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"Glutensensitivität gibt es wirklich"

Verfasst: 7. April 2016, 19:17
von Kathi
So hieß ein Thema vom Springermedizin-Newsletter.
Es geht um eine kleine Studie mit einer einwöchigen Glutengabe bei Menschen mit Verdacht auf Glutensensitivität, aber ohne Hinweise auf Zöliakie und Weizenallergie.

Die Studie ist diese:
Di Sabatino A, Volta U, Salvatore C et al. Small amounts of gluten in subjects with suspected nonceliac gluten sensitivity: A randomized, double-blind, placebo-controlled, cross-over trial. Clin Gastroenterol Hepatol. 2015;13:1604–12.

Leider kann ich euch den Artikel nicht hierher kopieren wegen Urheberrecht. Ich kann später aber gern den Artikel zusammen fassen, wenn gewünscht.

Re: "Glutensensitivität gibt es wirklich"

Verfasst: 7. April 2016, 20:49
von eka55
Zusammenfassung wäre großartig ;-) Mein Englisch humpelt sehr

Re: "Glutensensitivität gibt es wirklich"

Verfasst: 7. April 2016, 21:15
von Kathi
ich kann nur den Artikel zu dieser Studie zusammenfassen, der ist auf Deutsch. Die Studie hab ich jetzt auch nicht gelesen, wann auch 8-|

Ich zitiere mal:
Kommentar von Prof. Dr. med. M. Storr, Starnberg
In Anbetracht der zahlreichen Patienten, die bei sich eine Glutensensitivität vermuten, ist diese Studie bemerkenswert. Sie wurde explizit nicht an Patienten mit einem Reizdarmsyndrom durchgeführt, sondern an Patienten, bei denen vorab das Bestehen einer Glutensensitivität klinisch vermutet wurde. Dass in einer auf diese Weise vorselektierten Patientengruppe kleine Mengen von Gluten tatsächlich intestinale und extraintestinale Beschwerden verschlimmern, ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass das Krankheitsbild der Glutensensitivität durchaus ein reales ist. Da mag es aktuell verschmerzbar sein, dass die Pathophysiologie der Glutensensitivität bisher noch nicht wissenschaftlich geklärt werden konnte.
Zitat aus dem Artikel:
Eine aktuelle, kontrollierte klinische Studie ist der Frage nachgegangen, in welchem Ausmaß kleine Mengen von Gluten bei Patienten mit einer vermuteten Glutensensitivität intestinale und extraintestinale Beschwerden verursachen. Um diese Frage zu beantworten, wurde in der randomisierten, doppelblinden Studie ein placebokontrolliertes Crossover-Protokoll verwendet. Nach Ausschluss einer Zöliakie, einer Weizenallergie und anderer möglicher Ursachen der Beschwerden erhielten die Patienten mit der vermuteten Glutensensitivität eine Gluten-freie Diät. Daneben sollten sie für jeweils eine Woche verkapseltes Gluten in kleiner Menge (4,4 g) oder als Placebo verkapselte Reisstärke einnehmen.
Die einwöchige Glutenexposition führte zu einer signifikanten Zunahme von abdominellen Schmerzen, Blähungen, depressiver Stimmungslage, Aphthen an der Mundschleimhaut und Benommenheit.
Das ist eigentlich schon die Zusammenfassung... Der Rest, eh recht kurz, geht nur darüber, dass in aktueller Zeit sehr viel durch die Medien und v.a.sozialen Netzwerken geht, dass Gluten schädlich sein soll.
Und das eben auch dieser Begriff der Glutensensitivität in Expertengremien und in Leitlinien verwendet wird, auch wenn die entsprechenden Fachkreise diese "Nicht-Zöliakie-Nicht-Weizenallergie-Weizensensitivität" kritisch diskutieren, vor allem wenn klinisch eben die Allergie und Zöliakie ausgeschlossen ist, aber Beschwerden trotzdem da sind.