Verschlechterung Blutwerte

[Mommi]

Danke, MimiHase! Interessanter Ansatz, aber warum macht die Leber das? Also wenn ich es mir irgendwie logisch erklären kann, halte ich weiter durch. Davon muss ich dann nur auch meine Internistin überzeugen
Aber vielleicht schreibt Rainer ja noch etwas, das wäre toll!

[sola]

Die Sache mit dem hohen Nüchternzucker funktioniert in etwa so, wie Mimihase es beschrieben hat.
Hier im Forum gab es auch schon mal was zum Thema, siehe https://forum.lchf.de/viewtopic.php?t=10442
Selbst bekomme ich das gerade nicht fundiert erklärt, aber google einfach mal nach "Nüchternzucker Ketose" oder auch das Dawn-Phenomänen könnte ein Ansatz sein...

Bist du denn Diabetikerin? Du schreibst ja hier im Unterforum "Diabetes"... Wenn ja, nimmst du Medikamente?

Bezüglich der Schilddrüse kann es auch so sein, dass tatsächlich die Eigenproduktion der Schilddrüse in Ketose geringer ausfallen kann. Hierzu die Frage, welche Dosis nimmst du von welchen Hormonen? Wie lange schon? Hat sich evtl dein Frühstücksverhalten sein LCHF geändert, .... Es gibt sooo viele Einflussfaktoren.

Und natürlich auch von mir die Anmerkung, dass nicht unbedingt ein Kausalzusammenhang bestehen muss.

Das ganze Thema ist so dermaßen hochkomplex, sehr schwierig, das alles richtig einzuschätzen.

Die kritischen Stimmen zu Ketose, Insulin, Schilddrüsenhormonen, etc kannst du gut bei edubily nachlesen. ;)

LG
Sola

[Rainer]

Und nochmal zur Info die Werte, die ich mir aus dem Telefonat merken konnte plus die Vorwerte aus dem Mai:
Tsh 2,4 (vorher 0,8, ich war meist unter 1 wegen hashimoto)
Cholesterin 214 (vorher 188)
Nüchternblutzucker 136 (vorher 84)
HOMA 3,9 (vorher 3,1, 2014 war er 1,09)

Hallo Mommi,

hast du einen diagnostizierten Diabetes oder wurden früher schon mal Probleme mit deinem BZ festgestellt?

Bist du sicher, dass du du den Nüchternwert richtig verstanden und dir richtig gemerkt hast? Warst du richtig nüchtern? Gab es irgendwelchen starken Stress kurz vor der Blutentnahme? Ist sonst etwas ungewöhnlich gewesen? Von einem einzigen Nüchternwert kann man nicht besonders viel ableiten- Auch zur Diabetesdiagnose soll die Messung wiederholt werden. Zusammen mit der Beobachtung, dass die Nüchternwerte bei Beginn einer ketogenen Ernährung manchmal nach oben gehen und sich nach einer Weile wieder normalisieren, solltest du dich dadurch erst mal nicht zu sehr verrückt machen lassen.

Über den TSH-Wert kann ich dir nichts sagen. Das Gesamtcholesterin ist zwar leicht angestiegen, aber an 214 ist nichts problematisches, solange die Zusammensetzung gut ist. Für eine gute Zusammensetzung (gutes LDL/HDL-Verhältnis, niedrige Triglyceride) sorgt LCHF auf jeden Fall. Bei einem HDL-Chol. von 84 muss dein LDL-Chol. kleiner als 130 und damit muss dein LDL/HDL-Verhältnis bei wahnsinnig guten 1,5 oder besser liegen. Darauf kannst du stolz sein, es ist auf jeden Fall kein Grund zur Sorge.

Jetzt zum HOMA-Index, der ja vor deiner Ernährungsumstellung mit 3,1 sehr schlecht war. Der deutet auf eine starke Insulinresistenz zum damaligen Zeitpunkt hin. Der HOMA-Index wird aus dem Nüchtern-BZ und dem Nüchtern-Insulin berechnet, z.B. mit diesem Rechner hier:
http://www.ernaehrung.de/berechnungen/homa-index-rechner.php
Bei einem Nüchtern-BZ von 84mg/dl war das Insulin für den 3,1er HOMA-Index 15µu/ml. Bei dem jetzigen Nüchtern-BZ von 136mg/dl - wie auch immer der hohe Wert zustande gekommen ist - war das Insulin nur noch 11µu/ml, was schon ein ganzes Stück besser ist. Also stimmt auch hier die Richtung.

Wenn sich die Sache mit dem hohen Nüchternwert aufklärt bzw. wenn der sich wieder normalisiert, dann läuft alles richtig - weiter so.

LG Rainer

[Mommi]

Hallo Rainer, danke dir für deine Fragen und Infos!
Der Nüchternbz war tatsächlich so hoch. Mit dem hatte ich vorher noch nie Probleme! Bei jeglichen Messungen war er unter 100. ich habe keinen diagnostizierten Diabetes.

Eine Insulinresistenz ist bei mir bekannt, die bisher stark gewichtsabhängig war: 2014 lag der HOMA bei 1,09 (super!), 2018 dann bei 3,1 (plus 20 kg). Darum war ich so bestürzt, als er nun nochmals stieg.
Ich war nicht gestresster als sonst bei Blutabnahmen ( ) und daher kann ich es mir nicht erklären. Getrunken habe ich nur schwarzen Kaffee, aber das mache ich sonst auch so. Oder wirkt der unter Keto anders?
Danke, dass du den HOMA so aufschlüsselst, dann scheint das Insulin ja eine gute Richtung zu nehmen. Ich werde den Blutzucker nochmal kontrollieren lassen!

Das Verhältnis hdl zu ldl war bei mir schon immer richtig gut, frag mich mal wieso ich habe da auch drauf hingewiesen, aber die Internistin hackte immer nur auf dem cholesterin rum. Nun ja, das muss ich nochmal nach 2-3 Monaten testen, mal sehen wie es sich entwickelt. Und sobald ich die jetzigen Blutwerte im Ganzen habe, poste ich sie hier.

Zu Sola und der Frage nach dem Tsh: ich nehme 75 mikrogramm l-thyroxin ein und das wie gesagt seit 2-3 Jahren, da blieb der Wert immer unter 1... der Haarausfall macht mir schon Sorge! Ist das vorübergehend? Bald brauch ich ein Toupet

[Mommi]

Hallo Sola! Danke für den Link, ich hab mich da mal eingelesen. Allerdings bin ich (noch) keine Diabetikerin und bei denen scheint das Phänomen aufzutreten...
Gegen die Insulinresistenz nehme ich Metformin. Und da mich der Blutzuckerspiegel/ HOMA am ehesten überraschte, habe ich es hier in den bereich geschrieben

Liebe Grüße
Mommi

Die Sache mit dem hohen Nüchternzucker funktioniert in etwa so, wie Mimihase es beschrieben hat.
Hier im Forum gab es auch schon mal was zum Thema, siehe https://forum.lchf.de/viewtopic.php?t=10442
Selbst bekomme ich das gerade nicht fundiert erklärt, aber google einfach mal nach "Nüchternzucker Ketose" oder auch das Dawn-Phenomänen könnte ein Ansatz sein...

Bist du denn Diabetikerin? Du schreibst ja hier im Unterforum "Diabetes"... Wenn ja, nimmst du Medikamente?

[Rainer]

Das Verhältnis hdl zu ldl war bei mir schon immer richtig gut, frag mich mal wieso ich habe da auch drauf hingewiesen, aber die Internistin hackte immer nur auf dem cholesterin rum. Nun ja, das muss ich nochmal nach 2-3 Monaten testen, mal sehen wie es sich entwickelt.

Nebenher solltest du dich aber auch alleine schlau machen. Deine Internistin scheint ja eine besonders scharfe Cholesterin-Phobistin zu sein, wenn sie dir bei dem super guten Lipidprofil und der minimalen Überschreitung des willkürlich festgelegten Grenzwertes Problem einreden will.

Mach dich selber schlau und ignoriere ihr Gequatsche zu diesem Punkt einfach. Die Kurzfassung: LDL-Cholesterin kann Ablagerungen in den Blutgefäßen verursachen, durch die dann das Risiko für Herz-, Kreislauferkrankungen erhöht wird. Tatsächlich tun das aber nur die kleinen dichten LDL-Teilchen, die aber bei deinem Lipidprfil (niedriges LDL/HDL-Verhältnis, niedriger TG-Wert) überhaupt nicht auftreten. Du hast mit Sicherheit wunderbar große fluffige LDL-Teilchen, die sich nun wirklich nicht an den Gefäßenwänden absetzen können.

Hier hast du mal eine wissenschaftlich Betrachtungsweise auf das Cholesterinproblem:
https://harald-walach.de/2017/01/04/broeckelnde-mythen-der-cholesterin-mythos-schmilzt-dahin-ein-lust-oder-schelmenstueck-in-5-akten-teil-1-akt-1-3/

Zum BZ melde ich mich noch mal.

LG Rainer

[Winnie Pooh]

Hallo Mommi,

meine Hausärtin kritisiert seit Jahren auch immer meinen Nüchternblutzuckerwert. Er lag immer zwischen 104 und 110. Sie sagt immer schon dass ich Diabetikerin sei obwohl der HbA1c Wert noch nie über 6,0 war. Sie hat mir schon "angedroht" dass ich Diabetesmedikamente nehmen muss sobald ich bei 6,1 angekommen bin. Bei gesunden Menschen dürfe der Nüchterwert höchstens 80 betragen. Vor Lchf hatte ich manchmal Schwindelgefühl oder ich habe angefangen zu zittern und die Knie klappten ein. Wenn ich dann BZ gemessen hatte war der Wert zwischen 90 und 80. Sie meinte dass dies sehr gute Werte seien so sollten sie den ganzen Tag sein... Nur was nützt mir das wenn ich fast zusammenklappe.

Ich habe die letzten Jahre auch im Krankenhaus, Schwangerschaft und Rehaklinik die Erfahrung gemacht:
Sie sehen eine übergewichtige Frau und sofort wurde Diabetes diagnostiziert ohne irgendwelche Messwerte vorliegen zu haben.
Man kann erst eine Diagnose stellen wenn man ausreichend Vergleichswerte hat das heist: über einen längeren Zeitraum engmaschig gemessen wurde.
Es gibt Diabetiker die haben morgens generell höhere Werte.

Hast du ein BZ Messgerät? Du könntest selbst immer mal wieder messen dann musst du nicht die nächsten Laborwerte abwarten und du hättest auch was zum vorlegen.

Zum Cholesterin:
Leider lassen sich die meisten Ärzte von der Pharmaindustrie die Zielwerte vorschreiben anstatt ihr Gehirn einzuschalten. Die Patienten werden so mit Medikamenten vollgepumt und bekommen noch mehr Nebenwirkungen... Guter Umsatz für die Pharmaindustrie.
Warte die nächsten Werte ab dann kannst du das Blutwert-Gesamtbild betrachten.

[Mommi]

Haha, da musste ich grinsen, Rainer- wunderbar fluffige LDL Teilchen
Danke für deine Erläuterungen. Ich habe dazu auch schon recherchiert und werde ihr Paroli bieten - oder einfach in Ruhe die nächsten Werte abwarten.
Du hast mir schon sehr geholfen, auch mit deinem Link!

Du hast mit Sicherheit wunderbar große fluffige LDL-Teilchen, die sich nun wirklich nicht an den Gefäßenwänden absetzen können.

Hier hast du mal eine wissenschaftlich Betrachtungsweise auf das Cholesterinproblem:
https://harald-walach.de/2017/01/04/broeckelnde-mythen-der-cholesterin-mythos-schmilzt-dahin-ein-lust-oder-schelmenstueck-in-5-akten-teil-1-akt-1-3/

Zum BZ melde ich mich noch mal.

LG Rainer

[Mommi]

Hallo Anke, da sprichst du mir aus der Seele! Ständig bekommt man eingetrichtert, dass man so nicht gut genug ist. Es nervt!
Und sich ein eigenes BZ Gerät zu besorgen, ist eine super Idee. Das mache ich, auch um mir ein eigenes Bild von der Lage zu machen. Ich merke definitiv, dass ich viel weniger Heißhunger und Müdigkeit nach dem Essen habe, was ja an einem stabileren BZ liegen dürfte. Von daher bin ich schon echt zufrieden.

[MimiHase]

Wenn du Metformin nimmst um der Insulinresistenz entgegenzuwirken ist das eindeutig schon eine Vorstufe von Typ2 Diabetes, deswegen würde mich wegen der Nüchtern Werte nicht verrückt machen lassen, mein HbA1C ist inzwischen super in Ordnung (4,7-5,7) und ich nehme schon länger keinerlei Zuckersenker mehr (auch kein Metformin, dass ich gar überhaupt nicht vertragen habe ).