Grundumsatz

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pinkpoison
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Re: Grundumsatz

Beitragvon pinkpoison » 28. März 2014, 11:58

Und wir wissen ja, bei dieser LCHF-Ernährung gibt es keinen Jojo-Effekt (siehe das wertvolle Buch von Dr. Peter Mersch:" Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt".
Das gilt allenfalls, wenn man konsequent bei einer ketogenen Ernährung bleibt und allenfalls kurzfrstig aus der Ketose in Glykosis fällt, sobald das Gewichtsziel erreicht ist. Die Fakten bzgl. des langfristigen Abnehmerfolges bei Low-Carb-Diäten sieht leider auch nicht wesentlich anders aus, als bei anderen Reduktionsdiäten auch, weil es die wenigsten schaffen, konsequent am Ball zu bleiben.

Fällst du aber in Ernährungsmuster zurück, die beständige Glykosis bedeuten, dann wirst du sehr, sehr zuverlässig Opfer des Jojos - sollte der Autor das anders sehen, schreibt er Quatsch, weil die Ketolysefähigkeit sukzessive wieder zurückgefahren wird, wenn sie nicht benötigt wird und man nach wenigen Wochen oder Monaten wieder dort ist, wo man angefangen hat.

Auch ist bei keiner anderen Reduktionsdiät der anfängliche Gewichtszuwachs bei Abkehr von der Diät größer als bei ketogenen Diäten, weil die leeren Glykogenspeicher sehr flott gefüllt werden (1g Glykogen bindet 3-5g Wasser) und wenn die voll sind, ein etwaiger Kalorienüberschuß in die Fettzellen. Gut - Wasser muß einen jetzt nicht schrecken, aber wir wissen alle, wie schockierend der Gang auf die Waage sein kann, auch wenn es "nur" Wassser ist.

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Re: Grundumsatz

Beitragvon Aronia » 28. März 2014, 12:20

@ Pinkpoison

Diese Ernährung m u s s dauerhaft sein, darum geht es ja hier - LCHF als Dauerernährung. Nur kleine Ausflüge in eine kohlenhydratreichere Ernährung nach sicherer Ketolysefähigkeit und erfolgreichem Umbau des Körpers und maximal wieder erreichter Gesundung der ledierten Drüsen usw. (falls überhaupt noch möglich, falls nicht schon zuviel zerstört wurde) sind erlaubt und möglich. Durch solche kleinen Ausreißer geht die Ketolysefähigkeit des Gehirns nicht verloren. Menschen, die krank sind oder waren, vor allem die vielen Insulinresistenten und ich persönlich denke, dass auch viele Übergewichtige davon betroffen sind, müssen dauerhaft dieser fettreichen Ernährung treu bleiben, sonst geht der Leidensweg von vorne los!
Nicolai Worm schreibt ja in seinem Buch "Menschenstopfleber", dass es auch stoffwechselgesunde übergewichtige Menschen gibt. Man beginnt ja erst in den letzten Jahren, verschiedene Blutparameter immer besser zu deuten. Inwieweit stark übergewichtige Menschen wirklich noch stoffwechselgesund sind - sei mal dahingestellt. Fakt ist, dass untergewichtige stoffwechselkranke Menschen, zu denen auch ich gehörte, die schlechtesten Karten haben.
Für mich gilt - immer schön dem Skaldeman treu bleiben! Tierisches Fett als Lebensmittel ist praktisch fast das Gleiche, was der Körper als " Überflussverwaltung" einlagert. (Zu den pflanzlichen Fetten mache ich mir noch viele kritische Gedanken, esse nur 1 Teelöffel Kokosöl nativ täglich etc..)

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Re: Grundumsatz

Beitragvon Aronia » 28. März 2014, 12:47

Dr. Wolfgang Lutz verdanke ich viel. Durch das Lesen seines Buches "Leben ohne Brot" gingen auch mir die Augen auf. Das war dann für mich der Beginn des Selbstversuchs "Ernährung".
Er schreibt ein Geleitwort zu Jan Kwasniewskis Buch "Optimal essen", also dieser ausgesprochen fettreichen Ernährung, u.a.: "Ich habe über die Unterschiede zwischen unseren Diäten lange nachgedacht und bin zu der Vorstellung gelangt, dass meine lediglich kohlenhydratarme Diät eher zur Krankheitsprophylaxe geeignet sein könnte, weil sie zu den Verhältnissen der Steinzeit zurückführt, während die Diät des Kollegen Kwasniewski möglicherweise dessen überraschende Erfolge bei schweren Krankheiten (Raucherbein oder Bürgersche Krankheit, Leberzirrhose, Diabetes der Jugendlichen) ermöglichte."

Fazit: Fett belastet den Körper wenig. Allerdings muss er erst wieder die notwendigen Enzyme zur Fettverdauung neu aufbauen. Wie ich schon oft gelesen habe, kann das anfangs dauern - Fett kann nicht gleich richtig gut zur Energiegewinnung herangezogen werden, deshalb die anfänglichen Leistungstiefs.

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pinkpoison
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Re: Grundumsatz

Beitragvon pinkpoison » 28. März 2014, 17:08

"Ich habe über die Unterschiede zwischen unseren Diäten lange nachgedacht und bin zu der Vorstellung gelangt, dass meine lediglich kohlenhydratarme Diät eher zur Krankheitsprophylaxe geeignet sein könnte, weil sie zu den Verhältnissen der Steinzeit zurückführt, während die Diät des Kollegen Kwasniewski möglicherweise dessen überraschende Erfolge bei schweren Krankheiten (Raucherbein oder Bürgersche Krankheit, Leberzirrhose, Diabetes der Jugendlichen) ermöglichte."
Die Ernährung der Steinzeit war nicht systematisch ganzjährig ketogen (nicht einmal bei den Inuit) und der Fettgehalt der verfügbaren Nahrung bei weitem nicht ausreichend, um eine gesamte Sippe mit einem Fettanteil von 70-80% zu ernähren. Zudem sind gerade im Winter und Frühling, wenn das Nahrungsangebot besonders karg ist , auch die Beutetiere ausgehungert und hatten ihren Winterspeck aufgezehrt. Die Altsteinzeitler waren in diesen Phasen des Jahres (zumindest in unseren Breiten) mit Sicherheit in Ketosis, da sie hungerten. Sie "aßen" dabei aber ihr eigenes Körperfett und wahrscheinlich geringe Mengen bis kein Nahrungsfett.

Im Sommer/Herbst sah die Welt wieder völlig anders aus: Reichlich pflanzliche Nahrung plus maximal fette Tiere - und das sorgte unter Glykosis für Gewichtszunahme (Aufbau von Muskulatur und Fettspeicher für den Winter).

Sich jahraus jahrein von fetter Nahrung in Ketose zu ernähren, ist kein steinzeitliches bzw. Jäger&Sammler-Ernährungsmuster.

Die episodischen (Heilungs-)Berichte von Kwasniewski sind nicht nachprüfbar und durch seriös gemachte empirische Studien nicht reproduziert. Für mich daher interessant aber irrelevant. Das Buch von Lutz kenne ich selbstverständlich - ihm gebührt Respekt, dass er als Querdenker seiner Zeit voraus war - jedoch muss man sehr viele seiner konkreteren Ideen von damals im Lichte der heutigen Forschung mit Vorsicht geniessen.

Das alles stellt natürlich keineswegs die Relevanz einer Low-Carb-Ernährung in Frage, wenn es um gesundheitliche Aspekte geht. Es ist eben nur die Frage, wie man Low-Carb genau definiert und ob es zwingend auf permanente Ketose hinauslaufen sollte. Das Herunterfahren der Schilddrüse bei längerer Ketose spricht m.E. dagegen und auch die Veränderungen der Mikrobiota im Darm muß man mit langfristigem Blick kritisch betrachten und auf Forschungsergebnisse warten. Aber das wird in diesem Thread Off Topic.

sonne
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Re: Grundumsatz

Beitragvon sonne » 28. März 2014, 17:44

"Ich habe über die Unterschiede zwischen unseren Diäten lange nachgedacht und bin zu der Vorstellung gelangt, dass meine lediglich kohlenhydratarme Diät eher zur Krankheitsprophylaxe geeignet sein könnte, weil sie zu den Verhältnissen der Steinzeit zurückführt, während die Diät des Kollegen Kwasniewski möglicherweise dessen überraschende Erfolge bei schweren Krankheiten (Raucherbein oder Bürgersche Krankheit, Leberzirrhose, Diabetes der Jugendlichen) ermöglichte."
Die Ernährung der Steinzeit war nicht systematisch ganzjährig ketogen (nicht einmal bei den Inuit) und der Fettgehalt der verfügbaren Nahrung bei weitem nicht ausreichend, um eine gesamte Sippe mit einem Fettanteil von 70-80% zu ernähren. Zudem sind gerade im Winter und Frühling, wenn das Nahrungsangebot besonders karg ist , auch die Beutetiere ausgehungert und hatten ihren Winterspeck aufgezehrt. Die Altsteinzeitler waren in diesen Phasen des Jahres (zumindest in unseren Breiten) mit Sicherheit in Ketosis, da sie hungerten. Sie "aßen" dabei aber ihr eigenes Körperfett und wahrscheinlich geringe Mengen bis kein Nahrungsfett.

Im Sommer/Herbst sah die Welt wieder völlig anders aus: Reichlich pflanzliche Nahrung plus maximal fette Tiere - und das sorgte unter Glykosis für Gewichtszunahme (Aufbau von Muskulatur und Fettspeicher für den Winter).

Sich jahraus jahrein von fetter Nahrung in Ketose zu ernähren, ist kein steinzeitliches bzw. Jäger&Sammler-Ernährungsmuster.

Die episodischen (Heilungs-)Berichte von Kwasniewski sind nicht nachprüfbar und durch seriös gemachte empirische Studien nicht reproduziert. Für mich daher interessant aber irrelevant. Das Buch von Lutz kenne ich selbstverständlich - ihm gebührt Respekt, dass er als Querdenker seiner Zeit voraus war - jedoch muss man sehr viele seiner konkreteren Ideen von damals im Lichte der heutigen Forschung mit Vorsicht geniessen.Das alles stellt natürlich keineswegs die Relevanz einer Low-Carb-Ernährung in Frage, wenn es um gesundheitliche Aspekte geht. Es ist eben nur die Frage, wie man Low-Carb genau definiert und ob es zwingend auf permanente Ketose hinauslaufen sollte. Das Herunterfahren der Schilddrüse bei längerer Ketose spricht m.E. dagegen und auch die Veränderungen der Mikrobiota im Darm muß man mit langfristigem Blick kritisch betrachten und auf Forschungsergebnisse warten. Aber das wird in diesem Thread Off Topic.

Genauso wie die heutigen Forschungsergebnisse in 30, 40, 50 Jahre óder noch früher ebenfalls mit Vorsicht zu geniessen sein werden.

Ich jedenfalls neige immer mehr dazu, zwar meine LC - Ernährung beizubehalten (wenigstens dies scheint mir evident richtig) - und ansonsten: Maß halten, was die Nahrungsgesamtmengen angeht, also nicht nur KHs, sondern auch Protein und Fett.

Mir fehlt an nichts. Alle Vitaminen und Mineralien sind vor Kurzem untersucht worden: keinerlei Mängel.
Und BZ-Werte in Ordnung, will sagen: im untersten Diabetiker-Bereich.

LG Sonne

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pinkpoison
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Re: Grundumsatz

Beitragvon pinkpoison » 28. März 2014, 18:14



Genauso wie die heutigen Forschungsergebnisse in 30, 40, 50 Jahre óder noch früher ebenfalls mit Vorsicht zu geniessen sein werden.
Diese Einstellung führt allenfalls zu Nihilismus.

Nicht jede wissenschaftliche Erkenntnis erweist sich schließlich als fehlerhaft und zu behaupten, dass alles, was wir heute wissen in 10, 20 oder 50 Jahren ohnehin als Mumpitz ettarnt wird, ist ziemlich kurz gedacht und schlicht eine unzulässige und unlogische Folgerung aus partiellem Erfahrungswissen.

Mehr als das, was man mit seriös konzipierter Forschung herausgefunden hat, haben wir eben nicht zur Verfügung, um uns ein Bild von der Welt zu machen. Wenn wir dies alles als irrelevanten Mumpitz einstufen, dann bewegen wir uns auf Augenhöhe der haltlosen Aussagen von Scharlatanen auf Jahrmärkten, die den Leuten "Schlangenöl" gegen ihrer Zipperlein verkaufen und schmieren uns mit bei Vollmond mit der Milch von Albinokühen vermischtem Katzendreck die Bäuche ein, in der Hoffnung das würde etwas bringen, weil uns das die lokale Schamanin so versprochen hat.

Irgendwo sollte man schon einen klaren Trennstrich zur Esoterik ziehen und das kann m.E. nur solide Wissenschaft sein, auch wenn deren Aussagen oft genug schon relativiert wurden. Schließlich "glaubst" du ja auch der Wissenschaft, die hinter dem LCHF-Konzept steht und dass deine Bluwerte irgendeine Relevanz in Bezug auf den Status deiner Gesundheit haben und dass deine LCHF-Ernährung die Ursache für die Wirkung ist, di du in deinem Blutbild abzulesen glaubst. letztlich ist das auch nur eine Hypothese, der du glaubst. Könnte ja auch ein Gott, eine Hexe, dein Karma oder einfach nur Zufall sein. Dass du daran glaubst, dass es LCHF ist, ist nichts anderes als Orientierung an Wissenschaft.
Mir fehlt an nichts. Alle Vitaminen und Mineralien sind vor Kurzem untersucht worden: keinerlei Mängel.
Und BZ-Werte in Ordnung, will sagen: im untersten Diabetiker-Bereich.
Du bist sicher, dass die gemessenen Werte valide sind, dh. das zum Ausdruck bringen, was sie vorgeben zu messen, nämlich deinen Gesundheitsstatus? Dann bist Du wissenschafts"gläubig".

Du bejahst den modelltheoretischen Wirkungszusammenhang zwischen den gemessenen Indikatoren und deiner Gesundheit/Krankheit? Dann bist Du wissenschafts"gäubig".

Du bist sicher, dass die gemessenen Werte alles, was relevant ist wiedergeben und kein Indikator für Gesundheit/Krankheit fehlt? Falls ja, bist du wissenschafts"gläubig".

Du gehst davon aus, dass alles, was messbar ist bereits bekannt ist und nichts Unbekanntes mehr in Deinem Blut der Entdeckung durch die Medizin harrt? Dann bist du ebenfalls wissenschafts"gläubig".

Ziemlich selektiv, Dein Blick auf das was man zu wissen glaubt und was nicht und was man glauben sollte oder besser nicht, oder? ;)

Aronia
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Re: Grundumsatz

Beitragvon Aronia » 28. März 2014, 18:40

@ pinkpoison

Leider habe ich mich in meinem letzten Kommentar verschrieben, es muss natürlich lädierte Drüsen heißen.

Wenn wir hier über eine fettreiche Ernährung diskutieren, dann handelt es sich bei den meisten Menschen um stoffwechselgestörte, oft schon richtig kranke Menschen. Die wirkliche natürliche Gesundheit wurde oft schon in der Kindheit zerstört. Hier hilft eben nur zu retten was noch zu retten ist. Und jeder kann das doch handhaben, wie er gerne möchte. Mir sind vor allem meine eigenen Erfahrungen (nie hätte ich gedacht, nochmal so ins Leben zurückzufinden, bin 63 Jahre alt) wichtig durch Umsetzung der Empfehlungen solch glaubwürdiger, erfahrener Personen - eben von Ärzten, die sich auf diese fette Ernährung spezialisiert hatten und dadurch Erfahrungen an tausenden Patienten sammeln konnten.
Dr. Ehrensperger z.B. bedauerte, dass Dr. Lutz nicht den Mut hatte, die KH weiter zu reduzieren. Und er wirft Dr.Jan Kwasniewsksi vor, noch zuviel Eiweiß zugelassen zu haben - es muss auf die einzelnen Mahlzeiten verteilt und den Drüsen nicht mit einem Mal zugemutet werden, so auch bei den Kohlenhydraten. Wenn dagegen gewettert wird - z.B. die Problematik mit dem T3 und T4 - es braucht eben alles eine lange Zeit, um sich wieder einzupegeln. Hat man da wirklich genügend Probanden? Die Kohlenhydratgrenze muss jeder selber rausfinden. Und ja, Dr. Peter Mersch schreibt auch "..vom Segen der Unregelmäßigkeit...", langer Nahrungsverzicht ohne Leistungsabfall muss möglich sein! Er schreibt: "...die über Millionen von Jahren per Evolution entstandenen körperlichen Mechanismen zur inneren Selbststeuerung müssen wieder reaktiviert werden, die unter Verhältnissen, für die sie geschaffen wurden, eigenständig für eine ausgeglichene Energiebilanz sorgen können und auch sollen, schließlich ist der Mensch kein altes Grammofon, das regelmäßig per Hand angetrieben und gesteuert werden muss, um einigermaßen in Laufruhe zu bleiben, sondern die "Krone der Schöpfung"....". Die KH müssen vielleicht nicht bei jedem Menschen auf Dauer so niedrig liegen (unter 30 g), je nachdem wie gut der Stoffwechsel noch abläuft - und eben das ist Eigenverantwortung - muss jeder selber herausfinden. Inwieweit da Paul Jaminet mit seiner Vermutung und Berechnung über so und soviel nötige KH's richtig liegt oder die Zusammenhänge ganz anderer Natur sind - das kann man nur an sich selber testen. Ich jedenfalls komme in große Schwierigkeiten mit "vielleicht unnötig?" vielen KH's. Mir geht es ohne jegliche Medikamente gut mit einer fettreichen, kohlenhydratarmen Ernährung und moderatem Eiweiß. Es bleibt spannend! Ich bin jedenfalls der Meinung, das etwas aus dem Ruder läuft, wenn der Körper wieder anfängt, zuviel Fett zu bunkern.
Und vielen Dank für die Erklärung mit dem Hormon ASP - ich hatte noch nie wo gelesen, warum stark untergewichtige Menschen (trotz ausreichender Ernährung) mit dieser fettreichen Ernährung wieder zunehmen. Ich habe mit Sicherheit nicht mehr genug Insulin zu Verfügung. Welche Freude, dass ich trotzdem wieder zunahm! Fett und ASP - es läuft wieder rund bei mir.
Und ich glaube in keinster Weise an Autoimmunkrankheiten. Der Körper ist wie ein prall gefüllter Ball, der alles tun wird, um nicht unterzugehen - wenn man ihn denn lässt und nicht jeden Tag aufs neue "vergiftet". Stark beschädigte Drüsen brauchen sicher einige Zeit, um wieder besser arbeiten zu können. Vielen Dank an Rainer für seinen Link, dass sich auch die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse unter ketogener Ernährung wieder vermehrten - ich glaube an die Selbstheilungskräfte des Körpers - und an eine fettreiche Ernährung, um unseren fehlgestörten Stoffwechsel wieder zu mobilisieren. Auch die Autoren von "Krebszellen lieben Zucker - Patienten brauchen Fett" sind bei ihrer umfangreichen Recherche zu der Erkenntnis gekommen, dass diese Ernährung viele Menschen vor einem frühzeitigen Tod durch falschen Lebensstil retten könnte.

Rose68
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Re: Grundumsatz

Beitragvon Rose68 » 28. März 2014, 19:14

Es gibt hier wirklich viel Rede/Schreibbedarf. Und wie es aussieht, tickt eben jeder anders ;)

Es ist z.b. Bei mir, dass mich Eiweiß eher sättigt als fett. Bei einer fetthaltigen Mahlzeit dauert es fast eine Stunde,
Bis das Sättigungsgefühl eintritt und das fühlt sich anders an, als durch Eiweiß satt zu sein.

Esse ich z.b. Einen 250 gr. Schafskäse mit 3 salattblättern bin ich innerhalb 20 min. Satt und es reicht ne Weile.

Nun mach intermittierendes Fasten ( essen, Fasten, essen...) und ich habe an den fastentagen echt Energie, bin nahezu aufgedreht.

Und jetzt nehme ich ab. Endlich gehts voran. Ich bleibe weiterhin bei lc, aber Fette nichts auf.

Lg :)

sonne
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Re: Grundumsatz

Beitragvon sonne » 28. März 2014, 19:18



Genauso wie die heutigen Forschungsergebnisse in 30, 40, 50 Jahre óder noch früher ebenfalls mit Vorsicht zu geniessen sein werden.
Diese Einstellung führt allenfalls zu Nihilismus.

Nicht jede wissenschaftliche Erkenntnis erweist sich schließlich als fehlerhaft und zu behaupten, dass alles, was wir heute wissen in 10, 20 oder 50 Jahren ohnehin als Mumpitz ettarnt wird, ist ziemlich kurz gedacht und schlicht eine unzulässige und unlogische Folgerung aus partiellem Erfahrungswissen.

Mehr als das, was man mit seriös konzipierter Forschung herausgefunden hat, haben wir eben nicht zur Verfügung, um uns ein Bild von der Welt zu machen. Wenn wir dies alles als irrelevanten Mumpitz einstufen, dann bewegen wir uns auf Augenhöhe der haltlosen Aussagen von Scharlatanen auf Jahrmärkten, die den Leuten "Schlangenöl" gegen ihrer Zipperlein verkaufen und schmieren uns mit bei Vollmond mit der Milch von Albinokühen vermischtem Katzendreck die Bäuche ein, in der Hoffnung das würde etwas bringen, weil uns das die lokale Schamanin so versprochen hat.

Irgendwo sollte man schon einen klaren Trennstrich zur Esoterik ziehen und das kann m.E. nur solide Wissenschaft sein, auch wenn deren Aussagen oft genug schon relativiert wurden. Schließlich "glaubst" du ja auch der Wissenschaft, die hinter dem LCHF-Konzept steht und dass deine Bluwerte irgendeine Relevanz in Bezug auf den Status deiner Gesundheit haben und dass deine LCHF-Ernährung die Ursache für die Wirkung ist, di du in deinem Blutbild abzulesen glaubst. letztlich ist das auch nur eine Hypothese, der du glaubst. Könnte ja auch ein Gott, eine Hexe, dein Karma oder einfach nur Zufall sein. Dass du daran glaubst, dass es LCHF ist, ist nichts anderes als Orientierung an Wissenschaft.
Mir fehlt an nichts. Alle Vitaminen und Mineralien sind vor Kurzem untersucht worden: keinerlei Mängel.
Und BZ-Werte in Ordnung, will sagen: im untersten Diabetiker-Bereich.
Du bist sicher, dass die gemessenen Werte valide sind, dh. das zum Ausdruck bringen, was sie vorgeben zu messen, nämlich deinen Gesundheitsstatus? Dann bist Du wissenschafts"gläubig".

Du bejahst den modelltheoretischen Wirkungszusammenhang zwischen den gemessenen Indikatoren und deiner Gesundheit/Krankheit? Dann bist Du wissenschafts"gäubig".

Du bist sicher, dass die gemessenen Werte alles, was relevant ist wiedergeben und kein Indikator für Gesundheit/Krankheit fehlt? Falls ja, bist du wissenschafts"gläubig".

Du gehst davon aus, dass alles, was messbar ist bereits bekannt ist und nichts Unbekanntes mehr in Deinem Blut der Entdeckung durch die Medizin harrt? Dann bist du ebenfalls wissenschafts"gläubig".

Ziemlich selektiv, Dein Blick auf das was man zu wissen glaubt und was nicht und was man glauben sollte oder besser nicht, oder? ;)
Ach, Robert 8-|

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Re: Grundumsatz

Beitragvon Shenana » 11. August 2014, 15:02

In diesem Thread wurde ja schon vom "Segen der Unregelmäßigkeit" (Peter Mersch) berichtet.
Zu diesem Thema passt der Begriff Kalorien-Cycling oder Kalorien-Pendeln.
Dieses Cycling bedeutet einfach nur , dass man nicht jeden Tag die gleiche Menge an Kalorien zuführt, sondern
mal über den Bedarf, mal unter dem Bedarf. Wenn eine Abnahme erwünscht ist, setzt man den Bedarf entsprechend nach unten.
Beispiel: Gesamtumsatz 2000 kcal/Tag - man nimmt weder ab noch zu. Bei Abnahmewunsch: z.b. minus 500 kcal vom Gesamtumsatz = 1500 kcal x7 = 10.500 kcal/Woche. diese 10.500 kcal. verteilt man nicht gleichmäßig auf die
Wochentage sodern unregelmäßig:
Montag – = 2500
Dienstag – = 2000kcal
Mittwoch – = 1000 kcal
Donnerstag – = 1500 kcal
Freitag – = 2000 kcal
Samstag – = 1000 kcal
Sonntag – = 500kcal

An Tagen mit höheren veranschlagten Kalorien setzt man z.B. Trainingstage - an Tagen mit weniger veranschlagten
Kalorien baut man Erholungstage ein.

Durch diese Unregelmäßigkeit soll es zu keiner hormonellen Anpassung kommen. Der Stoffwechsel wird angeregt, ist aktiver und man soll Gewicht verlieren. Dieses Cycling oder Pendeln kann man auch mit Kurzzeitfastenphasen
kombinieren. Vielleicht kann man mit dieser Methode Plateaus durchbrechen oder eine Abnahme erst in Gang bringen.
Ob es funktioniert ?- probiert es aus - würde mich auch interessieren....

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