Erfahrungen mit Diabetes Typ 1
Verfasst: 28. Juli 2013, 15:54
Hallo,
ich bin neu hier und setze mich seit einigen Tagen mit LCHF und ketogener Ernährung auseinander. Habe gerantiert schon mehrere 100 Seiten Literatur hinter mir (Lutz: Leben ohne Brot; Seifert: Ernährung und Verhalten an der Schwelle zum Dritten Jahrtausend - Länger und aktiver Leben mit endorphin-bilanzierter ketogener Ernährung; Worm: Syndrom X oder Ein Mammut auf den Teller ist meine Urlaubslektüre und einiges mehr liegt hier noch).
Da ich Typ 1 Diabetiker bin, finde ich das ja eigentlich die schaueste Methode: ich kann Kohlenhydrate schlecht verarbeiten, also meide ich sie - sehr pfiffig
Insgesamt finde ich diese Ernährungsmethode auch am realistischen in die Praxis umzusetzen als alles andere was ich bisher gehört habe. Ich versuche nun die letzten Tage als ersten Schitt schon max. 6 BE pro Tag zu essen. Das fällt mir mehr oder weniger leicht. Aktuell nehme ich noch mit Almased ab, da ersetze ich 1-3 Mahlzeiten am Tag eh mit 2BE sättigender Pampe Ich war zwischendurch auch schon ketogen aber aktuell muss ich mich erstmal zurechtfinden, einarbeiten und einlesen. Und spätestens gestern Abend mit Party, Bowle, Bier und dann Stadtfest mit Currywurst und Sushi war es dann wieder vorbei.
Ich mache mir einige Gedanken in den Wechselwirkungen Typ1 Diabetes und LCHF. Vielleicht gibt es hier ja einige Diabetiker die mir Ihre Erfahrungen schicken können und vielleicht konkret auf eine der folgenden Fragen Stellung nehmen könnten:
(a) Da ich als Pumpenträger keine Verzögerungsinsuline benutze, kann es innerhalb weniger Stunden passieren, dass ich einen absoluten Insulinmangel habe und in eine Ketoazidose falle. Wie bei der Ketose kann das auch durch die entsprechenden Azeton-Teststreifen nachgewiesen werden. Wenn ich jedoch zukünftig immer ketogen bin, steht mir kein zuverlässiger Acetontest mehr zur Verfügung.
(b) Was ist mit den Traubenzucker BEs, die ich bei Unterzuckerungen nehme. Das können ja je nach Unterzuckerungsgrad schonmal bis zu 20gr Kohlenhydrate sein. Muss ich die mitzählen, bzw. können die auch schon dazu führen dass ich die Ketose wieder verlasse?
(c) Wie sieht das mit Sport und den Sport-BEs aus. Bei meinen aktuellen Jogging-Einheiten esse ich vorher immer 2BE (Banane, Traubenzucker) und reduziere dann für 4 Stunden noch meine Pumpe. Wie soll ich das zukünftig machen? Vor dem Laufen ein Steak essen? Das kann doch nicht funktionieren?
(d) Wie hat sich nach Umstellung auf LCHF Euer Insulinbedarf verändert (Prandial + Basal).
(e) Das hat jetzt vielleicht nicht wirklich was mit dem Diabetes zu tun, aber es gibt ja so gewisse Tage (wie gestern Abend) an denen mal ein Likörchen mehr trinkt und mit großer Wahrscheinlichkeit die Ketose wieder verlässt. Ist denn der vorübergehende Wechsel zurück, also von Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel problematisch? Wie lange dauert es, bis man wieder zurück ist? Ist es für den Körper stressig, gefährlich "ständig" zu wechseln? Ich frage, weil ich es mir derzeit noch nicht zu 100% vorstellen kann. Es wird immer mal wieder Sündentage geben.
So ... das sind erstmal die wesentlichen Punkte, die mir aktuell im Kopf rumschwirren.
Vielen Dank vorab für Eure Antworten und einen schönen Sonntag noch.
ich bin neu hier und setze mich seit einigen Tagen mit LCHF und ketogener Ernährung auseinander. Habe gerantiert schon mehrere 100 Seiten Literatur hinter mir (Lutz: Leben ohne Brot; Seifert: Ernährung und Verhalten an der Schwelle zum Dritten Jahrtausend - Länger und aktiver Leben mit endorphin-bilanzierter ketogener Ernährung; Worm: Syndrom X oder Ein Mammut auf den Teller ist meine Urlaubslektüre und einiges mehr liegt hier noch).
Da ich Typ 1 Diabetiker bin, finde ich das ja eigentlich die schaueste Methode: ich kann Kohlenhydrate schlecht verarbeiten, also meide ich sie - sehr pfiffig
Insgesamt finde ich diese Ernährungsmethode auch am realistischen in die Praxis umzusetzen als alles andere was ich bisher gehört habe. Ich versuche nun die letzten Tage als ersten Schitt schon max. 6 BE pro Tag zu essen. Das fällt mir mehr oder weniger leicht. Aktuell nehme ich noch mit Almased ab, da ersetze ich 1-3 Mahlzeiten am Tag eh mit 2BE sättigender Pampe Ich war zwischendurch auch schon ketogen aber aktuell muss ich mich erstmal zurechtfinden, einarbeiten und einlesen. Und spätestens gestern Abend mit Party, Bowle, Bier und dann Stadtfest mit Currywurst und Sushi war es dann wieder vorbei.
Ich mache mir einige Gedanken in den Wechselwirkungen Typ1 Diabetes und LCHF. Vielleicht gibt es hier ja einige Diabetiker die mir Ihre Erfahrungen schicken können und vielleicht konkret auf eine der folgenden Fragen Stellung nehmen könnten:
(a) Da ich als Pumpenträger keine Verzögerungsinsuline benutze, kann es innerhalb weniger Stunden passieren, dass ich einen absoluten Insulinmangel habe und in eine Ketoazidose falle. Wie bei der Ketose kann das auch durch die entsprechenden Azeton-Teststreifen nachgewiesen werden. Wenn ich jedoch zukünftig immer ketogen bin, steht mir kein zuverlässiger Acetontest mehr zur Verfügung.
(b) Was ist mit den Traubenzucker BEs, die ich bei Unterzuckerungen nehme. Das können ja je nach Unterzuckerungsgrad schonmal bis zu 20gr Kohlenhydrate sein. Muss ich die mitzählen, bzw. können die auch schon dazu führen dass ich die Ketose wieder verlasse?
(c) Wie sieht das mit Sport und den Sport-BEs aus. Bei meinen aktuellen Jogging-Einheiten esse ich vorher immer 2BE (Banane, Traubenzucker) und reduziere dann für 4 Stunden noch meine Pumpe. Wie soll ich das zukünftig machen? Vor dem Laufen ein Steak essen? Das kann doch nicht funktionieren?
(d) Wie hat sich nach Umstellung auf LCHF Euer Insulinbedarf verändert (Prandial + Basal).
(e) Das hat jetzt vielleicht nicht wirklich was mit dem Diabetes zu tun, aber es gibt ja so gewisse Tage (wie gestern Abend) an denen mal ein Likörchen mehr trinkt und mit großer Wahrscheinlichkeit die Ketose wieder verlässt. Ist denn der vorübergehende Wechsel zurück, also von Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel problematisch? Wie lange dauert es, bis man wieder zurück ist? Ist es für den Körper stressig, gefährlich "ständig" zu wechseln? Ich frage, weil ich es mir derzeit noch nicht zu 100% vorstellen kann. Es wird immer mal wieder Sündentage geben.
So ... das sind erstmal die wesentlichen Punkte, die mir aktuell im Kopf rumschwirren.
Vielen Dank vorab für Eure Antworten und einen schönen Sonntag noch.