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Eiweiß

Verfasst: 27. März 2016, 21:53
von Coco
Bin ein bisschen verzweifelt.

Kann mir bitte jemand sagen, wo ich Informationen über meinen täglichen Eiweißbedarf bekomme?

Wenn ich google, finde ich ja nach Quelle die unterschiedlichsten Angaben.

Bei der DGE finde ich z.B. nur Aussagen über den Bedarf "je kg Körpergewicht" und hier heißt es ja immer "je kg Normalgewicht".

Das erscheint mir aber unlogisch. Der Kalorienbedarf steigt ja auch mit dem Gewicht,oder?

Help needed!!!!!!!!

:ymhug:

Re: Eiweiß

Verfasst: 27. März 2016, 23:12
von ketokrieger
Am genauesten berechnet man seinen Eiweißbedarf mit der fettfreien Körpermasse. Da diese jedoch vieleine nicht kennen kann man sich auch mit dem Normalgewicht behelfen.
Bei dem Gesamtgewicht bezieht man ja das Körperfett mit ein. Jedoch will man dass ja nicht mit dem Eiweiß füttern.

Re: Eiweiß

Verfasst: 28. März 2016, 00:18
von eka55
:?: :?: Wir behmen hier doch die Angabe: P (Eiweiß) 1 g/kg/Normalgewicht. Bei großer sportlicher Betätigung 1,5 - 2 g/kg/Normalgewicht. Normalgewicht ca. Körpergröße minus 100 ;;)

Re: Eiweiß

Verfasst: 28. März 2016, 16:16
von Coco
Am genauesten berechnet man seinen Eiweißbedarf mit der fettfreien Körpermasse. Da diese jedoch vieleine nicht kennen kann man sich auch mit dem Normalgewicht behelfen.
Bei dem Gesamtgewicht bezieht man ja das Körperfett mit ein. Jedoch will man dass ja nicht mit dem Eiweiß füttern.
Kommt darauf an...

Wenn ich mein Körperfett mit Eiweiß vergiften könnte, würde ich es damit füttern ;)

Nee, im Ernst: An den Tagen, an denen ich zum Muskeltraining gehe und mich wirklich anstrenge, habe ich mehr Hunger. Und die Optionen sind: Hunger aushalten oder mehr Eiweiß zu mir nehmen.
Mehr Fett geht beim besten Willen nicht.

Re: Eiweiß

Verfasst: 28. März 2016, 17:07
von anemone24
Ich an deiner Stelle, würde mehr Eiweiß nehmen.
Viel Eiweiß isst Du normal ???
1g pro normalem Körpergewicht ????
Wenn ja gehe mal auf 1,5 g.

anemone. :)

Re: Eiweiß

Verfasst: 29. März 2016, 11:02
von pinkpoison
Relevant ist als Bezugspunkt in einschlägigen Formeln der wissenschaftlichen Fachliteratur meistens die "fettfreie Körpermasse". Diese ist aber individuell sehr unterschiedlich (Knochenbau, Muskulatur) und kann nur mit aufwendigen Messeinrichtungen zuverlässig bestimmt werden.

Das "Normalgewicht" (Körpergröße in cm -100) ist weit von der fettfreien Körpermasse entfernt. Näherungsweise ist es besser, das altmodische "Idealgewicht" zu verwenden: Normalgewicht*0,9

Ist jemand beispielsweise 1,70m groß, so beträgt sein Normalgewicht 170-100 = 70 kg und sein Idealgewicht 70*0,9 = 63 kg.

Auf Basis dieser Zahl werden dann 1-1,5g/d/kg für die Proteinmenge angesetzt. Im Fall des Beispiels also 63- 94,5g. Je höher man greift, desto höher der muskelsparende Effekt, desto größer aber auch die Gefahr, dass die Ketose zusammenbricht.

Auch steigt - sofern die Proteinquelle purinhaltig ist - die Belastung der Nieren und im Zweifel folgt Ketoseabbruch, da sowohl überschüssige Ketonkörper, als auch Purine ausscheidungspflichtige Substanzen sind. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig viel zu trinken, um die Konzentration der beiden "Giftstoffe" im Blut niedrig zu halten und die Nieren zu unterstützen. Geschieht das nicht, werden die Kompensationsmechanismen des Säure-Basen-Haushaltes (Blut-ph im physiologisch notwendigen Bereich halten) stark beansprucht (Mineral-und Elektrolytverschleiss) und es können muskuläre Probleme (Neigung zu Krämpfen, myofaszialen Triggerpunkten u.ä.) auftreten.

Deswegen würde ich mich eher an der 1, als an der 1,5 orientieren, in jedem Fall tierische Proteinquellen bevorzugen, da deren Aminosäurenprofil nicht defizitär ist, und nur dann Richtung 1,5 gehen, wenn das Immunsystem gerade schwer arbeitet (Infekte) oder man Kraft- oder Kraftausdauersport betreibt. Nein: Nordic Walking zählt nicht dazu, es sei denn man bestiege mit schwerem Rucksack die Zugspitze.

Es versteht sich von selbst, dass die Gesamtkalorienzahl aus Fett und Proteinen konstant bleiben sollte, wenn man mit den Proteinmengen jongliert: Protein rauf -> Fett isokalorisch runter und umgekehrt.

Gruß Robert

Re: Eiweiß

Verfasst: 29. März 2016, 11:37
von Coco
Relevant ist als Bezugspunkt in einschlägigen Formeln der wissenschaftlichen Fachliteratur meistens die "fettfreie Körpermasse". Diese ist aber individuell sehr unterschiedlich (Knochenbau, Muskulatur) und kann nur mit aufwendigen Messeinrichtungen zuverlässig bestimmt werden.

Das "Normalgewicht" (Körpergröße in cm -100) ist weit von der fettfreien Körpermasse entfernt. Näherungsweise ist es besser, das altmodische "Idealgewicht" zu verwenden: Normalgewicht*0,9

Ist jemand beispielsweise 1,70m groß, so beträgt sein Normalgewicht 170-100 = 70 kg und sein Idealgewicht 70*0,9 = 63 kg.

Auf Basis dieser Zahl werden dann 1-1,5g/d/kg für die Proteinmenge angesetzt. Im Fall des Beispiels also 63- 94,5g. Je höher man greift, desto höher der muskelsparende Effekt, desto größer aber auch die Gefahr, dass die Ketose zusammenbricht.

Auch steigt - sofern die Proteinquelle purinhaltig ist - die Belastung der Nieren und im Zweifel folgt Ketoseabbruch, da sowohl überschüssige Ketonkörper, als auch Purine ausscheidungspflichtige Substanzen sind. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig viel zu trinken, um die Konzentration der beiden "Giftstoffe" im Blut niedrig zu halten und die Nieren zu unterstützen. Geschieht das nicht, werden die Kompensationsmechanismen des Säure-Basen-Haushaltes (Blut-ph im physiologisch notwendigen Bereich halten) stark beansprucht (Mineral-und Elektrolytverschleiss) und es können muskuläre Probleme (Neigung zu Krämpfen, myofaszialen Triggerpunkten u.ä.) auftreten.

Deswegen würde ich mich eher an der 1, als an der 1,5 orientieren, in jedem Fall tierische Proteinquellen bevorzugen, da deren Aminosäurenprofil nicht defizitär ist, und nur dann Richtung 1,5 gehen, wenn das Immunsystem gerade schwer arbeitet (Infekte) oder man Kraft- oder Kraftausdauersport betreibt. Nein: Nordic Walking zählt nicht dazu, es sei denn man bestiege mit schwerem Rucksack die Zugspitze. :D Du liest meine Gedanken, was?

Es versteht sich von selbst, dass die Gesamtkalorienzahl aus Fett und Proteinen konstant bleiben sollte, wenn man mit den Proteinmengen jongliert: Protein rauf -> Fett isokalorisch runter und umgekehrt.

Gruß Robert
Danke für deine ausführliche Antwort.
Was bedeutet "der muskelsparende Effekt"? Heisst das, dass wenig Muskeln abgebaut würden?

Den Rest habe ich tatsächlich verstanden...


Re: Eiweiß

Verfasst: 29. März 2016, 11:51
von schneeflocke
muskelsparend heißt das du keine Muskeln abbaust. stimmts?

Wenn du zB Krafttraining machst brauchst du das Protein um die Muskeln zu erhalten... denn sonst werden die Muskeln als erstes abgebaut wenn du abnimmst

Re: Eiweiß

Verfasst: 29. März 2016, 12:16
von anemone24
PP, schön wieder von Dir zu lesen.
Ich mache Ausdauersport, was für Proteinquelle würdest Du
empfehlen. Ich weiß, Du hast es nicht so mit Milchprodukte.??

anemone :)

Re: Eiweiß

Verfasst: 29. März 2016, 12:27
von pinkpoison
muskelsparend heißt das du keine Muskeln abbaust. stimmts?

Wenn du zB Krafttraining machst brauchst du das Protein um die Muskeln zu erhalten... denn sonst werden die Muskeln als erstes abgebaut wenn du abnimmst
Ja, das meine ich: Wenn nicht genug Nahrungseiweiß für die Gluconeogenese bereitsteht, dann wird Körpersubstanz (also Muskeln) verstoffwechselt, um daraus Glucose zu machen. Das Gehirn (und zusätzlich ein paar andere Zellstrukturen, zb. Blutkörperchen, Sehzellen) benötigt auch bei perfekter Keto-Adaption etwa 20% seines Energiebedarfs in Form von Glucose (entspricht ca. 30g/d).