Es geht ja wie gesagt nicht nur um das Mäkeln. Das kennt ja jede Mutter mal
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Aber wo liegt der Knackpunkt zwischen Baby das alles Gemüse ißt, und Kind, dass plötzlich gar kein Gemüse mehr ißt
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Wie geht sowas. Bis auf Aussortieren ein paar weniger Sorten, kenne ich das von meinen Kindern nicht.
Es gibt diese typische Phase im Umstieg von Kleinstkind (=immer bei den Eltern, isst mehr oder weniger alles, was angeboten wird, da die Eltern Verantwortung für die Unbedenklichkeit der Nahrung übernehmen) auf "Freiläufer" (= Kind allein unterwegs, Elterrn kontrollieren nicht mehr alle Nahrung - Nahrungsauswahl schränkt sich deutlich ein, insbesondere auf süß / nicht bitter, da in der Natur idR nicht giftig).
War bei meiner Tochter so, jetzt mit 8 hat sich ihr Spektrum wieder deutlich geweitet.
Sie ist sich aber durch alle Phasen recht "treu" geblieben, hat noch nie viel Fleisch gegessen - das war mit 2 jahren so, mit 4 und ist auch mit 8 weiter so.
Sie liebt schon immer süß, Brot, Kartoffeln, Sojasauce - ist durchgängig so gewesen.
Reis mag sie nicht, außer Sushireis - das war auch durchgängig so.
Was sich aber in der Zeit 2-8 geändert hat, ist die Art von Gemüse/Salat, die sie gegessen hat.
In der Phase 2,5-6,5 hat sie am liebsten sehr "klare" Dinge gesessen - keine Mischgerichte, eher eine Sache einzeln, kaum Saucen, wie Erwachsene sie mögen (Pizza nur mit Tomatensauce, kein Käse, keine Salami. Nudeln nur mit Tomatensauce, keine Bolognese. Kartoffeln pur, evtl mit Butter, keine Fleischsoße, nicht mit Gemüse vermischt).
Jetzt sind unserere Saucen durchaus beliebt, sie liebt Salat, scharfe Thai-Suppen, mehr Gemüse, Gemüse zu den Kartoffeln, Schnitzel mit Zitrone, Schmand-Frischkäse-Dips, Eier, sie probiert ganz aktiv unser Essen auf der Suche nach Dingen, die ihr schmecken, findet da auch einiges, Ofenkartoffeln mit viel Knoblauch und Schärfe, wir haben ein selbstgemachtes Chilli-Salz (in Salz getrocknete Chille in der Mühle), das sie ganz oft benutzt und normalem Salz vorzieht - dh ihr Geschmack wird quasi "erwachsener", "Mischgerichte" werden beliebter, sie geht teilweise ganz aktiv weg von der kohlehydratlastigen Ernährung, die sie so von 3-6 hatte, wo Gemüse mehr in Form von Rohkost stattfand und weniger in gekocht.
Nur so als Beispiel: Ihr aktuell erklärtes Lieblingsgericht ist eine mediterane Spitzkohlpfanne (scharf, mit Hack, Tomate, Schmand, Möhren, Rosmarin, Chilli, Knoblauch, hab ich mal bei unserem Griechen gegessen und nachgekocht) - hat sie bei uns auf dem Tisch gesehen, ich hatte für sie Kartoffeln dazu - nee, Kartoffeln wollte sie eigentlich nicht - aber die Pfanne wäre so lecker - hat sie sich dann mehrfach gewünscht. Das wäre mit 3-6 ÜBERHAUPT nicht ihr Ding gewesen. Da hätte sie dann die Kartoffeln mit etwas Butter und Salz gegessen und vorher oder hinterher (also nicht ZU den Kartoffeln) Gurke, Tomate, Paprikaschnitze gegessen.
Heute würde sie der vorher so geliebten "Einzelstückrohkost" den Salat aus Eisberg, Gurke, Tomate, Paprika, Frühlingszwiebel und Sojasaucendressing vorziehen.
Oder Dönersalat ist so was, was sie jetzt für sich entdeckt hat, auch wenn sie dankbar ist, wenn sie etwas weniger Fleisch drin hat.
Wäre vor ein paar Jahren so gar nicht ihrs gewesen.