Erfahrungen mit CSA oder Solawi?

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Carthamus
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Erfahrungen mit CSA oder Solawi?

Beitragvon Carthamus » 19. Mai 2015, 16:37

Hallo,
Ich ernähre mich nun seit 1,5 Jahren lchf und fühle mich noch immer sehr gut. Das scheint also alles wunderbar zu klappen.
Ich bin nun viel mehr interessiert an gesunder Ernährung, so wie wahrscheinlich alle hier in diesem schönen Forum. Es wäre ideal, sein Essen lokal zu kaufen. D. h. es wäre schön, z.B. die ökologisch bearbeiteten Felder zu sehen, auf denen das Gemüse wächst, dass man später dann auch kauft. Das gleiche gilt für Weiden, auf denen grasgefütterte Rinder gehalten werden.
Dass dies geht, zeigen die Bücher z.B. von Joel Salatin, der seine Weideflächen nicht nur mit einer Spezies beweidet, sondern in geschickter zeitlicher Abfolge Rinder, Hühner und Hasen über seine Parzellen dirigiert. Nebenbei produziert er auf einer gegebenen Fläche weit mehr und umweltverträglicher als ein konventioneller Ansatz mit nur einer Spezies und er erreicht, dass in den Böden in der Folge durch Humusbildung mehr CO2 gebunden wird. In diesem Zusammenhang ist es auch sehr interessant, über die Arbeiten eines Herrn Allan Savory zu lesen, der durch geschicktes Weidemanagement versteht, die Speicherfähigkeit der Böden für Wasser wieder zu verbessern, einer Verödung von Flächen entgegen zu treten und somit Vorschläge gegen Erosion und Bodenabbau hat.
Massentierhaltung zeigt sich als immer weniger ratsam, weil dadurch mehr Probleme (z.B.Keimresistenzen, Hormon-und Pestizidbelastung) und Abhängigkeiten (wenige Futtermittel- als auch Tierarzneimittelhersteller weltweit) entstehen. Das ganze System arbeitet recht preiswert, da der Verbrauch fossiler Energie, besonders halt auch die Folgen, nicht eingepreist wird.
Die Herstellung von Stickstoffdünger z.B. ist ungemein energie-intensiv, wird aber benötigt, um die Böden zur Produktivität zu bringen: gepflügte Felder sind ihrer Fähigkeit beraubt, Nährstoffe zur Verfügung zu stellen, die normalerweise über das symbiotische System Pflanze- Bakterien des Wurzelsystems-Boden erzeugt werden. Die fehlenden Nährstoffe müssen dann über den Dünger gegeben werden.
Uih, jetzt habe ich ja ausgeholt!

In den Büchern von Salatin als auch bei Patrick Whitefield „The Earth Care Manual“ wird von Ideen berichtet wie z.B CSA und Solawi.
CSA für „community supported agriculture“, das Solawi dann in deutsch „solidarische Landwirtschaft“.
In einer Solawi finden sich ein Bauer (oder eine Gruppe) als auch seine Partner zusammen (Kunden). Die Kunden bezahlen einen am Saisonanfang ausgehandelten, monatlichen Betrag, der dem Erzeuger gegeben wird. Dieser kann davon seine Kosten abdecken und ist mehr von Unwägbarkeiten des landwirtschaftlichen Tuns befreit, die durch Trockenheit, kaltes Wetter oder sonstiges entstehen können. Das Risiko haben in dem Fall die Kunden (solidarisch). Im Austausch dafür erhalten die Kunden einmal in der Woche die saisonal „erzeugten“ Waren. Da der Bauer nicht mehr dafür sorgen muss, so viel wie möglich zu erzeugen, um billiger zu sein als sein Konkurrent, besteht auch keine Notwendigkeit, mehr Dünger etc einzusetzen, um produktiver zu werden; er hat ja lediglich seine 100 bis 150 Kunden zu versorgen.

Hat jemand von euch von diesem System schon etwas gehört, oder macht jemand so etwas schon mit? Gibt es Erfahrungen, ob das auch in Deutschland klappen könnte, oder muss man sich im Winter extrem stark einschränken können?
Ein lieber Gruss an alle,
Martin

AndreaL
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Re: Erfahrungen mit CSA oder Solawi?

Beitragvon AndreaL » 20. Mai 2015, 09:35

Hallo Carthamus/Martin,
gestern Abend habe ich im Kino 10.000.000 (10 Milliarden) von Valentin Thurn gesehen. Da geht es um die Welternährungsfrage. Ein ausführlich behandelter Lösungsansatz war auch die Solidarische Landwirtschaft. Der ganze Film war sehr interessant und inspirierend! Solawi scheint offenbar gut zu funktionieren und immer mehr Menschen machen mit. Im Internet findest du aber auch schon viele Infos.

LG
Andrea


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