Unterschied zwischen nativem und desodoriertem Kokosöl/fett

[Lisahoernchen]

Immer wieder fragte ich mich, ob das desodorierte (aber dennoch ungehärtete) Kokosfett wirklich genauso hochwertig ist, wie ein natives, unbehandeltes Kokosöl und habe mich rein intuitiv immer dagegen entschieden.
Jetzt kam die Diskussion auch in einem der Tagebücher auf und hat mich wieder sehr beschäftigt. Ich habe mich mal auf die Suche im Internet gemacht und das Untenstehende zu dem Thema gefunden.
Ich bin mir durchaus bewußt, dass die Quelle auch nur eine (teure) Bio-Marke ist, die Werbung für ihr Produkt machen will. Zudem traue ich grundsätzlich nicht Allem, was im Internet verbreitet wird.
Deshalb würde ich hier gerne eine Diskussion öffnen, da es sicherlich viele Leute im Forum gibt (Chemiker z.Bsp.) die mehr zum Thema beitragen können.

Folgendes stammt von hier: http://www.noble-house.tk/html/duits/Ga ... rnoel.html" onclick="window.open(this.href);return false;

"Natives Kokosöl extra und desodoriertes bio-Kokosöl: der Unterschied

... desodoriertes Kokosöl wird aus „Kopra“ hergestellt. In Asien werden die Kokosnüsse bei kleinen Betrieben in der Sonne für Kopra getrocknet oder geräuchert. Man riecht den penetranten Geruch von Kopra bereits aus der Ferne. Hühner, Vögel, Ziegen und Hunde laufen über die trockenen Kokosnüsse. Durch das feuchte Klima und den Niederschlag trocknen die Kokosnüsse nur langsam, schimmeln und fermentieren. Die Kopra wird dann an eine Raffinerie geliefert. Dort wird sie gepresst, raffiniert, gebleicht und desodoriert. Danach vermutet niemand, dass dieses geruchslose Kokosöl von stinkender, verschimmelter und unhygienischer Kopra stammt. Amanprana sah dieses Verfahren in Indonesien, Sri Lanka, auf den Philippinen und anderen Ländern. Durch die hohen Temperaturen beim Pressen karamellisiert der enthaltene Zucker, welcher sich dann mit den Proteinen (Maillard-Reaktion) verbinden. Das braune Kokosöl wird danach mit Aktivkohle-Filtern gebleicht. Der Gestank wird unter hohem Druck mit Dampf aus dem Öl gepresst.Das ist ein preiswertes Verfahren, weil man große Mengen ohne Rücksicht auf die Gesundheit produzieren kann. Während der Raffination werden nicht nur Schimmel und Bakterien zerstört, sondern auch die vielen Nährstoffe.

Kokosöl extra vergine besteht aus frisch geschälten Kokosnüssen, die sofort zerkleinert werden und bei niedriger Temperatur in Trockenschränken getrocknet werden. Diese Kokosraspel werden für Kokosöl extra vergine (VCOextra) kalt gepresst."

[Anne]

Lisa, gute Idee, dafür ein eigenes Thema zu machen!
Oah, das hört sich allerdings gruselig an. Ob das stimmt? Wenn, dann wäre es für mich definitiv ein Grund, nur noch das kaltgepresste zu nehmen. Aber irgendwie... Hört sich schon etwas überzogen an?!

Ansonsten kopier ich mal eben hier her, was ich schon im entsprechenden TB gepostet hatte:

Der "Kokospapst" hat dazu was geschrieben:
"RBD-Kokosöl [desodoriertes] wird aus Kopra (dem getrockneten Kernfleisch von Kokosnüssen) hergestellt und ist weitaus intensiver verarbeitet worden [als das nicht desodorierte]. Bei der Verarbeitung sind dem Öl der Geschmack und das Aroma entzogen worden. Für Menschen, die Kokosgeschmack in ihrem Essen nicht mögen, ist dies eine gute Option. RBD-Kokosöl wird mechanisch und bei hohen Temperaturen verarbeitet. Chemische Stoffe werden dabei im Allgemeinen nicht eingesetzt.
Im Handel erkennen Sie den Unterschied zwischen kaltgepresstem und RBD-Kokosöl auf dem Etikett. Bei allen kaltgepresseten Kokosölen ist angegeben, dass sie "kaltgepresst" oder "nativ" sind - bei RBD-Ölen gibt es dazu keine Angaben. Sie werden auch nicht als "RBD" deklariert. Manchmal werden sie als "Expeller-gepresst" beworben, das heißt, dass das Öl mechanisch aus dem Kokosfleisch gepresst wurde, ohne Hitze. In einer späteren Phase, beim Raffinierungsprozess, wird jedoch für gewöhnlich Hitze eingesetzt.
Viele Menschen bevorzugen das kaltgepresste Kokosöl, weil es weniger verarbeitet worden ist und mehr Nährstoffe enthält und der natürliche Geschmack darin erhalten geblieben ist."
aus: "Das Keto Prinzip", Bruce Fife, S. 329f

Mein Fazit: da ich zum kochen und braten nur Kokosöl verwende und keine anderen Fette (Olivenöl ansonsten, aber das kommt bei mir nur in den Salat) nutze ich auch das desodorierte. Aber nur dann, wenn ich den Kokosgeschmack wirklich nicht will. Bei allen anderen Gerichten wo mich der Kokosgeschmack nicht stört, nehme ich das kaltgepresste.
Für den BPC sowieso. Ich mag diese feine Kokosnote total. Und bin es auch jetzt, nach 1 Jahr intensivem Einsatz, immer noch nicht leid.
Zum Vergleich: ein 1L Bügelglas vom kaltgepressten Kokosöl hält bei mir ~10Tage, das 500ml Glas desodoriertes Kokosöl aus dem Shop verbrauche ich in nem guten Monat.

[Lisahoernchen]

nicht Kap, sondern der Kokospapst hat geschrieben ;) :
Bei der Verarbeitung sind dem Öl der Geschmack und das Aroma entzogen worden. Für Menschen, die Kokosgeschmack in ihrem Essen nicht mögen, ist dies eine gute Option. RBD-Kokosöl wird mechanisch und bei hohen Temperaturen verarbeitet. Chemische Stoffe werden dabei im Allgemeinen nicht eingesetzt.

Viele Menschen bevorzugen das kaltgepresste Kokosöl, weil es weniger verarbeitet worden ist und mehr Nährstoffe enthält und der natürliche Geschmack darin erhalten geblieben ist."
aus: "Das Keto Prinzip", Bruce Fife, S. 329f

Danke Kap,
eigentlich ist es mir schon fast egal, ob es stimmt oder nicht, denn alleine die rot markierte Aussage reicht mir aus. "Im Allgemeinen" werden keine chemischen Stoffe verwendet. Was ist dann im NICHT Allgemeinen der Fall??
Das ist wieder eine dieser vagen Aussagen, die die Lebensmittelindustrie auslegen kann, wie sie lustig ist!

Fakt scheint dennoch zu sein, dass das native Öl mehr Nährstoffe enthält.

[Anne]

eigentlich ist es mir schon fast egal, ob es stimmt oder nicht, denn alleine die rot markierte Aussage reicht mir aus. "Im Allgemeinen" werden keine chemischen Stoffe verwendet. Was ist dann im NICHT Allgemeinen der Fall??
Das ist wieder eine dieser vagen Aussagen, die die Lebensmittelindustrie auslegen kann, wie sie lustig ist!

Fakt scheint dennoch zu sein, dass das native Öl mehr Nährstoffe enthält.

Du hast schon recht. Ausschließlich würde ich das desodorierte auch definitiv nicht benutzen wollen!
Mal nachdenken, ob ich es ganz weglasse...

[Lisahoernchen]

Gib mal "Kopra" in die Suchmaschine ein und sieh dir die Bilder und die Berichte dazu an. Das IST gruselig. Das sind schimmelige Kokosnüsse!

[Wollengel]

Zum Braten nehme ich deshalb Olivenöl oder Ghee, das native Kokosöl nur im Kaffee oder in Nachtisch.

[sola]

Hallo liebe Kokosöl-Kritiker,

wir haben ja im Shop auch eine Sorte geschmacksneutrales Kokosöl. http://lchf-shop.de/Fette-Oele/Kokosoel ... l::28.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Laut Herstellerseite wird das so gemacht (bisschen dürftig, ich weiß ;) ):

Das Öl wird aus dem getrockneten Fruchtfleisch der Kokosnuss ausgepresst und anschließend mit Wasserdampf gereinigt. Es ist geruchsneutral.

Den Hersteller haben wir auch schon einmal angeschrieben und um genauere Infos gebeten, weil die Frage hier im Forum vor längerer Zeit schon einmal auftauchte.
Die Antwort sollte hier irgendwo zu finden sein - ich finde sie aber gerade nicht.
Mache mich aber gleich nochmal auf die Suche....

LG
Sola

[Anne]

Und dann gibts da noch den Koprakäfer... Ok Lisa, dann lassen wir das mal lieber. Danke, dass du nochmal auf das Thema aufmerksam gemacht hast!

Im Shop gibt es übrigens auch hochwertiges Kokosöl von der Ölmühle Solling.

Wollengel, Olivenöl hat finde ich noch einen spezielleren Geschmack als Kokos. Ich persönlich mag es zB überhaupt nicht an Fleisch. Zu einer reinen Gemüsepfanne oder Auflauf aus dem Ofen geht es dann wieder.

[Wollengel]

Ich mag Olivenöl auch nicht an Fleisch, deswegen dann Ghee, das finde ich dann sehr gut.

[Lisahoernchen]

Liebe Sola,

ich hoffe du verstehst das Ganze nicht falsch
Ich wollte auf keinen Fall Irgendwas, was im Shop verkauft wird, madig machen. Ich hatte zu diesem Thema nur schon immer ein Fragezeichen im Kopf und kein wirklich gutes Gefühl und wollte es endlich mal geklärt haben...

Lieber Gruss, Lisa