Trendwende in der schwedischen Fettsucht-Epidemie

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Nicole Wirth
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Trendwende in der schwedischen Fettsucht-Epidemie

Beitragvon Nicole Wirth » 9. Juli 2009, 17:36

Bin in Eile, daher nur kurz eine phantastische Neuigkeit:

In Schweden hat möglicherweise eine Trendwende der Fettsucht-Epidemie stattgefunden!
Der schwedische Arzt Andreas Eenfeldt berichtet heute davon in seinem Blogg. Ich werde mir Mühe geben und den Artikel schnellstmöglich übersetzen, um ihn hier sowie auf der Webseite auf Deutsch veröffentlichen zu können.

Sind das nicht tolle Neuigkeiten? Jedenfalls wieder ein Schritt in die richtige Richtung :mrgreen:

georges
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Re: Trendwende in der schwedischen Fettsucht-Epidemie

Beitragvon georges » 10. Juli 2009, 01:45

Hallo Nicole.
Es gibt Nikotin-Sucht, Alkohol-Sucht, Heroin-Sucht und noch viele andere Süchte.

Aber Fett-Sucht gibt es nicht!!

Dann müßten nämlich Menschen nach Fett süchtig sein.
Ich habe niemals von einem Menschen gehört der süchtig nach Fett ist.

Eine Sucht ist definiert, dass der Sucht auslösende Stoff in den Stoffwechsel des Körpers eingebaut wird.
Das heißt, ich nehme den Stoff zu mir und der Körper löst eine Gegenreaktion aus.
Löst der Körper und zwar dauernd oder regelmäßig diese Gegenreaktion aus, auch ohne die Zufuhr des Stoffes, sprechen wir medizinisch von einer Sucht.
Es gibt auch geistige Impulse die zu einer chemischen Reaktion im Körper führen, zum Beisspiel bei Spielsucht.
Aber alles das gibt es bei Fett nicht!
Fett löst keine Gegenreaktion im Körper aus, noch weniger gibt es eine vorsorgliche Gegenreaktion des Körpers, also eine Sucht machende Reaktion.
Ist Dir das noch nie aufgefallen, wenn Du das Wort Fettsucht benutzt?
Deshalb gibt es auch keine Fettsucht-Epidemie und damit kann es auch keine Wende in einer Fettsucht-Epidemie geben, egal ob wir in Schweden sind oder wo auch immer auf der Welt.
Das es einen epidemieartigen Anstieg überfetteter Menschen gibt ist offensichtlich, aber fettsüchtig sind diese Menschen nicht!
Fett schmeckt gut, aber es löst keine Sucht aus!
Jetzt wirst Du vielleicht sagen, ich betriebe Erbsenzählerei, aber das stimmt nicht, denn Du solltest Dich fragen wo denn diese Terminologie der "Fettsucht" überhaupt her kommt und wer sie ständig benutzt.
Das sind nämlich die, mit denen Du hoffentlich nicht in einen Topf geworfen werden willst.
"Fettsucht" verschleiert nämlich warum diese Menschen überfettet sind, doch nicht weil sie suchtartig nach Fett gieren, sondern nach Kohlenhydraten.
Die also, deren Geschäftszweck der massive Verkauf von Kohlenhydraten ist, haben ein ebenso massives Interesse daran, den wahren Schuldigen nicht zu benennen. "Fettsucht" ist ein gigantisches Ablenkungsmanöver der Kohlenhydrat-Dealer, den Erfindern der "light" Produkte.
Zwar erzeugen auch Kohlenhydrate medizinisch keine Sucht, aber der massive Gebrauch führt zu Veränderungen im Stoffwechsel und Geschmacksempfinden, die sehr wohl eine Gier nach dem Stoff auslösen.
Deshalb plädiere ich dafür dieses Wort aus dem Vokabular zu streichen und in Zukunft durch "Kohlenhydratsucht" zu ersetzen.
Mit frischen Grüßen.

Georges

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Nicole Wirth
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Re: Trendwende in der schwedischen Fettsucht-Epidemie

Beitragvon Nicole Wirth » 13. Juli 2009, 11:00

Herzlich willkommen bei LCHF, georges :)
Ja, ich gebe Dir da vollkommen Recht. Der Begriff "Fettsucht" ist nicht korrekt.
Ich lebe jetzt schon seit fast 11 Jahren in Schweden und da schleichen sich leider ein paar holprige Ausdrücke in meinen Sprachgebrauch ein. Mein Deutsch verschlechtert sich und mein Schwedisch ist nicht ganz auf dem Niveau eines schwedischen Hochschulabsolventen, d.h. beide Sprachen leiden...

Dazu kommt auch, dass ich bzgl. der Terminologie zum Thema Ernährungsfragen alles zuerst auf schwedisch gelernt habe und mir dann die Übersetzung ins Deutsche "suchen" muss. Kein einfaches Unterfangen also ;)

Bzgl. des genannten Berichts aus der Überschrift, bin ich dabei, den Artikel ins Deutsche zu übersetzen. Auf schwedisch heißt es "Fetma" und die korrekte Übersetzung wäre "Adipositas". Adipositas finde ich aber etwas zu "fachlich" also habe ich bei Wikipedia nachgeschaut, ob es dort noch andere Synonyme dafür gibt. Und habe dann, wie Du bereits angemerkt hast, fälschlicherweise "Fettsucht" gewählt. Auch Fettsucht gefiel mir nicht aber für den Augenblick fand ich es besser als Adipositas. Ich hätte auch "Fettleibigkeit-Epidemie" schreiben können, aber das war mir auch zu "geschwollen".

So, jetzt sitze ich hier, habe den Artikel fast fertig übersetzt aber immer noch keine (meiner Meinung nach) geeignete Übersetzung gefunden. Du darfst mir gerne einen Vorschlag machen!

Wie ich an mehreren Stellen auch schon geschrieben habe, so bin ich immer über Verbesserungsvorschläge offen :)
LG Nicole

franco
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Re: Trendwende in der schwedischen Fettsucht-Epidemie

Beitragvon franco » 13. Juli 2009, 11:38

hallo nicole,

ein sehr (!) souveränes "antwortschreiben" ... weiter so !!!

lieben gruß - franco

p.s. ... ich (!) mag den begriff "fettsucht" ... ;)

georges
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Re: Trendwende in der schwedischen Fettsucht-Epidemie

Beitragvon georges » 13. Juli 2009, 14:31

Ja, wie Du zu "Fettsucht" gekommen bist ist nachvollziehbar und damit bewegst Du Dich im Konsens mit der Gesellschaft, das ist kein Übersetzungsproblem.
Was mein besonderes Anliegen ist, ist den Verstand von allen die das hier lesen zu schärfen und deshalb müssen wir ganz unten in der Informationskette ansetzen, nämlich bei den verwendeten Begriffen. Wenn die schon faslch sind, ist es schwerer zu einem richtigen Ergebnis zu kommen.
Es geht also nicht darum ob ich das Wort "Fettsucht" mag, wie hier gerade gepostet wurde.
Es geht darum, dass das Wort wissenschaftlich falsch ist.
Obwohl es eindeutig falsch ist, wird es ständig benutzt.
Der Mensch gewöhnt sich an dieses Wort und auch bei mir hat es lange gedauert bis es "klick" gemacht hat.
"Fettsucht"? Gibt es ja gar nicht, schoss es mir durch den Kopf.
Seitdem beobachte ich die Verwendung dieses Wortes, an dem merkwürdigerweise keiner Anstoß nimmt.
Es handelt sich also wenn überhaupt um eine "Kohlenhydratsucht" und so sollte es auch genannt werden.
Fett löst keine Fressattacke aus, Kohlenhydrate sehr wohl.
Warum wollen wir es nicht "Kohlenhydratsucht" nennen?
Damit lenken wir die Aufmerksamkeit in die richtige Richtung und steigern doch ganz erheblich das Verständnis für die Zusammenhänge, um die es hier geht!!

Die Industrie kann nicht der Freund dieses Forums sein.
Kohlenhydrate sind billig herzustellen, einfach zu verpacken, zu transportieren, unendlich lange zu lagern, schmecken gut, machen abhängig in gewisser Weise.
Besser geht es für die Industrie nicht. deshalb wird sie die Kohlenhydrate verteidigen bis "aufs Messer". Das meine ich durchaus wörtlich, denn es gibt Fälle, in denen Kritiker versucht wurde mundtot zu machen.
Gegen diese Macht des Geldes werden wir in absehbarer Zeit keinen flächendeckenden Sieg erringen.
Hier und da werden einige sich lösen können, dabei kann so ein Forum behilflich sein.
Fangen wir also an und nennen die Auswirkungen "Übergewicht" anstatt "Fettleibigkeit" und die Ursache "Kohlenhydratsucht" anstatt "Fettsucht".

mauseli
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Re: Trendwende in der schwedischen Fettsucht-Epidemie

Beitragvon mauseli » 14. Juli 2009, 19:21

@georges
ich gebe dir vollends recht in dem was du zu dem wort "fettsucht" und der direkten wortbedeutung
schreibst.
nun ist es aber so, daß diesem wort, wie vielen anderen auch, im laufe der zeit eine andere
bedeutung zukam. wenn fettsucht gesagt wird, versteht JEDER "adipositas". und ich denke, jeder
weiß, daß es sich bei diesem fett nicht um direkt zugeführtes handelt, sondern um eingelagertes
fett.
google mal und schau dir die ergebnisse an, das ist sehr eindeutig.

ich denke auch nicht, daß man den heißhunger auf kohlehydrate mit einer sucht im medizinischen
sinne (tabletten-, alkohol-, nikotinsucht usw.) vergleichen kann.

wenn nicole nun von kohlehydratsucht schriebe, würds keiner verstehen bzw. den gewünschten
gedanklichen zusammenhang nicht herstellen können. damit ist aber nix gewonnen, denn nicole
will ja die leute aufrütteln, zum nachdenken bringen, und das kann sie nur mit einer allgemein
verständlichen sprache.

weil wir hier aber keine linguistikgruppe sind, sollt man das nicht so eng sehen und sich dem
allgemeinen sprachgebrauch anpassen.
da gibt es aus meinem verständnis heraus so viele andere gewohnheiten zu verändern, daß der
verwendung dieses wortes eine untergeordnete bedeutung beigemessen werden kann.

@ nicole,
bitte laß in deiner übersetzung die fettsucht drin, damits verständlich ist.
kannst ja vielleicht ne passende fußnote machen.

grüssles von
eliane

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Nicole Wirth
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Re: Trendwende in der schwedischen Fettsucht-Epidemie

Beitragvon Nicole Wirth » 14. Juli 2009, 21:09

wenn nicole nun von kohlehydratsucht schriebe, würds keiner verstehen bzw. den gewünschten
gedanklichen zusammenhang nicht herstellen können.
Danke Eliane!
Kohlenhydratsüchtig (was übrigens mittlerweile auch als medizinische Sucht hier in Schweden ins Gespräch gekommen ist) zu sein bedeutet außerdem auch nicht per Definition, dass man fettleibig ist. Man ist mit großer Wahrscheinlichkeit KH-süchtig, wenn man adipös ist aber auch schlanke Menschen können an KH Sucht leiden, ohne dick zu sein.

georges
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Re: Trendwende in der schwedischen Fettsucht-Epidemie

Beitragvon georges » 16. Juli 2009, 00:01

@georges
ich gebe dir vollends recht in dem was du zu dem wort "fettsucht" und der direkten wortbedeutung
schreibst.
nun ist es aber so, daß diesem wort, wie vielen anderen auch, im laufe der zeit eine andere
bedeutung zukam. wenn fettsucht gesagt wird, versteht JEDER "adipositas". und ich denke, jeder
weiß, daß es sich bei diesem fett nicht um direkt zugeführtes handelt, sondern um eingelagertes
fett.
google mal und schau dir die ergebnisse an, das ist sehr eindeutig.

ich denke auch nicht, daß man den heißhunger auf kohlehydrate mit einer sucht im medizinischen
sinne (tabletten-, alkohol-, nikotinsucht usw.) vergleichen kann.

wenn nicole nun von kohlehydratsucht schriebe, würds keiner verstehen bzw. den gewünschten
gedanklichen zusammenhang nicht herstellen können. damit ist aber nix gewonnen, denn nicole
will ja die leute aufrütteln, zum nachdenken bringen, und das kann sie nur mit einer allgemein
verständlichen sprache.

weil wir hier aber keine linguistikgruppe sind, sollt man das nicht so eng sehen und sich dem
allgemeinen sprachgebrauch anpassen.
da gibt es aus meinem verständnis heraus so viele andere gewohnheiten zu verändern, daß der
verwendung dieses wortes eine untergeordnete bedeutung beigemessen werden kann.

@ nicole,
bitte laß in deiner übersetzung die fettsucht drin, damits verständlich ist.
kannst ja vielleicht ne passende fußnote machen.

grüssles von
eliane
Da werden wir uns leider nicht einig.
Falsche Begriffe werden nicht durch Dauergebrauch richtig.
Das gilt ebenso für "Ehrenmorde" und "Gotteskrieger" um weitere Beispiele zu nennen.
Beide Worte suggerieren positive Beweggründe, obwohl daran nichts Positives ist.
Umdenken ohne Richtigstellung der Begriffe ist viel schwerer, als konsequent die Dinge beim Namen nennen.
Wenn Ihr etwas verändern wollt, fangt bei der Basis an, der Sprache und den Begriffen.
Habt Ihr schon mal über das Wort "Gesundheitsreform" nachgedacht?
Was hat das mit Gesundheit zu tun?
Wendet Euch konsequent gegen diesen Quatsch, den Industrie und Politik, sowie Interessengruppen in die Welt setzen um Euch blind zu machen für die Wahrheit!

mauseli
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Re: Trendwende in der schwedischen Fettsucht-Epidemie

Beitragvon mauseli » 16. Juli 2009, 11:02

Da werden wir uns leider nicht einig.
Falsche Begriffe werden nicht durch Dauergebrauch richtig.
ich denke, wenn wir uns in einem forum aufhalten würden, wo es um die anwendung von
sprache geht, wären wir uns sehr schnell einig. richtige anwendung von sprache ist auch
mein erklärtes anliegen.
Das gilt ebenso für "Ehrenmorde" und "Gotteskrieger" um weitere Beispiele zu nennen.
Beide Worte suggerieren positive Beweggründe, obwohl daran nichts Positives ist.
voll d'accord, mit dem unterschied zur fettsucht, daß diese worte bei uns nicht eindeutig
belegt sind.
Umdenken ohne Richtigstellung der Begriffe ist viel schwerer, als konsequent die Dinge beim Namen nennen.
Wenn Ihr etwas verändern wollt, fangt bei der Basis an, der Sprache und den Begriffen.
nicole will das essverhalten der leute ändern, nicht deren sprache.
um dorthin zu kommen, muß sie die menschen dort abholen, wo sie stehen - und die mehrzahl der menschen
assoziiert nunmal fettsucht mit adipositas - hast du mal gegooglet?
ein übernächster schritt, wenn die einsicht in richtiges essverhalten integriert ist, könnte sein, die sprache
in frage zu stellen.
Habt Ihr schon mal über das Wort "Gesundheitsreform" nachgedacht?
Was hat das mit Gesundheit zu tun?
wo du eben bei "gesundheit" bist - gehst du auch zu gesundheitschecks und vorsorgeuntersuchungen?
ich nicht mehr, seit mir bewußt ist, daß ärzte krankheiten suchen, und wie das so ist, wer lange
genug sucht, der findet auch - aber nicht bei mir :twisted:
Wendet Euch konsequent gegen diesen Quatsch, den Industrie und Politik, sowie Interessengruppen in die Welt setzen um Euch blind zu machen für die Wahrheit!
ich denke, nicole ist kein weltverbesserer über alle distanzen. das könnte sie gar nicht schaffen.
lassen wir sie doch bei ihrem thema, damit hat sie bei den jahrzehntelang eingeschliffenen falsch(?)aussagen
einer profitorientierten industrie wahrlich genug zu tun.
georges, übernimm du doch den part der sprachlichen sensibilisierung. als team wärt ihr sicher unschlagbar.

grüssles von
eliane

georges
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Re: Trendwende in der schwedischen Fettsucht-Epidemie

Beitragvon georges » 19. Juli 2009, 19:40

Hier mal ein Beispiel was uns von Politikern und Journalisten, die unkritisch die Ausdrücke der Politiker übernehmen, unter dem Begriff
"Gesundheitsreform" verkauft wird.
Heute eine Meldung in SPIEGEL ONLINE aus der folgender Satz stammt:

"Hautärzte kassieren bei Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen, wie Hautkrebsvorsorge, noch einmal privat ab, mit der Begründung, seit der letzten Gesundheitsreform sei diese Leistung leider gestrichen."

An unserer Gesundheit wurde nämlich überhaupt nichts reformiert, also zum Guten gewendet, wie mann/frau das Wort eigentlich verstehen müßte.
Hier geht der Arzt sogar noch einen Schritt weiter und begründet eine nicht vorhandene Streichung mit der "Gesundheitsreform" und der Bürger wundert sich natürlich nicht, denn er hat ja schon verinnerlicht, "Gesundheitsreform" bedeutet, Verschlechterung.
Merkt Ihr wie alles auf den Kopf gestellt wird?
Und keiner protestiert!
Lest mal "Animal Farm" oder "1984" von George Orwell, der hat schon damals erkannt wie wir systematisch "verblödet" werden, damit wir nicht merken, was uns in Wirklichkeit widerfährt.
Gerade im "Gesundheitswesen" solltet Ihr alles und jedes kritisch hinterfragen was mit Euch gemacht wird, es geht um das wichtigste überhaupt, Eure Gesundheit.


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