Skaldeman nicht zu ernst nehmen. Wer nur auf den Skaldeman, aber nicht auf die Kalorien schaut, der sabotiert sich selbst, wenn er abnehmen will.
Unter Strich zählt das Kaloriendefizit bei ausreichender Eiweißversorgung und Ketose.
Das ist eine Sicht der Dinge.
Andere machen andere Erfahrungen. Wenn ich zu wenig Fett zu mir nehme, und dafür ist mir der Skaldeman eine einfache Hilfe, nehme ich nicht ab, ebenso bei einem eh nur schwer zu berechnenden kalorischen Defizit, dass aus Versehen und gutem Willen zu groß wird.
Das Eiweiß hilft dir ebenso wie das Fett beim Sattbleiben, Naraki, daher solltest du schauen, dass es im Mittel eher höher liegt als zur Zeit. Wenn du deine Mengen dokumentierst, fällt dir vielleicht die ein oder andere Stelle auf, an der du etwas mehr einbauen könntest. Auf Dauer sollte das auch so sein, aus allen hier genannten Gründen.
Für den Augenblick ist es kein Drama.
Sorry, dass ich partiell widersprechen möchte, datBea und meine Ausführung von oben nochmal präzisiere:
Wenn jemand mit LCHF Körper
fett verliert, dann tut er dass
stets und ausschließlich immer wegen eines
bewußt oder unbewußt erreichten
Kaloriendefizits. Man verliert im Grunde nicht
wegen des Fettes Fett, sondern
trotz des Fettes. Warum: Weil es mit LCHF wesentlich einfacher ist ohne das Gefühl von Hunger und Einschränkungen weniger zu essen und man, bis zu einem bestimmten Punkt, an dem dann die Abnahme ins Stocken kommt, ohne das bewußt anzustreben, ein Kaloriendefizit erreicht. Die hormonellen Ursachen dieses Effektes brauch ich glaub ich nicht ausführen, die dürften bekannt sein.
Die meisten machen aber die Erfahrung, dass sie zunehmen, wenn sie zu viel Fett zu sich nehmen. LCHF und Ketose hin oder her. Ursache dafür ist das Hormon ASP.
Was
zu viel ist, bemisst sich nach dem Input und Output generell und da der Output mit schwindendem Gewicht nolens volens niedriger wird, nimmt man dann bei gleichbleibenden Portionen irgendwann nichts mehr ab. Fett über die Nahrung zu sich zu nehmen bedeutet nun mal, dass weniger Fett aus den Speichern gebraucht wird. Das denke ich wirst Du kaum bestreiten. Und grundsätzlich gilt: Alles, was ich an Fett
nicht zu mir nehme, muss sich der Körper dann eben aus seinen Speichern holen. Das ist das Ziel. So hab ich den Sinn einer Reduktionsdiät zumindest verstanden.
Eiweiß macht nicht nur satt - und das deutlich besser als Fett und KH's. Es verhindert, dass der Körper auf seine Substanz zugreifen muss, um die in Ketose unabdingbare Menge an Glucose fürs Gehirn zu bekommen. Ohne ausreichend Glucose sorgt das Gehrin dann schon via Hunger und notfalls Impulsen zu Fressattaken dafür, dass es das bekommt, was es will/braucht. Ob Du da Fett gegessen hast, ist relativ unerheblich und hilft Dir kaum weiter da lediglich 10% des Fetts aus der Nahrung in Glucose verwandelt werden können (Eiweiß: 58%, KH: 100%). Wenn die Glucose für das Gehirn über hohe Fettzufuhr breits stellen willst, kannst Du das freilich auch machen, dann aber nimmst Du so viel an Energie auf, dass Du unter Garantie nichts mehr abnehmen wirst. Das ist dann jedoch die adäquate Strategie für LCHF ohne Abnehmwunsch. Da muss man m.E. klar differenzieren.
Wenn ich mein Gewicht halten will mit LCHF, kann (und muss) ich wesentlich mehr Fett essen als in der Reduktionsphase. Weil man dann ja auch kein Energiedefizit erzielen will/muss. Logisch, oder?
Die Fettdepots abschmelzen wird nur gelingen, wenn man a) Ketose über Minimierung der KH herstellt, b) eine angemessene Menge an Eiweiß zuführt (zur Aufrechterhaltung der Substanz und für die Gluconeogenese - vor allem wichtig in den ersten Wochen, bis die Ketoadaption vollzogen ist) und c) Fett nur soviel, bis die angestrebte Menge an Nahrungsenergie erreicht ist. Ohne Kaloriendefizit keine Fettabnahme.
Bei der Festlegung des Kaloriendefizits ist zu beachten, dass a) der Fettanteil an der zugeführten Energie nicht unter 10% der aufgenommenen Energie fällt b) die essentiellen FS und Aminosäuren sowie alle esentiellen Mikronährstoffe ausreichend zugeführt werden und c) mindestens die Basic Metabolic Rate aufgenommen wird, da ansonsten der Grundumsatz längerfristig runtergefahren wird.
"Notlage" wird vom Stoffwechsel immer dann interpretiert, wenn er die essentiellen Nährstoffe nicht ausreichend bekommt. Das gilt es unbedingt zu vermeiden, sonst nimmt man zum einen kaum mehr was ab und zum anderen schafft man die Voraussetzung für einen gewaltigen Jojo-Effekt, wenn man die Diät verlässt.
Gesättigte und einfach ungesättigte Fette sind nicht essentiell und wir haben sie als Übergewichtige im Übermaß an Bord. Sie
über das notwendige Maß zuzuführen ist kontraproduktiv, wenn man abnehmen möchte.
Es ist auch aus biochemischer Sicht in keinster Weise die Fettzufuhr selbst, die zur Fettverbrennung notwendig ist. Wie würde sonst der Hungerstoffwechsel funktionieren, wenn man gar keine Nahrung zu sich nimmt? Ich weiß nicht, wer dieses Märchen aufgebracht hat, aber es hält sich wacker... .
Zum Skaldeman: Wenn man den Skaldeman einer Mahlzeit dergestalt pimpt, dass man einfach noch einen Löffel Butterschmalz oder Majo drüberkippt, dann ist zwar der Skaldeman höher, aber auch die Kalorienzahl der Mahlzeit dramatisch gestiegen. Man muss den Skaldeman immer in enger Verbindung zur Kalorienzahl verstehen.
Wenn ich den Skaldeman pimpe, dann sollte dadurch zwar der Skaldeman steigen, aber die Kalorienzahl der Mahlzeit unberührt bleiben. Das geht aber nur, wenn ich bei Erhäöhung des Fetts der Mahlzeit entsprechen die Proteine und/oder KH runterfahre (Schnitzel kleiner machen und dafür einen Klecks Majo drauf).
Aus meiner Sicht ist der Skaldeman mehr Fluch als Segen für die meisten, die sich ohne wirklich zu verstehen, was es damit auf sich hat, an dieser Kennzahl orientieren. Die stetig wachsende Zahl von Beiträgen bzgl. einschlägiger Erfahrungen in diese Richtung hier im Forum bestärkt mich in dieser Einschätzung. Auch meine eigene Statistik, die mehr und mehr an Daten gewinnt(aber nur für meinen Stoffwechsel Aussagen zuläßt!) zeigt mir, dass man zum Thema Skaldeman mal ein paar deutlichere Erläuterungen geben müßte, um Irritationen und Frustrationen bei Leuten, die mit LCHF primär abnehmen wollen, zu vermeiden.
LG Robert