Eiweiss Nierenwerte Cholesterin etc.

[Linde]

Meine Mutter hat mitbekommen, wie ich mich gerade ernähre und wie sich mein Gewicht verändert.
Sie hatte diese Woche einen Arzttermin, bei dem die Blutwerte besprochen wurden.
Meine Mutter hat erhöhte Cholesterinwerte, weswegen Sie lt. Hausarzt Diät halten soll.
Dann hat sie ihn bezügl. LCHF befragt.
Er hat fast nen Anfall bekommen und ihr dringendst davon abgeraten.
Sie riskiere damit Nierenprobleme, da die nieren mit dem vielen Eiweiss total überfordert wären.
Am ursprungsproblem, den Cholesterinwerten, würde sich hingegen nichts ändern.


Ich wusste leider nicht, was ich dem entgegen setzen sollte, da ich zu kurz in der Materie drin bin.

Was kann ich antworten??

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.....

[petzinger]

Der Grundgedanke bei lchf lautet, man ersetzt die fehlenden Kohenhydrate durch Fett und nicht durch Eiweiß. Also isst man, zumindest theoretisch, nicht mehr Eiweiß als vorher.

[pinkpoison]

Spontan würde ich sagen: Deine Mutter sollte dringend den Arzt wechseln und sich einen suchen, der auf der Höhe des Forschungsstandes ist.

Erstens ist die These, dass Eiweißkonsum die Nieren schädige längst überholt und betrifft nur Menschen mit vorgeschädigten Nieren.
Zweitens sind "hohe Cholesterinwerte" per se überhaupt noch nicht problematisch. Es kommt auf die Struktur von HDL zu LDL und die Struktur der LDL Partikel selbst an. Das Gesamtcholesterin ist als isolierter Parameter völlig irrelevant und kann nur in Verbindung mit den anderen genannten Parametern interpretiert werden.
Drittens verbessern sich durch LowCarb in nahezu allen Fällen die Cholesterinwerte in kürzester Zeit dramatisch, insbesondere steigt das gute HDL an und die gefährlichen unter den LDL-Partikeln nehmen ab.

Zu alle den von mir genannten Punkten gibt es eine überwältigende Vielzahl von Studien, die der Arzt wohl seit er seine Praxis eröffnet hat allesamt ignoriert hat... beschämend, dass so jemand überhaupt praktizieren darf.

LG Robert

[Mariella]

Liebe Linde,
ich habe das ja ähnlich erlebt und nun Ende nä Monats wieder einen Termin.
Ich habe den Arzt nicht gewechselt, weil er außerhalb des LCHF Themas ein guter Endokrinologe ist, den ich brauche und von denen es hier in der Region gar nicht so viele gibt.
Ich denke:
So wie Lehrkräfte ihre Rolle wandeln können, weil sie nicht mehr die Wissenshüter sind, gilt dies ebenso für Ärzte.
Wir sind als PatientInnen kompetenter geworden in Teilen, dank Internet, dank Foren, dank Wissensgesellschaft.
Für Ärzte ist es glaube ich noch radikaler als für Lehrkräfte, weil sie auch mit mehr Erwachsenen zu tun haben.
Ich habe erst einen Schreck bekommen wie heftig mein Arzt reagiert hat.
Hatte ihm den Flyer mitgegeben.
Bin etwas neugierig wie er nun reagieren wird.
Das ist allerdings gar nicht mehr wesentlich für mich.
Denn ich habe etwas wundervolles daraus gelernt:
Ich trage meine Eigenverantwortung
Ich entscheide
Ich stehe gestärkt zu meiner Ernährung
komme da was wolle
darf sein
ist ja auch etwas ungewöhnlich.
Ich behaupte:
je souveräner ich bin
bei mir bleibe
nutzt es mir
mein Arzt darf seine Auffassung haben
und er darf sie ändern
liegt nicht bei mir
Respektvollen Umgang
das ist mir wesentlich
da werde ich ihn darauf ansprechen und ihm auch die Rückmeldung vom letzten Termin geben
wenn er wie letztes Mal respektlos sich verhält
das hat er dann verdient
und diese Rückmeldung finde ich wichtig
für alle die mit Menschen sind
ob privat oder beruflich
auch für mich

Ich erwarte von meinem Arzt den Respekt vor meiner erwachsenen Entscheidung zu dieser guten Ernährung
wir leben hier in einem freien Land
und haben das Recht auf eine eigene Entscheidung
wenn er dem nicht nachkommen kann
dann ist es tatsächlich
ein Signal zum wechseln.
Erstmal lass ich ihm eine Möglichkeit zu wachsen.

Mit dem Eiweißgehalt meiner Nahrung bin ich tatsächlich ebenso aufmerksam wie bei den Kohlenhydraten.
Und behalte die 0,8g pro kg Normalgewicht im Focus (für "Nieren-"sensible"" und Nierengeschädigte" und ich trinke abgekochtes Wasser, das ist für die Nieren leichter).

Wir werden immer wieder komische Reaktionen spüren (beim einkaufen) oder hören und auch lesen.
In dieser ver rückten Welt bin ich auch gerne komisch dicht dran an "Lebens"mitteln.

[Linde]

vielen Dank für Eure antworten.
Ich werde es meiner Mutter mitteilen.

Den Arzt kenne ich nicht und weiss nichts über seine Kompetenz.
Meine Mutter hat von LCHF keine Ahnung, wollte nur mal nen Versuch starten, weil sie sieht, wie es mit dem Abnehmen klappt.
Da der Arzt sie darauf hingewiesen habe, sie solle die Ernährung umstellen, hat sie eben nachgefragt
> und sich direkt erschrocken, was ich für ungesundes Zeug mach.
Das macht sie dann eben nicht.

Bin gespannt, was sie sagt.

@Mariella: haben sich Deine Blutwerte verbessert?

[Rosmarin]

Hallo Linde,

meine Blutwerte haben sich durch die Bank weg alle verbessert. Mein Cholesterin ist zwar nicht wirklich gesunken (war aber auch nicht wirklich zu hoch), aber hat sich in der Zusammensetzung stark verbessert. Die Triglyceride (der Wert, der wie ich gehört habe, am wichtigsten ist in Bezug auf das Herz und Herzinfarkt usw) ist von 162 auf 57 gesunken, also fast nur noch ein Drittel so viel. Leberwerte waren vorher erhöht, sind jetzt sogar unter Normalwert, so dass mein Arzt mir mit einem Lachen sagte, ich solle mal mehr Alkohol trinken, damit mein Wert in den Normbereich käme .

Aber eine Aussage, die ich hier vor längerer Zeit mal irgendwo gelesen habe, ist mir noch sehr im Kopf. Das war ungefähr so: Wenn jemand sich nicht sicher ist, ob das die richtige Ernährung sei, dann durchuntersuchen lassen, die Ernährung eine Zeit lang ausprobieren (damit es auch aussagekräftig ist, sollte es schon eine gewisse Zeit sein, vielleicht so 2-3 Monate), dann wieder untersuchen lassen. Wenn es einem mit der Ernährung gut geht und die Werte haben sich verbessert, was spricht dann noch dagegen. Wenn sich die Werte verschlechtert haben, muss man weitersehen. Aber auch wenn dieser Fall eintreten sollte, wird es die Gesundheit nicht weiter schädigen. Ein Alkoholiker ruiniert seine Leber auch nicht in einem halben Jahr, dafür braucht es schon länger. OK, ist irgendwie ein krasses Beispiel, aber ich finde es für Zweifler überzeugend.
Ich brauchte sowas nicht. Mir ging es vor LCHF so schlecht, dass ich völlig resigniert hatte. Dank LCHF habe ich soviele gesundheitliche Verbesserungen erfahren, dass ich jedem nur dringendst raten kann, diese Ernährung auszuprobieren. Vielleicht ist es nicht für jeden das Richtige, das kann ich nicht beurteilen, aber ich bin überzeugt davon, dass es für viele heilsam wäre, sich so zu ernähren. Und was kann ein Versuch schon schaden?

Liebe Grüße an Deine Mutter, ich wünsche Euch alles Gute und Ihr den Mut, es einmal auszuprobieren.
Rosmarin

[Linde]

rosmarin, das ist ne gute Idee mit dem Vorher-Nachher-Vergleich.
Werde ich meiner Mutter mal vorschlagen.
Danke dafür.

[Mariella]

Liebe Linde,
mein Laborbefund fand 31/2 Wochen nach Beginn von LCHF statt und ich hatte gute Blutzuckerwerte mit 92 und HbA1c Wert von 5.5. Blutdruck war ebenso okay.
Allerdings schlechtere Cholesterinwerte, hat mich nicht gejuckt.
Leber- und Nierenwerte waren nicht ganz in Ordnung, das machte mir Sorgen.
Seitdem trinke ich aryuvedisches Wasser, d.h. abgekochtes Wasser, das mind. 10 Minuten gekocht hat. Und ich esse abends nicht mehr so arg fettiges. Höchstens 3 Paranüsse und nicht mehr. Keine Eier und keine Mayo.
Ganz zu Anfang habe ich auch viel mehr Fett (Butter) gegessen als später.
Ich bin ja gespannt wie die Werte nun sind. Termin ist erst am 20.11.

[Ida]

Liebe Linde,

ich war Freitag bei einem wie ich finde SEHR guten Nefrologen (hier in der Uniklinik und der auch Transplantationen macht) und ich habe ihn gefragt ob ich evtl. zuviel Eiweiss esse/essen könnte. Dies hat er klar und deutlich verneint. (Obwohl bei mir bestimmte Nierenwerte nicht stimmen!)
Allerdings ist bei mir ersichtlich, dass ich viel trinke...!
Also um die Nieren würde ich mir bei LCHF erstmal keine Sorgen machen bei LCHF (es sei dann man hat besondere Vorerkrankugen)

Viele Grüsse
Ida

[Mariella]

das doofe ist, dass ich ja Diabetikerin bin und Metformin nehme. Ich habe gefragt, ob die schlechteren Werte auch vom Metformin kommen können und Metformin ja über die Nieren ausgeschieden wird.
Dies verneinte mein Arzt und sagte, dass Metformin über die Leber abgebaut wird.
Ich hatte einen erhöhten Eiweißwert.
Jetzt achte ich darauf möglichst nicht viel Eiweiß zu essen.
Ist manchmal nicht so leicht bei Fleischgerichten.
Werde ja bald mehr erfahren.
Als ich im Juli die Laboruntersuchung hatte, habe ich noch nicht so darauf geachtet.
Erschreckt, denn wenn irgendwann die Nierentätigkeit sich verschlechtert.....Insulin.....Dialyse...Horror!