, kann es in vielen Fällen wieder aktiviert und aufgebaut werden. Der Vorfuß muss mobilisiert und die kurzen Fußmuskeln in der Feinmotorik trainiert werden, was etwas Geduld und Wahrnehmungssensibilisierung benötigt. Meistens ist die Wahrnehmung in den kleinen Fußmuskeln nicht besonders ausgeprägt.
Mobilsierung des Quergewölbes
Um das Quergewölbe zu aktivieren, kann man es ganz einfach mit der Hand aufbauen. Setzen sie sich mit gestreckten Beinen auf den Boden und greifen sie mit beiden Händen einen Fuß jeweils am Groß- und Kleinzehengrundgelenk. Die Daumen liegen oben, die anderen Finger umgreifen unter der Fußsohle den ersten und fünften Mittelfußstrahl. Mit einer sanften Einrollbewegung rollen sie nun die beiden Pole spiegelsymmetrisch gegeneinander ein. Beobachten sie, wie sich das Quergewölbe aufbaut. Rollen sie nun die Mittelfußstrahlen wieder in die andere Richtung auseinander. Beobachten sie, wie das Quergewölbe abflacht. Finden sie einen langsamen und gleichmäßigen Rhythmus. Spüren sie die Elastizität und Beweglichkeit zwischen den Mittelfußknochen und versuchen sie, die Bewegung zwischen abflachen und aufspannen des Quergewölbes in seiner Dynamik wahrzunehmen.
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