Drittens: Es wurde von einem Extrem ins andere gegangen. Von strenger, ketogener Ernährung zur blanken Zuckerlösung - noch in der Adaptionsphase! Was für ein Schwachsinn. Die Bauchspeicheldrüse hat nach 6 Tagen nicht verlernt, was sie zu tun hat. Sie lernt da gerade erst mal, dass sie sich nicht (mehr) totarbeiten muss.
Stimmt, deswegen schrieb ich ja auch folgendes:
Es ist ja in der Studie so, dass die Probanden vorher nicht ketogen gelebt haben.
Für LCHF-Neulinge finde ich das Resultat schon ziemlich sprechend: ein wöchentlicher Cheatday gerade am Anfang der Umstellung ist keine gute Idee.
Es kommen ja schließlich viele mit der Vorstellung zu LCHF, dass sie am WE dann mal Fünfe gerade sein lassen können.
Und ich finde, da liefert
das Experiment einen guten Hinweis, dass das keine pralle Idee ist, wenn man noch nicht ketoadaptiert ist.
Dazu bzw. zur metabolischen Flexibilität, die du ansprichst, habe ich ja auch schon was geschrieben. Zitiere ich mich glatt noch mal selbst:
Wir werden zwar in Ketose geboren, aber dann folgen ja Jahre mit KH als vornehmlicher Energiequelle.
Dabei verlieren wir dann die metabolische Flexibilität. Deswegen ist die erste Umstellung auf keto ja auch oft so schrecklich.
Kopfweh und Durst und Schlappheit... Der Körper muss ja erst wieder lernen, Ketonkörper zu bilden und diese als Energiequelle zu nutzen.
Ich habe bei mir beobachtet, dass das hin- und zurückwechseln in die Ketose mittlerweile nicht mehr mit starken Begleiterscheinungen verbunden ist.
Ich schließe für mich daraus, dass ich gut ketoadaptiert bin und mein Körper mittlerweile aus beiden Energiequellen recht schnell Energie gewinnen kann.
Ich empfinde diesen Zustand als extrem erstrebenswert. Aber wie du selbst schreibt, braucht es dann schon eine relativ lange ketogene Phase, um das Hin- und Herwechseln zu trainieren.
Haue ich mir von Anfang an immer wieder durch Cheats die Ketose kaputt, bzw. komme gar nicht erst richtig rein, lernt mein Körper nichts daraus.
Letztendlich kann man zu jeder Überzeugung irgendwelche Studien finden.
Das stimmt absolut. Aber ob es hier einer glaubt oder nicht, ich bin da ergebnisoffen dran gegangen und noch dran.
Mich interessiert, ob es außer der Leptinspiegel - Thematik noch andere Erklärungen gibt, warum Refeeds beim Abnehmen helfen können.
Die meisten Papers die ich dazu finde sind aber eher auf den psychologischen Effekt von Cheats ausgerichtet.
Mich interessiert aber eher der physiologische.
Und klar kann man an jedem Versuch/Experiment/Studie/Paper Schwachstellen finden, trotzdem fand ich das Gefundene teilenswert.
Und ich wiederhole mich noch mal: Panik wollte ich damit bestimmt nicht verbreiten.