perfekt - danke für den Link
das hier habe ich auch noch zu dem Thema gefunden:
(
http://www.prostatakrebse.de/informatio ... choel.html" onclick="window.open(this.href);return false;)[/img]Marco schrieb am 19.8.2005:
Fischöl ist ein kompliziertes Thema, hier ein paar Fakten, die ich für wichtig halte (mehr bei: Barry Sears; The OmegaRx-Zone).
Im Körper aller mehrzelligen Organismen gibt es ein (entwicklungsgeschichtlich) sehr altes Hormonsystem, die Eicosanoide. Diese haben sich seit der Entstehung höherer Organismen (550 Millionen Jahre) nicht oder nur wenig verändert.
Es basiert auf Hormonen, die von Zellen gebildet werden und auf andere oder die produzierende Zelle wirken, eine Art zelluläres Signal- und Informationssystem. Langkettige Fettsäuren mit 20 Kohlenstoffatomen sind die Basis für die Synthese dieser Stoffe.
Diese Hormone ordnet man in verschiedene Gruppen ein: ca. sieben bis neun Gruppen mit mehr als 350 bekannten und sicher noch vielen unbekannten Substanzen, z. B. die Prostaglandine und Leukotriene und Interleukine und... (Prostaglandine werden auch außerhalb der Prostata gebildet.).
Eine sehr wichtige Funktion dieses Systems von Zellhormonen ist die Förderung oder Bremsung von Entzündungen durch das Gleichgewicht von Arachidonsäure (AA) und Eicosapentaensäure (EPA) und deren Folgeprodukten in der Hormonsynthese.
Da über Entzündungen sich viele der Zivilisationskrankheiten bemerkbar machen: Infarkte, Arteriosklerose, Diabetes, und wahrscheinlich auch: Metastasenbildung, ist die Steuerung der Entzündungdreaktionen auf ein ausgeglichenes Maß lebenswichtig (spätestens ab 50). Dies gelingt durch die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren, die insbesondere in Kaltwasserfischen vorkommen (weil diese insbesonders bei niedrigen Temperaturen elastisch bleibende Zellen brauchen und die Fettsäuren in den Zellwänden machen die Elastizität.).
Leider kann man nicht mehr – wie noch 1950 – ausreichend Lebertran vom Dorsch aus dem Nordmeer schlucken – so scheußlich der auch schmeckte – weil die Verseuchung mit chlorierten Kohlenwasserstoffen und Schwermetall zu stark geworden ist (Speck von Nordsee-Seehunden enthält 2 g/kg an Chlorchemie!).
Also hochgereinigtes – im Vakuum destilliertes Fischöl – mit viel EPA. Und gleichzeitig nur wenig an anderen entzündungsfördernden Dingen: Insulinspiegel niedrig halten mit wenig Kohlenhydraten und diese möglichst mit niedrigem glykämischen Index: Vollkornbrot statt Weißmehl und Zucker. Und zu den Kohlehydraten immer auch Fett!
Ebenso: wenig Arachidonsäure: kaum Innereien und Gelbei, wenig rotes Fleich, viel Geflügel (sehr wenig Geflügel-Fett) und Fisch (auch das Fett), viel Milcheiweiß, aber nicht zu viel Milchfett (Butter und fetter Käse). Wichtig: Sonstige Fette sind erlaubt in Form von Olivenöl, Avocadoöl und Nussölen bis zu 80 g pro Tag ca oder 560 Kcal, aber die anderen Fette möglichst liegen lassen (sollte man in etwa befolgen, aber nicht sklavisch). Dazu beliebig viel grünes Blattgemüse.
Barry Sears behauptet zusätzlich, das Fischöl würde auch die Angiogenese (Neubildung von Blutgefässen) bremsen.
Ich halte mich seit Juli 03 zu 80 % an diese Ratschläge. Wichtigste spürbare Wirkung: die allgemeine Fitness war (trotz der bis Juli 04 laufenden dreifachen Hormonblockade) deutlich verbessert: sieben Stunden Schlaf pro Nacht statt vorher 10 Stunden!!!
Die Begründung, warum der Mensch mehr als andere Primaten diese Meeres-Diät braucht, liefert der Ernährungswissenschaftler Steven Cunnane von der Universität Toronto mit Untersuchungen zum Gehirnwachstum vor und nach der Geburt und den dazu benötigten großen Mengen an Omega3-Fettsäuren und dem daraus resultierenden Schluss, dass die Entwicklung des Affen zum Frühmenschen an der Meeresküste stattgefunden hat.
Und nur die dort reichlich vorhandenen Muscheln und Schnecken (vermutlich lange bevor unsere Vorfahren fischen konnten) können soviel reichhaltige Fettsäuren geliefert haben, wie für die embryonale und frühkindliche Entwicklung erforderlich. Und deshalb braucht der Mensch besonders viel Omega3-Fettsäuren. Und außerdem haben wir uns in 8000 Jahren Ackerbau noch nicht (einige wahrscheinlich ja, viele noch nicht) an die reichlich zugeführten Feldfrüchte (Weizen, Reis, Kartoffeln) mit viel Kohlehydraten gewöhnt, deshalb daran sparen!
Versucht es mal, ich merke durch ein undefinierbares Gefühl, ob ich genug von dem Fischöl zu mir nehme und in etwa richtig mit der Diät liege.
Darauf antwortete Elke am selben Tag:
vielen Dank für Deine interessanten Ausführungen zum Thema Fischöl! Für die meisten von uns gibt es auf diesem Gebiet bestimmt noch viel zu lernen.
Sehr erhellend ist es, wenn Du von Dir berichten kannst, Deine Fitness habe auch stark fühlbar zugenommen – ein scheinbar einfacher Indikator, der zur Nachahmung herausfordert.
Es gibt noch eine Menge an interessanten Zusammenhängen von Krankheiten, Lebensgewohnheiten, Ernährung und den verschiedensten Hormonen und Aminosäuren, über die wir nicht genug wissen.
Vieles von all dem funktioniert wie ein Puzzle und setzt sich aus einer großen Anzahl von Mosaiksteinchen zusammen – von unseren Genen ganz zu schweigen.