LCHF - Low Carb High Fat

Hallo und guten Morgen!

Ich wende mich heute mit einer, vielleicht, eher seltenen Frage an euch!

Mein Mann, 187cm groß, bisher mit einem Gewicht von 85-90 kg im Normalbereich,
durchtrainiert, sehr muskulös, schwer arbeitend, hat seine Ernährung jetzt bald 3 Monate auf LCHF umgestellt.
Den Ausschlag hat seiner beginnende Diabetes gegeben!
Inzwischen kamen bei einer Blutuntersuchung auch erhöhte Cholesterin Werte heraus.
Da wurde mir/uns hier im Forum, schon sehr geholfen, Danke Rainer und Läufer
Zudem will auch er sich von überwiegend Natur belassenen Nahrungsmitteln ernähren.

Das Problem jetzt : Tommy hat enorm an Gewicht verloren, liegt jetzt so um die 75kg und sieht im Gesicht
krank und eingefallen aus! Er fühlt sich auch nicht wirklich fit und gut!
Mehr als essen, kann er aber nicht und ich bin schon sehr bemüht so viele Kalorien wie irgend möglich in seine
Mahlzeiten zu verbauen.
Ca. 5000kcal sind schwer zu erreichen.

Gibt es hier Jemand, der ein ähnliches Problem hat/hatte und raten kann?

Viele Grüße
Sissi

Hallo Sissi,

Hmm...also ich bin bei sowas kein Pro, aber eigentlich ist LCHF ja Gewichtsregulierend. Ich vermute somit eher ein anderes Problem.
Du sagst er wollte damit der beginnenden Diabetes entgegenwirken, wie sehen da denn aktuell die Werte aus (Nüchter, Belastungszucker und Hbci1 Wert).

Eine Ernährungsumstellung kann manchmal auch andere Dinge triggern, evtl. auch eine Schilddrüsenproblematik die vorher nicht erkannt wurde.

Die Cholesterinwerte können vor allem am Anfang durch LCHF eher suboptimal aussehen, regulieren sich aber meist nach ca. 6 Monaten wieder.

Ich würde in diesem Falle einen Arzt konsulitieren und erweiterte Blutwerte messen lassen (siehe auch oben). Eisenmangel und anderes könnte auch zu den Sympthomen führen. Das Feld ist da leider recht groß und umfassend, da mag ich mich auch ungerne näher rantrauen. Ich denke aber weniger das es an LCHF liegt.

Ich wünsche euch viel Glück

Hallo Sissi,

meinst du mit "schwer arbeitend" schwer körperlich arbeitend?
Ist er muskulös wegen viel Kraftsport oder wegen schwerer körperlicher Arbeit?

Auch auf die Gefahr hin, dass in diesem Forum dazu eine andere Meinung vorherrscht, glaube ich, dass in einer solchen Fallkonstellation very low carb nicht die beste Lösung ist und dazu führen kann, dass der Stoffwechsel ziemlich aus dem Ruder läuft.
Kalte Hände und kalte Füße wären ein ziemliches Alarmzeichen.

Schau dich doch mal bei Paul Jaminet (perfecthealthdiet) um.
Meines Erachtens nach sind seine Aussagen zum Bedarf an Kohlenhydraten schon überlegenswert.
Es gibt da auch aktuell eine Diskussion mit Terry Wahls zur ketogenen Ernährung (habe ich nicht gehört, aber es geht um das Pro und Contra).

Einen Kalorienbedarf von 5.000 kcal am Tag wirst du ohne gute Kohlenhydrate aus natürlichen Lebensmitteln nicht sinnvoll decken können.
Damit meine ich jetzt nicht Getreide und Zucker, aber Kartoffeln, Süßkartoffeln, Kürbis, Kochbananen, Obst usw.

Eine ärztliche Abklärung empfiehlt sich natürlich trotzdem.

LG
Schwarze Katze

Wie setzt sich den im Moment seine Ernährung zusammen, welche Ratio legt er an, wieviel Protein isst er so durchschnittlich, etc.?

Erst einmal, vielen Dank, das ihr euch für meine Frage Zeit genommen habt.

@PinkPüppi
Er ist gerade in einem kompletten Check up. Erst heute war er wieder beim Arzt.
Da kommt Eins ums Andere dazu.
Cholesterin, Diabetes und jetzt noch zu niedrige Nierenwerte.
Ein erweitertes Blutbild wurde bereits gemacht, heute wurde wieder Blut abgenommen
um Antikörper zu bestimmen.

@wollengel
Er ist Fleisch, Gemüse, Nüsse, Eier, Schinken, Butter, Öle und Sahne!
Die Ratio habe ich bisher nicht 100%ig ausgerechnet, aber eine 1,2 hat er auf jeden Fall.
Ich lebe ja schon seit einem Jahr nach LCHF und habe den Ratio lange im Blick gehabt.
Das läuft ja dann irgendwann von selbst.
Natürlich bringe ich noch mehr Fett in der Ernährung meines Mannes unter, bei seinem Kalorienbedarf.

@Schwarze_Katze
Danke für den Tip, ich gehe mich mal umsehen.
Es ist tatsächlich fast unmöglich, diese Kalorienmenge zusammen zu bringen.
Olivenöl trinken und Butter so futtern mag kein Mensch.
Ja, er arbeitet körperlich schwer und ist deshalb asehr muskulös.
Früher hat er viel Sport, auch Kraftsport gemacht.
Inzwischen durch den Job und unsere große Familie = Zeitmangel, schon seit Jahren nicht mehr!
Da jetzt auch noch schlechte Nierenwerte gemessen wurden, sehe ich in seinem Fall auch Eiweiß kritischer.

Oh Mann, da muss ich jetzt aber suchen gehen, was passt!

Hast Du mal ausprobiert, wie es mit einer Ratio von unter 1 klappt?
Ich würde einem Mann mit sehr vielen Muskeln und viel körperlicher Arbeit durchaus das 2fache der Normalgewichts in Gramm an Protein zugestehen.
Das wären ja gut 180-190 g Eiweiß pro Tag.

Da er nicht abnehmen muss, braucht er ja keine hohe Ratio.

Jetzt wurde fest gestellt, das er schlechte Nierenwerte hat.
Da müssen wir mit Eiweiß wiederum vorsichtig sein.

Himmel, im Moment hört es nicht auf

Ich lese und informiere mich, frage und bekomme Antworten - Danke euch
und ständig kommt ein neuer Wert, der nicht in Ordnung ist!

Hallo Sissi,

wenn ich das so lese habe ich ein Déjà-vu. Erhoehte BZ Werte trotz viel Bewegung und angepasster Ernaehrung und rapide sinkendes Gewicht und dabei eingefallen aussehen riecht mir sehr nach einem Typ1 Diabetes. Insofern ist die Sache mit dem Antikoerpertest schon sinnvoll. Wobei sich mir die Frage stellt, wieso das den Aerzten erst jetzt einfaellt.
Ich bin fast 3 Monate lang mit Metformin behandelt worden und habe in 10 Wochen 32kg verloren obwohl ich reichlich gegessen habe und staendig vom Arzt ermahnt wurde mit der Abnahme langsamer zu machen. Meine jetzige Diabetologin wusste nach 5 Minuten Gespraech was Sache ist und seitdem ist auch "alles" wieder ok, ausser dass ich den Diabetes nun mal habe. Aber damit kann man umgehen. Man muss sich nur darauf einlassen.
Wartet die Diagnose erst mal ab und macht euch nicht verrueckt. Wichtig ist, dass jetzt erst mal der Grund fuer die Schieflage gefunden wird. Dann kommt der naechste Schritt.

LG Stefan

Ach ja, da faellt mir noch was Typisches ein.
Wie sieht es mit Durst und Urinmenge aus? Typisch fuer einen unbehandelten Typ 1 ist ein enormer Durst. Der Koerper versucht mangels Insulins den erhoehten Blutzucker mittels Urin ueber die Nieren loszuwerden. D.h. man muss permanent Wasserlassen. Entsprechend viel muss man trinken. Bei mir waren es zeitweise 8-10 Liter am Tag. Dadurch gehen natuerlich jede Menge Elektrolyte verloren, was sich in fiesen Muskelkraempfen zeigt.

LG Stefan

Hallo Sissi,

wenn ich das so lese habe ich ein Déjà-vu. Erhoehte BZ Werte trotz viel Bewegung und angepasster Ernaehrung und rapide sinkendes Gewicht und dabei eingefallen aussehen riecht mir sehr nach einem Typ1 Diabetes. I
LG Stefan

Das war leider auch direkt mein erster Gedanke, es drängt einem fast schon auf und es wundert mich das die Ärzte da nicht noch mehr Druck machen zumal die Nierenwerte auch schlecht sind (wie Läufer bereits erklärte vermute ich auch hier einen Zusammenhang).

Da hilft aktuell nur abwarten und hoffen das die Ärzte schnell wissen was es ist. Ich würde da aktuella auch nicht viel mit der Ernährung rumdockern. Das wird wieder, da bin ich mir sicher