Erhitzte mehrfach ungesättigte Fettsäuren

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Marie
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Erhitzte mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Beitragvon Marie » 8. Januar 2010, 23:20

Hallo,

also es heißt ja pflanzliche Öle sind so schlecht weil sie so viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren haben, die an sich auch schon schlecht sind aber durch erhitzen zu freien Radikalen werden. Deswegen soll man ja auch Raps- und Olivenöl nicht erhitzen.

Aber was ist nun mit den mehrfach ungesättigten Fettsäuren in Fisch/Fleisch? Die sind ja dann genauso unstabil oder? D.h. es bringt eigentlich nichts dass ich extra Bio-Lachs kaufe um auf ein bisschen Omega3 Fettsäuren zu kommen, da diese ja beim erhitzen kaputt gehen müssten bzw sich auch in freie Radikale verwandeln?
Danke.

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Nicole Wirth
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Re: Erhitzte mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Beitragvon Nicole Wirth » 8. Januar 2010, 23:29

Ja, da hast Du Recht. Am gesündesten ist es immer die Nahrungsmittel (welche auch immer) schonend zu dünsten oder kochen damit diese nicht zu sehr erhitzt werden.

Leider schmeckt das nicht immer so gut wie Gebratenes ;-)

Marie
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Re: Erhitzte mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Beitragvon Marie » 8. Januar 2010, 23:39

Hm ob es da wohl irgendwo Informationen gibt ab wieviel Grad die Fettsäuren sich verwandeln...
Kochen wäre ja 100 Grad... du meinst da verändern sich die Fette noch nicht negativ?

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Nicole Wirth
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Re: Erhitzte mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Beitragvon Nicole Wirth » 9. Januar 2010, 00:03

Gute Frage, ich denke schon aber um genau zu sein muss ich noch einmal in meinen Büchern blättern.

Marie
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Re: Erhitzte mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Beitragvon Marie » 9. Januar 2010, 18:41

http://www.drjacobsinstitut.de/?RegEner ... 4ure-Basen

"Insbesondere bei Omega-3-Fettsäuren ist auf eine sehr schonende Verarbeitung zu achten. Wer Omega-3-Fettsäure-reiche Lebensmittel (z. B. Leinöl, Hanf, Raps, Fisch, Rindfleisch aus Weidenhaltung, Wild), unsachgemäß zu hell, zu warm oder zu lange lagert oder sie sogar – wie häufig praktiziert – brutzelt und brät, erzeugt besonders krebserregende Stoffe, wie z. B. Lipidperoxide. Dies dürfte auch die Erklärung sein, warum in einigen Studien ein erhöhter Verzehr von alpha-Linolensäure mit einem erhöhten Prostatakrebsrisiko einhergeht. Diese omega-3-Fettsäure ist in der Verarbeitung besonders empfindlich, was leider kaum bekannt und beachtet wird."

Der Link führt übrigens zu einem sehr langen Text der gegen Fleischkonsum und Low Carb spricht.

Molly
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Re: Erhitzte mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Beitragvon Molly » 10. Januar 2010, 16:23

Hallo Marie,
über die viele Braterei habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich mache ab und zu eine Brühe mit Hackklöschen (dann in der Brühe gegart) und etwas Käse bestreut. Ich finde z.B. dampfgegartes Fleisch nicht so lecker. Habe aber schon mal gelesen, dass gebrühtes Fleisch besser sein soll als gebratenes, jedoch nicht der Saft, also dass was im Prinzip dann in der Brühe ist!? War das auf der Stocker-Seite?
Aber dass, was der Dr. Jacob schreibt, dass die Ketose sehr viel Energie kostet und ermüden würde, kann ich nicht bestätigen. Eher habe ich jetzt mehr Energie. Hmm...
Ich habe mit Ayurveda total viel zugenommen. Schließlich bin ich bei lchf gelandet und mir geht´s seit 1. Mai letzten Jahres richtig gut. Stimmungstiefs hatte ich eher mit der herkömmlichen Ernährungsweise.
Was der Jacob empfiehlt, mit Hülsenfrüchten langkettige KH, "guten Ölen" etc. habe ich vor einem Jahr mit TCM, 5-Elemente-Ernährung (ca. 100g Fleisch/ Tag) ausprobiert. Meine Figur war ok, leider hatte ich ständig Verdauungsprobleme und das Kochen für eine Familie fand ich eher zu kompliziert, viele Gewürze und im Kreis kochen, naja. Den Zirkus habe ich max. 3 Monate durchgehalten.
LCHF erscheint mir unkompliziert, nicht so zeitraubend, sehr gut sättigend und vor allem bekömmlich und figurfreundlich. Natürlich komme ich auch jedes Mal ins Grübeln, wenn ich solche Artikel oder Links lese. Wenn lchf einem so gut tut, warum soll es denn so schädlich sein? Diese Frage stelle ich mir immer wieder. LG, Molly

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Nicole Wirth
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Re: Erhitzte mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Beitragvon Nicole Wirth » 10. Januar 2010, 17:37

Der Spruch, dass LowCarb-Diäten auch nicht auf Dauer ausgehalten werden können, da sie zu Heißhungerattacken führen ist sehr verbreitet.

Das trifft vielleicht bei LowCarb-Diäten zu die zudem fettarm sind. Für LCHF kann das nicht bestätigt werden.

Aber ich muss zugeben, es IST sehr schwierig zu wissen was nun eigentlich stimmt und was nicht. Die einzige Lösung die es gibt, ist sich selbst zu informieren und alles lesen, was man finden kann sowie seine eigenen Erfahrungen zu machen.

Marie
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Re: Erhitzte mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Beitragvon Marie » 10. Januar 2010, 19:07

"Warum Kater viel schlafen und Pferde viel leisten!
Pferde nehmen über die Nahrung nicht nur viel weniger Ammoniak auf, sie scheiden über ihren sauren Stuhl auch viel mehr aus, was für den stechenden Geruch im Pferdestall sorgt. Die Pferdeleber steht voll für den Energiehaushalt zur Verfügung. Die Leber und Nieren des armen Katers sind dagegen ständig mit der Ammoniakentgiftung beschäftigt, was ihn wohl chronisch etwas missmutig und müde stimmt – ein typisches Symptom des „Ammoniakkaters“. Im Tierreich kann ausdauernde körperliche Leistung nur von Pflanzenfressern wie z. B. Pferden, Ochsen oder Elefanten erbracht werden. Fleischfresser haben zur Reduktion der Ammoniak- und Leichengiftaufnahme einen extra kurzen Darm und eine besondere Enzymausstattung. Dennoch haben sie nur für kurze Spitzenleistungen Kraft, dann ermüden sie schnell. Während eine Katze und andere reine Fleischfresser einen Großteil ihres Leben mit Schlafen verbringen, was typisch für eine hohe Ammoniakbelastung von Leber und Blut ist, können Pflanzenfresser, wie Pferde, Elefanten oder Ochsen, deren Nahrung den Stoffwechsel viel weniger belastet, hohe Dauerleistungen erbringen. Fische können im Gegensatz zu Säugern Ammoniak über die Haut per Osmose ins Meerwasser entgiften. Dies erklärt, warum z.B. Haie trotz hohem Fleischkonsums zu großen Ausdauerleistungen fähig sind und manche Rassen wie der Dornhai sogar eine nahezu dreistellige Lebenserwartung haben.
Man kann sich leicht vorstellen, welche Konsequenzen eine fleischreiche Kost für den Menschen hat, dessen Gebiss, Enzymausstattung und lange Darmpassage für eine Mischkost mit überwiegend pflanzlichem Anteil ausgelegt ist." Zitat: http://www.drjacobsinstitut.de/?RegEner ... 4ure-Basen

Finde ich ganz interessant. Das mit dem Ammoniak stimmt mich schon sehr nachdenklich. Die meisten hier im Forum fühlen sich ja fitter durch die Ernährungsweise. Bei mir ist es aber auch so dass ich nach Fleischkonsum sehr müde werde, aber ich bin ja eben auch nicht gesund.
Was mich auch nachdenklich stimmt ist die geringe Lebenserwartung der Inuiten. Und dabei essen die ja Fleisch und Fisch in ihrer gesünderen Form, also fast roh.
Man sagt ja, dass sich falsche Ernährung erst nach 20 Jahren sichtbar auswirkt. Wirklich schade dass es noch keine Langzeitstudien gibt.

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Nicole Wirth
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Re: Erhitzte mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Beitragvon Nicole Wirth » 10. Januar 2010, 19:39

Wirklich schade dass es noch keine Langzeitstudien gibt.
Ist unsere Evolution keine Langzeitstudie?
Margarinen, sowie fettarme, künstliche Nahrung hat wohl nicht so sehr zum Erhalt unserer Spezies beigetragen.

Taifun
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Re: Erhitzte mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Beitragvon Taifun » 3. März 2011, 21:18

Finde ich ganz interessant. Das mit dem Ammoniak stimmt mich schon sehr nachdenklich. Die meisten hier im Forum fühlen sich ja fitter durch die Ernährungsweise. Bei mir ist es aber auch so dass ich nach Fleischkonsum sehr müde werde, aber ich bin ja eben auch nicht gesund.
Probleme mit Ammoniak haben wir nur dann, wenn zuviel Harnsäure anfällt. Zuviel Harnsäure fällt an, wenn wir sehr purinreiche Lebensmittel essen, z.B. Fleisch. Aber auch beim Verzehr von Fructose und Fructose haltigen Stoffen fällt Harnsäure an.
Mir stellt sich deshalb die Frage, ob wir möglicherweise die Harnsäure, die durch vermehrten Verzehr von Fleisch anfällt, durch die Harnsäure ausgleichen, die wir beim Weglassen der Fructose haltigen "Konsum"-Lebensmittel einsparen.
Was mich auch nachdenklich stimmt ist die geringe Lebenserwartung der Inuiten. Und dabei essen die ja Fleisch und Fisch in ihrer gesünderen Form, also fast roh.
Man sagt ja, dass sich falsche Ernährung erst nach 20 Jahren sichtbar auswirkt.
Wie hoch ist denn die Lebenserwartung?
Bezieht sie sich auf die Inuit, die "ursprünglich" im Eis leben, ihre Iglus bauen?
Oder auf die Inuit, die sich an die "westliche" Ernährung angepasst haben, und nun reihenweise an Herzkrankheiten und Krebs sterben? ;)
Wirklich schade dass es noch keine Langzeitstudien gibt.
Nicole hats schon gesagt: Die bisherige menschliche Evolution.
Allerdings muss man bedenken, dass sich die Evolution darauf beschränkt, zum Erhalt der Art beizutragen. Und wie überlebt eine Art?: Ausreichend Kinder bekommen, die erst sterben, wenn sie ihrerseits wieder ausreichend viele Kinder bekommen haben.
Berechtigt ist also die Frage, wofür die LowCarb Ernährung ideal ist, bzw. ob sie für ein langes, gesundes Leben ideal ist, oder nur zur Erhaltung der Art.


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