Guten Morgen,
nun noch einmal etwas ausführlicher, gestern Abend wurde ich unterbrochen.
Laut TSH sind keine Entzündungswerte gefunden worden.
Der TSH ist nicht ein "Entzündungswert", sondern das Steuerhormon der Schilddrüse. Je höher der TSH, desto stärker wird die Schilddrüse zur Produktion von T4 und T3, den eigentlichen SD-Hormonen angeregt. Ein "gesunder" TSH (ohne Medikamenteneinnahme) sollte nicht über 2,5 und nicht unter etwa 0,3 liegen. Leider orientieren sich in D viele Laobre und Ärzte npch immer an zu hohen oberen Normwerten und halten dann auch einen TSH von z.B. 4 noch für gesund.
Die "Entzündungswerte" wären im Falle von Hashimoto die Antikörper TPO-AK und Tg-AK. Wurden diese Werte
beide irgendwann einmal bestimmt? Selbst wenn diese Antikörper nicht vorhanden sind/waren ist bei dir Hashimoto offenbar über einen Ultraschall (echoarme, inhomogene Struktur) und allein schon durch die mickrige SD-Größe diagnostiziert worden. Damit steht die Diagnose und deine SD wird mit der Zeit zwangsläufig immer weniger Hormone selbst produzieren können. Folge: irgendwann musst du ohnehin LT nehmen. Die Frage ist halt, wann beginnen?
Momentan leide ich etwas an Schluckstörungen und nehme nur schleichend ab, aber meine Herzprobleme (ich hatte ständig Herzrasen, auch nach Absetzen von Thyroxin, allerdings nahm ich da noch die Pille YAZ) sind fast verschwunden.
Die Schluckstörung un die schleichende Abnahme sind schon Indizien für eine Unterversorgung mit SD-Hormonen.
Die Herzprobleme könnten durch die Kombi Pille und Unterversorgung (selbst bei 50 µg zusätzlich) entstanden sein. Beginnt man mit LT, fährt die SD die Eigenproduktion zurück, manchmal stärker als die Substitution von außen ausgleichen kann. Dadurch können sich Unterfunktionssymptome paradoxerweise verstärken oder sogar erstmals auftreten. Die Pille erhöht außerdem den Bedarf an Hormonen. Meiner Meinung nach hättest du im Juli 2011 auf gar keine Fall absetzen dürfen, schon gar nicht, ohne die Werte zu kennen. Möglicherweise hättest du erhöhen müssen.
Ansonsten geht es mir gut.
Das ist zunächst fein, ich möchte aber trotzdem darauf hinweisen, dass viele leichte Befindlichkeitsstörungen gar nicht unbedingt als Symptom mit Krankheitswert oder Grund zum Schlecht fühlen wahr genommen werden. Ich selbst war mehr als verblüfft wie viele der harmlosen Zipperlein oder schon als ganz normal empfundene Dinge sich für mich mit besser werdender LT-Einstellung änderten. Angefangen mit leicht einschlafenden Händen oder Füßen, Lustlosigkeit, trockener Haut, tränenden Augen, Blähungen bis hin zu erhöhten Leber- und Cholesterinwerten, zum Schlafbedürfnis und vieles mehr.
Eine SD-Erkrankung beginnt meist so langsam, dass man sich daran gewöhnt und irgendwann alles für ganz normal hält
Aaalsooo angefangen hat das Ganze im November 2010, nachdem ich 3 Wochen mit 1800kcal und viel Sport überhaupt nicht abgenommen hatte. Außerdem fühlte ich mich müde, schlapp und irgendwie leicht depressiv. Ich also hin, nachdem im April die Schilddrüse im Ultraschall in Ordnung war, wenig Hoffnung das die Schilddrüse schuld wäre. Nach 2 Tagen bekam ich den Wert TSH basal von 4,82µlU/ml und begann mit der Einnahme von 25mg L-Thyroxin.
Den nächsten Wert, diesmal auch fT3 und 4 wurden im Januar gemessen:
fT3:3,30pg/ml
fT4:1,15ng/dl
THS basal:2,94µlU/ml
Daraufhin wurde die Dosis auf 50mg erhöht.
Die nächsten Werte, mit 50mg wurden im Juni 2011 gemessen:
fT3:2,99pg/ml
fT4:1,00ng/dl
THS basal:4,274µlU/ml
Einstieg und auch die Steigerung auf 50 µg war absolut richtig. Was ich nicht verstehe ist, warum man im Juni bei einem TSH von über 4 die Dosis nicht sofort erhöht hat

Auch wenn der Normbereich fehlt: ein fT4 von 1,0 ng/dl sieht bei Annahme üblicher Normbereichte sehr niedrig aus. Die untere Grenze liegt meist so bei 0,9.
Das verlief bis Juli 2011 ohne Probleme. Danach bekam ich immer wieder Herzattacken, was ich auf eine Überfunktion deutete und setzte die Thyroxin ab.
Siehe oben: das war
falsch! Herzprobleme können sowohl in Über- als auch Unterversorgung auftreten. Und die Werte vom Juni sahen eher nach Unterversorgung aus.
Es wäre natürlich auch möglich, dass du einen "autoimmunen Schub" durchgemacht hast und tatsächlich die Konzentration an SD-Hormonen zu hoch war, weil sich gerade SD-Gewebe zersetzte und dadurch in die Blutbahn gelangte. Weiß man leider nicht - du hättest unbedingt Werte machen lassen sollen.
Im September ließ sich nochmal, diesmal bei der Nuklearmedizin in Berlin, eine Blutuntersuchung machen. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon 4 Wochen ohne Thyroxin und erhielt folgende Werte:
fT3:3,47ng/ml
fT4:13,16 ng/dl
THS basal: 2,09mlU/ml
Sieht auf den ersten Blick relativ unauffällig aus, wobei das ohne Normbereiche nur unter Vorbehalt zu sagen ist.
ABER: Hashi ist diagnostiziert und man sollte die SD unabhängig von den Werten entlasten. Neben dem Hormonmangel kann meiner Meinung nach auch das Autoimmungeschehen an sich Symptome machen.
Der TSH kann mitunter auch Wochen und Monate nach dem Absetzen von LT noch "beleidigt" sein und daher ist es nicht ausgeschlossen, dass er noch lange falsch niedrig ist.
Die letzte Untersuchung wurde im November gemacht und ergab folgende Werte ohne Thyroxin:
fT3:2,76ng/ml
fT4:12,51 ng/dlirgendwie muß man den Wert umrechnen?!
THS basal: 2,15mlU/ml
Die freien Werte sind leicht gefallen (absolut ohne Normbereiche nicht wirklich zu beurteilen), was bedeutet, dass tendenziell schon wieder weniger Hormone da sind.
Gestern war ich bei meiner Hausärztin und die war leicht angesäuert das ich mir eine 2. Meinung eingeholt habe. Nach dem vorletzten Befund konnte sie nicht verstehen warum ich kein L-Thyroxin mehr nehmen soll. Was sagst ihr dazu? Ich hoffe ihr seht bei meiner Schreiberei durch. Eine eindeutige Aussage konnte ich auch im Internet nicht finden.
Berlin sagt keine Thyroxin, meine Hausärztin ja...toll oder?
Danke fürs Lesen, bin gespannt auf eure Antworten
Ich finde deine Hausärztin hat recht.
Nicht damit, dass sie angesäuert ist, dass du dir eine zweite Meinung eingeholt hast

, sondern damit, dass sie für LT plädiert.
Klar scheiden sich die Geister, ob man bei Hashimoto bei Normwerten LT geben soll oder nicht, aber häufigste Patientenerfahrung ist definitiv: JA. Eigentlich kannst du von Glück sagen, dass deine HA dir LT verschreibt, viele müssen bei deinen Werten und schlimmem Befinden jahrelang darum kämpfen.
Das Endokrionologikum Berlin hat übrigens im Hashiforum unter
http://www.ht-mb.de" onclick="window.open(this.href);return false; einen nicht gerade guten Ruf
Wenn du dir andere Meinungen einholen möchtest, könntest du auch deine Geschichte im oben erwähnten Forum posten - dort gibt es viele kompetente Mitglieder.
LG
Sola