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Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 6. November 2012, 15:23
von Emma
Mir kommt das vor wie Porno gucken, statt selbst gepflegt Sex haben ... .

Was für ein genialer Vergleich! :)

Es ist bequemer?
Einfacher? Schneller zu konsumieren?

Entschleunigung ist das Wort.

Sich Zeit nehmen, um richtig zu kochen.

Zu schauen und den Kindern zu vermitteln, daß es eine gewisse Zeit dauert, bis ein frisches, nahrhaftes Essen zur Verfügung steht.

Aber der Mensch von heute will nimmer warten.Es muß alles pronto schnell gehen.

Immer und überall verfügbar.Abrufbar. Ob S*x oder Essen...

Das ist grotesk und unzivilisiert.

Ich erinnere mich so gerne daran, wie meine Mama und Oma sich sonntags Zeit nahmen, einen echten Sonntagsbraten zuzubereiten...der köchelte langsam vor sich hin...und die Freude darauf, die schmecke ich heute noch...endlich war es dann 12.00, und wir konnten essen!
KLar, heute arbeiten alle Frauen, aber trotzdem kann man auch noch frisch kochen und relativ schnell eine komplette MZ kochen!
Muß ja unter der Woche nicht etwas sein, daß 2-3 Stunden köcheln muß!

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 6. November 2012, 15:26
von Shenana
Jesily:
die fettlöslichen vit (adek) sollten allerdings mit vorsicht genommen werden,da es bei überdosis zu vergiftungen kommen kann...
und auch bei diesen gibt es antagonisten!
Hallo Jesily,

wie sieht es denn mit den Lebensmittelantagonisten aus, die auch unter LCHF gegessen werden,
wie z.B. Nussmehle, Sesam-, Mandelmus, Milchprodukte, Kaffee usw. ?
Behindern die nicht auch die Nährstoffaufnahme?

Gruss Shenana

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 6. November 2012, 16:23
von Auryn
Robert, sehr treffend ;o) wobei ich sagen muss dass mich die Sendungen nur wenig begeistern, sind zwar gelegentlich recht anregend, aber ich finde ein gepflegtes gutes Kochbuch (gut ist das Schlüßelwort) oft inspirierender. Aber Lesen (Fachliteratur) tuen quer durch alle Gesellschaftsschichten ja nur noch wenige gern, auch hier will nur noch einfaches und schnelles konsumiert werden. (gut ich verstehs, ich hab abends auch oft keinen Kopf mehr für gewichtige Bücher) Das ist also auch ein Problem was nicht nur die Ernährung betrifft, auch die Informationsgesellschaft "vergiftet" sich ja langsam selbst, was die Zeitung/Nachrichten/Ratgeber/Zeitschrift sagt ist IMMER korrekt, kaum noch jemand kümmert sich um Quellennennung, was ja nur vom "nicht-mitdenken-wollen" zeugt, das wär ja auch anstrengend, so wie Essen selbst zubereiten, sich Gedanken machen was saisonal bereitsteht und zusammen gut harmoniert als Mahlzeit. Drum habens die Lobbyisten ja so leicht eine Ansicht zu verbreiten.

Ich ziehe den Schluß, dass evtl einfach die Evolution zuschlägt und die Menschheit damit bestraft, wer sich nicht kümmert weil nur noch an Schnell/Einfach/Produzieren/Funktionieren orientiert ist und nicht mehr an sich und die Umwelt denkt bleibt eben langfristig auf der Strecke, auch wenns mehrere Generationen dauert.

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Zurück zur Kernfrage, ich supplementiere wegen Mangelerscheinungen Magnesium (über Hand nehmende Krämpfe in quasi allen Köfperteilen, überhöhte Regel- und Mittelschmerzen im Zyklus), im Winter V-D und wegen niedrigem bzw. oft keinem Fischkonsum Fischölkapseln, möchte ich aber zugunsten des erhöhten Fischkonsums reduzieren. Generell hatte ich in den vergangenen Jahren egal mit welcher Ernährung immer TOP-Blutwerte, nach einer Metabolic-Balance Phase mal leicht erhöhte Harnsäure (habs mit viel Fleisch zu gut gemeint), aber unbedenklich. Ich halte es schon seit Jahren wie Kathi, möglichst bunt und abwechselnd essen und auf den Körper hören, einen kurzfristigen nicht andauernden Mangel wird der Körper wohl auch verkraften können.

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 6. November 2012, 18:24
von Avocada
Hallo Robert,

keine Frage, dass die Ess- und Kochkultur in D zu wünschen übrig lässt - aber lass uns doch erst mal abklären, ob es denn überhaupt möglich wäre, alle mit den qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln zu versorgen, die notwendig wären, um eine Vitamin- etc. -Supplementierung überflüssig zu machen. Und ich will jetzt gar nicht auf die Verfügbarkeit solcher Qualitätsnahrung für 80 Mio Bundesbürger eingehen, sondern immer noch auf die Finanzierbarkeit.

In D gibt es 7,1 Mio Menschen, die von ALG II (also Hartz IV) betroffen sind, davon sind 4,5 Mio "erwerbsfähige Empfänger". Wenn man davon ausgeht, dass diese erwerbsfähigen Empfänger jeweils die "Haushaltsvorstände" sind, wird für diese 4,5 Mio ein monatlicher Regelsatz gezahlt, der sich wie folgt zusammensetzt (jeweils die Zahl pro Monat und pro Tag und noch bezogen auf den alten Satz von 364 € monatlich; zum 1. Januar 2012 wurde der Arbeitslosengeld II Eck-Regelsatz um zehn Euro angehoben. ):

Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren 132,71 € 4,28 €
Bekleidung und Schuhe 34,13 € 1,10 €
Wohnung, Strom 26,87 € 0,86 €
Einrichtungsgegenstände, Möbel 27,77 € 0,89 €
Haushaltsgeräte sowie deren Instandhaltung 0,00 € 0,00 € ansparen???
Gesundheitspflege 13,21 € 0,42 €
Verkehr ÖPNV 19,20 € 0,61 €
Nachrichtenübermittlung, Telefon, Post 20,38 € 0,98 €
Freizeit, Unterhaltung, Kultur 38,71 € 1,24 €
Beherbergungs- und 10,33 € 0,33 €
Gaststättenleistungen 00,00 € 0,00 €
Andere Waren und Dienstleistungen 21,69 € 0,69 €
Weiterbildung, Bildung 00,00 € 0,00 €

Nun muss man wissen, dass es diesen 100-%-Satz eben nur für den Haushaltsvorstand gibt. Für einen evtl. vorhandenen Ehe- oder Lebenspartner gibt es dann 90 % des Ecksatzes, für weitere Personen über 18 Jahren gibt es nur noch 299 €, also 80 % des Ecksatzes - und entsprechend muss natürlich die Aufteilung auf die einzelnen Bereiche, die finanziert werden müssen, reduziert werden. Für Jugendliche gibt es dann nur noch 70 %, für Kinder 60 %. Das heißt also, einem Jugendlichen stehen pro Tag 70 % .von 4,40 € (4,28 € plus anteilige Erhöhung per 1.1.2012) zur Verfügung, das sind 3,08 €. Und das ist nur ein theoretischer Betrag. Denn praktisch muss vom Essen abgeknapst werden, wo an anderer Stelle die vorgesehenen Beträge nicht ausreichen bzw. gar nichts vorgesehen ist, was beispielsweise beim Thema Kleidung der Fall ist, wo sich für einen Jugendlichen der Anteil für Kleidung ja ebenfalls auf 70 %, namentlich auf monatlich 24,55 € reduziert, was dann wieder zur Jonglage führt: Barfußlaufen oder Sattessen?) Jetzt kauf mal nur bei AL*I eine Flasche Bio-Olivenöl für 3,99 € - dann hat der Haushaltsvorstand für den betreffenden Tag noch 0,41 € für seine Ernährung.

Jetzt muss man noch all die hinzu zählen, die zu stolz oder verschämt sind, um die ihnen eigentlich zustehende Grundsicherung zu beantragen... Arbeitnehmer, die für 6,50 € oder weniger pro Stunde abgezockt werden und mit ihren (Familien-)Einkünften unter dem ALG-II-Satz liegen. Dann hätten wir mit Sicherheit die 8-Mio-Grenze weit überschritten, allein schon, wenn man an die allseits bekannte Altersarmut denkt.

Ich hoffe, damit ist erst mal die Behauptung vom Tisch, das Argument der nicht möglichen Finanzierbarkeit sei eine Ausrede.

Wieviel gibst Du denn nun für Deine Ernährung aus. Doch sicher nicht mehr als 4,40 € pro Tag? ;)
Vit. D3 UND Calzium gibt es sogar als Kombipräparat.
Joa, weil es immer noch Ärzte gibt, die glauben, dass Osteoporose durch Calziummangel verursacht wird. :evil:
Da siehst Du mal, wie wenig wir über die Rolle von Mikronährstoffen eigentlich wissen oder zu wissen glauben. Andererseits vertrittst Du in einem anderen Thread die Position, dass wir dringend Vitamine supplementieren müssten, weil wir ansonsten Gefahr laufen würden unsere Gesundheit zu schädigen...?!?
Wer nördlich von Rom lebt, muss in der UVB-losen Zeit Vitamin D supplementieren, weil wir eben in Afrika evolviert sind, wo weitestgehend ganzjährig Vitamin D in der Haut gebildet werden kann.
Na guck einmal! Und woher weißt Du, dass die Sonnenbestrahlung einzig und allein für die Vitamin-D-Synthese zuständig ist? Könnte es nicht noch jede Menge andere, bisher unerforschte Wirkungen der Sonne auf den Menschen geben? Und da empfiehlst DU eine isolierte Einnahme von Vitamin D??? ;)

Grüßle
Avocada

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 6. November 2012, 19:07
von Zuu

Ich hoffe, damit ist erst mal die Behauptung vom Tisch, das Argument der nicht möglichen Finanzierbarkeit sei eine Ausrede.

Wieviel gibst Du denn nun für Deine Ernährung aus. Doch sicher nicht mehr als 4,40 € pro Tag? ;)
Es ist eine Frage der Bildung und der Prioritäten und nicht des Einkommens. Also ja, Finanzierbarkeit ist eine Ausrede.

Ich habe weniger als ein Hartz 4-Empfänger zur Finanzierung meines Lebensunterhalts. Und ich würde nicht sagen, dass ich mich ungesund oder schlecht ernähre.

Natürlich könnte es an einigen Stellen besser sein. Bei mir ist nicht alles Bio (Eier und Gurken und Öl aber immer) und noch habe ich nicht die Lagerungsmöglichkeiten (zu kleines Gefrierfach, aber ich kann mir wohl bald eine gebrauchte Truhe für sehr kleines Geld kaufen), um Weidefleisch zu kaufen, aber selbst das ist nicht unbedingt teuerer, wenn man die Bezugsquellen kennt.

Ich gebe ungefähr 200-250 Euro im Monat für mich und meinen Freund im Monat aus.

Möglich ist alles, man muss nur den Willen haben.

Man kann an allem sparen, an Kleidung (Second Hand-Kleidung ist zudem gut fürs Klima), an Freizeitbeschäftigungen und und und. Aber wenn man am Essen spart, spart man eindeutig am falschen Ende.

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 6. November 2012, 19:12
von sonne
Liebes, meine Rede :ymhug:

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 6. November 2012, 19:22
von Jelly
Ich bin ja schon lange dafür, dass "Kochen" und "Haushaltsführung" verpflichtende Schulfächer sind... ich denke, das wird einfach zu wenig vermittelt.

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 6. November 2012, 19:27
von püppchen
das problem dabei ist, da würde ernährungslehre nach dge vermittelt.... :D

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 6. November 2012, 19:30
von sonne
das problem dabei ist, da würde ernährungslehre nach dge vermittelt.... :D

100 %

Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Verfasst: 6. November 2012, 19:32
von Zuu
das problem dabei ist, da würde ernährungslehre nach dge vermittelt.... :D
Das ist egal.

Manche Kinder wissen heute nicht mal, wie eine Tomate oder eine Kartoffel aussieht. Exotischere Gemüsesorten wie Rosenkohl oder Aubergine oder Zucchini oder so sind gänzlich unbekannt.

Der Umgang mit natürlichen Lebensmitteln ist wichtig. Das kommt viel zu kurz und ist meiner Meinung nach schon die halbe Miete, was auch Übergewichtverhütung angeht. :)