Frage an die HIT-Erfahrenen (Histaminintoleranz)

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Ulli
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Frage an die HIT-Erfahrenen (Histaminintoleranz)

Beitragvon Ulli » 14. April 2011, 12:22

Hallo ihr Lieben,

nachdem ich mal einem Link von Nordkäppchen in ein Schweizer Forum gefolgt bin, habe ich erstmals was von chronischer HIT und von HNMT gelesen. Und ich frage mich jetzt, ob bei mir da was dran sein könnte. Vielleicht schildere ich mal meine Symptome, die bisher nicht durch andere Ursachen erklärt werden können bzw. einer Behandlung möglicher anderer Ursachen komplett standgehalten haben:
  • häufige Kopfschmerzen, in den letzten Wochen eher Kopfschmerzen als keine
  • gefühlte Wetterfühligkeit
  • gelegentlich Migräne (die dürfte hormonell bedingt sein, primär in den Tagen nach den Tagen)
  • irgendwie immer (ganzjährig) ein bisschen Schnupfen
  • Heuschnupfen, sobald etwas blüht, in der Hochsaison heftig. Moderne Antihistaminika vertrage ich nicht gut (kaum Wirkung bei fast komatöser Müdigkeit), Fenistil Tropfen helfen zwar gut gegen den Heuschnupfen selbst, schießen mich aber auch ab - mit Kreislaufproblemen, hohem Puls, Matschbirne und irrer Müdigkeit. Hatte eigentlich gehofft, dass sich mit LCHF da allergiemäßig was bessert, sieht aber nicht so aus.
  • eher niedriger Blutdruck (eigentlich niedrig-normal, aber in den letzten Wochen wieder ein bisschen mehr unter normal) mit hohem Ruhepuls: extrem nervig im Liegen, weil mit diesem Ganzkörperpochen an Schlaf nicht zu denken ist. Im Moment brauche ich Schlaftabletten.
  • Hautjucken
  • Müdigkeit ohne Ende, Antriebsschwäche...
Was ich nicht habe, sind Beschwerden, die in einem für mich erkennbaren Zusammenhang mit dem Essen stehen. Ausnahme ist höchstens Wein, der meinen Puls nochmal höher treibt - für viele Stunden, so dass ich danach eine schlaflose Nacht schon einplanen kann. Ich habe allerdings schon seit Monaten keinen Wein mehr getrunken...

LCHF vertrage ich eigentlich gut, zu Beginn damit ging es mir aber besser als jetzt - wobei ich das wie gesagt nicht eindeutig am Essen festmachen kann. Ich habe mal geschaut, welche histaminproblematischen Sachen jetzt stärker vertreten sind als vor LCHF, das sind Weichkäse, Schinken, Himbeeren und Kakao. Und ich hoffe inständig, dass meine geliebten Milchprodukte (insb. Quark und Sahne) kein Problem sind.

Ich werde das jetzt mal ausprobieren und versuchen, mich histaminarm zu ernähren. Aber trotzdem eine Frage an die Erfahrenen: Haltet ihr eine HIT bei mir für wahrscheinlich? Und verkompliziert der Heuschnupfen, der ja gerade wieder akut wird, so einen Eliminationstest?

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sola
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Re: Frage an die HIT-Erfahrenen

Beitragvon sola » 14. April 2011, 12:31

Hallo Ulli,

so einige deiner Beschwerden lesen sich ganz nach schlecht eingestellter Schilddrüse. Du hast ja auch den Hashi, es ist also naheliegend ;)
* häufige Kopfschmerzen, in den letzten Wochen eher Kopfschmerzen als keine
* gefühlte Wetterfühligkeit
* gelegentlich Migräne (die dürfte hormonell bedingt sein, primär in den Tagen nach den Tagen)
* irgendwie immer (ganzjährig) ein bisschen Schnupfen
* Heuschnupfen, sobald etwas blüht, in der Hochsaison heftig. Moderne Antihistaminika vertrage ich nicht gut (kaum Wirkung bei fast komatöser Müdigkeit), Fenistil Tropfen helfen zwar gut gegen den Heuschnupfen selbst, schießen mich aber auch ab - mit Kreislaufproblemen, hohem Puls, Matschbirne und irrer Müdigkeit. Hatte eigentlich gehofft, dass sich mit LCHF da allergiemäßig was bessert, sieht aber nicht so aus.
* eher niedriger Blutdruck (eigentlich niedrig-normal, aber in den letzten Wochen wieder ein bisschen mehr unter normal) mit hohem Ruhepuls: extrem nervig im Liegen, weil mit diesem Ganzkörperpochen an Schlaf nicht zu denken ist. Im Moment brauche ich Schlaftabletten.
* Hautjucken
* Müdigkeit ohne Ende, Antriebsschwäche...
Die fett markierten Dinge wären bei mir ganz eindeutig Unterfunktionssymptome, insbesondere der niedrige BD mit hohem Ruhepuls und dem Ganzkörperpochen...
Hast du aktuelle Werte?

LG
Sola
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Nordkäppchen
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Re: Frage an die HIT-Erfahrenen

Beitragvon Nordkäppchen » 14. April 2011, 12:48

Hallo Ulli :-)

Bin grad auf dem Sprung, aber möchte dir noch ne schnelle Antwort geben.

Was definitiv stimmt, bei einer vorhandenen HI verstärken Allergien die Symptome. DENN bei einer allergischen Reaktion, egal auf was, wird Histamin im Körper frei gesetzt und kommt dann noch zusätzlich als Histaminbelastung in deinem Körper dazu.

Die Histaminintoleranz ist eine dosisabhängige Geschichte, jeder hat da ne andre Toleranzschwelle, und eine Allergie verringert natürlich extrem den Spielraum.

Bei mir ist es die Katzenallergie, seit wir Klein Zorro haben, komme ich ohne AH nicht mehr klar, da kann ich so streng wie möglich essen es reicht nicht.

Bei AHs gibt es große verträglichkeitsunterschiede. Von Ceterizin und Co liege ich auch im Koma. Ich nehme Telfast, das macht mich nicht müde und hilft. Kiki nimmt glaub Ebastin auch problemlos.

Histaminintoleranz ist eine Ausschlussdiagnose, so wie Sola schon schrieb, die Schilddrüse testen lassen und auch andre relavante Diagnosen abklären lassen, wie z.B. Borreliose, parallell dazu kannst Du eine Eliminationsdiät beginnen.
Falls es dir nach dem Wegfall bestimmter Lebensmittel besser geht, solltst Du es beibehalten.
Am Schluss kann man dann auch den ein oder andren Provokationstest machen, aber das ist noch weit hin.

Am besten Du fängst mal ein Ernährungstagebuch an in dem Du notierst was Du wann und wieviel ist. Dazu dann auch mit Uhrzeit auftretende Beschwerden festhalten. Nach gut 14 Tagen kann man da schon ein Muster erkennen.

Das mal so auf die schnelle. Ich meld mich später noch mal.

LG
Corina

Ulli
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Re: Frage an die HIT-Erfahrenen

Beitragvon Ulli » 14. April 2011, 14:37

Danke für die schnellen Antworten!

@ sola: An die SD denke ich auch immer zuerst. Meine letzte BE war Ende Januar, danach habe ich LT ein bisschen erhöht. Aber: Ich hatte schon niedrigere/gleiche/höhere Werte mit besserem Befinden... Meine UF-Beschwerden sind eher Menstruationsbeschwerden, die ich bei höherer Einstellung nicht habe, außerdem (besonders) trockene Haut. Vielleicht leistet die SD ihren Beitrag zu meinen Symptomen, der dürfte aber nur gering ausfallen, denn ich habe das Wertespektrum von Unter- bis Oberkante über einen langen Zeitraum langsam durchprobiert. Das Einzige, was sich im Befinden merklich niedergeschlagen hat, war eine Überdosis. Im Prinzip ist das Feld abgegrast. Was höchstens noch in Frage käme, wäre, nochmal nach T3 zu schauen - gerade im Zusammenhang mit LC(HF) soll das ja u.U. abschmieren und das war auch bei der letzten BE (vor LCHF) für meine Verhältnisse schon relativ niedrig. Die Gesamtdosis wird's wohl nicht sein, vielleicht aber die Konstellation. Und mit (un)verhältnismäßig niedrigem T3 habe ich noch keine Erfahrung, T3 und T4 lagen bei mir meist gleich... Da will ich eh demnächst eine BE machen und dann evtl. meinen dritten Thybonversuch starten (die bisherigen haben nicht geschadet, aber eben auch nichts gebracht außer ärztlicher Panikmache wegen des supprimierten TSH :roll: ).

@ Nordkäppchen: Ich glaube, die meisten Alternativbaustellen sind bei mir untersucht und ohne Befund. Auch die Mangelbaustellen sind bzw. werden behandelt, da bin ich zum Teil zwar noch nicht über der Ziellinie, aber weiter als vor ein paar Wochen/Monaten. Deswegen sollte es mir also nicht schlechter gehen. Das mit der Dosis leuchtet mir ein und wäre - im Falle einer HIT - auch eine Erklärung, warum es mir in den letzten Wochen nicht gut geht, denn da kam der Heuschnupfen dazu. Mit den AH muss ich mich mal umschauen, ob sich nicht doch eins findet, mit dem ich klar komme. Da ich den Heuschnupfen seit 35 Jahren habe und noch nie eins gefunden habe, das nicht oder nur erträglich müde macht, bin ich nicht sehr optimistisch, was das angeht. Übrigens ist mir bzgl. des Essens noch was eingefallen, was ich vor LCHF nie genommen habe, und das ist Süßstoff (mit Sorbinsäure, Zitronensäure etc.). Den lass' ich gleich mal weg.

Ulli
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Re: Frage an die HIT-Erfahrenen

Beitragvon Ulli » 6. Mai 2011, 14:28

Was höchstens noch in Frage käme, wäre, nochmal nach T3 zu schauen - gerade im Zusammenhang mit LC(HF) soll das ja u.U. abschmieren und das war auch bei der letzten BE (vor LCHF) für meine Verhältnisse schon relativ niedrig. Die Gesamtdosis wird's wohl nicht sein, vielleicht aber die Konstellation. Und mit (un)verhältnismäßig niedrigem T3 habe ich noch keine Erfahrung, T3 und T4 lagen bei mir meist gleich...
Ja, da haben wir's, fT3 im freien Fall... Sola, war das bei dir nicht auch so? Und du nimmst doch m.W. Thybon? Hast du das auf die bisherige LT-Dosis draufgepackt oder (teilweise) ersetzt?

Bei den Nahrungsmitteln habe ich nichts ausmachen können, was sich irgendwie negativ auswirkt. Allerdings nehme ich zur Zeit fast durchgehend ein Antihistaminikum wegen des Heuschnupfens, die Natur explodiert gerade um mich herum.

Kikilula
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Re: Frage an die HIT-Erfahrenen

Beitragvon Kikilula » 6. Mai 2011, 14:42

Wenn du noch einiges an eigener Schilddrüse hast, kannst du ihr helfen, in dem du Jod möglichst meidest.

Ulli
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Re: Frage an die HIT-Erfahrenen

Beitragvon Ulli » 6. Mai 2011, 14:54

Wenn du noch einiges an eigener Schilddrüse hast, kannst du ihr helfen, in dem du Jod möglichst meidest.
Meine SD hat sich schon vor Jahren fast komplett verabschiedet und der kleine Rest hat bei meinem ersten Thybonversuch endgültig die Arbeit eingestellt. Aber ich meide Jod trotzdem, indem ich zumindest darauf achte, mir nicht mehr zuzuführen, als mit den üblicherweise angereicherten Lebensmitteln unvermeidbar ist. Bin ja schon 'ne alte Hashihäsin :mrgreen: und zu Anfang meiner Hashikarriere auch noch mit Jod fehlbehandelt worden :roll: .

Kikilula
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Re: Frage an die HIT-Erfahrenen

Beitragvon Kikilula » 6. Mai 2011, 20:57

Jod habe ich zu Beginn meiner Schilddrüsenprobleme auch reichlich bekommen und dann wurde erstaunt festgestellt, dass ich Knoten entwickle und das Gewebe immer mehr auflockert...


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