Noch eine Frage zum Fett

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Wolerin
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Noch eine Frage zum Fett

Beitragvon Wolerin » 4. September 2011, 09:02

Guten Morgen,

ich hab da noch eine Frage zum Fett. In den Ernährungsbüchern steht ja unisono, dass Fett nur in Kombination mit KH als Depotfett abgelagert wird. Ernährungs-Fett ohne KH wird ohne endgültige Verarbeitung als Ketonkörper ausgeschieden.

Ich verstehe das so, dass Ernährungsfett vom Körper ungern (oder überhaupt nicht ?) verstoffwechselt wird und frage mich daher, wozu das ganze Fett in der Ernährung nun genau gut ist. Ist es ein reiner "Appetithemmer"?

Versteht mich nicht falsch, ich will nicht dagegen reden, da es ja ganz offensichtlich funktioniert. Ich würde es nur gerne verstehen. Sind die besseren Blutwerte etc. nicht eher dem Mangel an KH geschuldet und weniger der Zuführung von Fett?

Momentan beschäftige ich mich gerne mit dem Altern, mit den vielen Menschen die die 100 locker überschreiten, wie zB die Alten von Okinawa ( http://www.geo.de/GEO/kultur/gesellschaft/4767.html?p=1" onclick="window.open(this.href);return false; ). All jenen ist gemein, dass sie in der Tat weder Brot noch Milchprodukte essen (also wenig KH). Allerdings ist da von Fett keine Rede, sondern eher von Verzicht (maximal 80% der Nahrung) und von viel pflanzlicher, also fettarmer Nahrung.

Schaut man sich hingegen die pumperlgesunden Inuit an, die sich ausschließlich von Fett & Fleisch ernähren, so fällt auf, dass diese zwar rundherum gesund sind, allerdings meist auch nicht ganz schlank.

Habe ich irgendwo einen Denkfehler? Kann mir da jemand eine Erklärung geben?
Das würde mich wirklich interessieren!

Vielen Dank vorab, Gruß, W.

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datBea
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Re: Noch eine Frage zum Fett

Beitragvon datBea » 4. September 2011, 09:14

Vereinfachte Antwort, da ich mich nicht den ganzen Tag mit den chemischen Abläufen beschäftige:

die Ketonkörper sind das, was unter lchf dein Gehirn zur Verwertung benötigt,
diese werden also nicht als unnütz ausgeschieden. Daher sind auch diese Ketosesticks nicht immer aussagefähig,
viele hier produzieren keine überschüssigen, anzeigbaren Ketone.

Zur Produktion wird das Fett benötigt.
KH werden leichter verarbeitet, das ist richtig, aber die Umstellung dauert ja nur ein paar Tage.

Lchf sorgt für ein gesundes Körpergewicht.
Schlank in unserem Sinne wäre für die Inuit in ihrer permanent lebensfeindlichen Umgebung wohl fatal...

Wolerin
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Re: Noch eine Frage zum Fett

Beitragvon Wolerin » 4. September 2011, 09:20

Hallo Bea,

Danke für Deine Antwort. Verstehe ich das richtig:

Das Fett wird zu Ketonkörper verstoffwechselt, um dem Gehirn die Glucose zu ersetzen?

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datBea
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Re: Noch eine Frage zum Fett

Beitragvon datBea » 4. September 2011, 09:22

Ganz vereinfacht gesagt, ja.

Such mal nach Ketonkörpern oder so, Rainer und Kiki haben dazu schon mal eine prima Erklärung gegeben.

Nordkäppchen
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Re: Noch eine Frage zum Fett

Beitragvon Nordkäppchen » 4. September 2011, 10:49

Ganz vereinfacht ausgedrückt.... der Körper kann sowohl Fett als auch Kohlenhydrate zur Energiegewinnung verarbeiten.
Die mArathonläufer kennen den Effekt, wenn die Glycogenspeicher leer sind versucht der Körper verzweifelt auf die Fettspeicher zuzugreifen, gelingt aber nur bedingt.
Wir umgehen das ganze indem wir permanent im Fettstoffwechsel sind unsre Glycogenspeicher sind dank KH-armer Ernährung leer unser Körper muß Fett verbrennen. Einen Teil davon verstoffwechselt er zu Ketonkörper. Der Überschuss wird ausgeschieden.
Aber damit der Körper auf das körpereigene Fett zurück greift braucht es auch da eines Defizits. ;)

Die Proteine sind für den Zellaufbau, aber können wenn es zuviel ist per Gluconeogenese in Zucker verstoffwechselt werden. Gerade Milchprodukte sind da gefährlich, da sie noch einen weiteren Faktor haben die Milchsäure, auch diese kann per Gluconeogenes verzuckert werden. Das ist der große Unterschied zwischen MilchProteinen und Fleischproteinen.


LG
Corina

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datBea
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Re: Noch eine Frage zum Fett

Beitragvon datBea » 4. September 2011, 10:56

Ich wußte, Ihr könnt das, Mädels :D

milli
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Re: Noch eine Frage zum Fett

Beitragvon milli » 4. September 2011, 11:12

Dann wäre interessant, wie die Lebenserwartung der Inuit ist.
Hab im Netz nichts Schlaues gefunden.

Wolerin
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Re: Noch eine Frage zum Fett

Beitragvon Wolerin » 4. September 2011, 11:34

Wir umgehen das ganze indem wir permanent im Fettstoffwechsel sind unsre Glycogenspeicher sind dank KH-armer Ernährung leer unser Körper muß Fett verbrennen. Einen Teil davon verstoffwechselt er zu Ketonkörper. Der Überschuss wird ausgeschieden.
Aber damit der Körper auf das körpereigene Fett zurück greift braucht es auch da eines Defizits. ;)
ok, das verstehe ich. Aber das Ziel ist doch die Verstoffwechslung des Depot-Fetts. Der Körper verbrennt ja nun Fett, und Überschuss wird ausgeschieden. Besteht der Überschuss nun aus dem "Zuviel" gegessenen Nahrungsfett? Weil, wenn er Überschuss ausscheiden kann, bedeutet das dann nicht dass der Körper eben nicht auf Depotfett zugreift? Müßte man somit nicht um abzunehmen wie Du ganz richtig erwähnst doch eben genau das Defizit anstreben, also ca. 80% des Tagesbedarfes?

Irgendwie hab ich die Zusammenhänge da noch nicht so recht durchschaut...

Wolerin
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Re: Noch eine Frage zum Fett

Beitragvon Wolerin » 4. September 2011, 11:35

Gerade Milchprodukte sind da gefährlich, da sie noch einen weiteren Faktor haben die Milchsäure, auch diese kann per Gluconeogenes verzuckert werden. Das ist der große Unterschied zwischen MilchProteinen und Fleischproteinen.
Aha-Effekt. Jetzt habe ich das Milchprodukte-Thema verstanden. Danke hierfür!!!

Coco
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Re: Noch eine Frage zum Fett

Beitragvon Coco » 4. September 2011, 13:16

HmHm, jetzt ist die Frage, sind da auch Milchprodukte gemeint, die keine Kohlehydrate enthalten?
Zum Beispiel mein Heissgeliebter Gouda??


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