Liebe Avocada,
ich suche mir mal gleich die Rosinchen raus aus deinem Post, aber vorab: ich kann dich sehr gut verstehen ;)
Ich lese sehr viel hier im Forum, lese Tagebücher und erfahre, dass viele von uns immer wieder mit diversen Krankheiten und Zipperlein geschlagen sind, obwohl wir uns doch so gut ernähren.
Nun. Krankheiten entstehen selten von jetzt auf gleich.
Ist ein jahrelanges Anzüchten.
Da würde ich glatt um Handzeichen bitten, wer sich mindestens schon 15 Jahre nach LCHF ernährt UND damit Krankheiten angezüchtet hat, die definitiv auf die Ernährung zurück zu führen sind.
Dann: Die Ursache/Entwicklung einer Erkrankung hat überwiegend mehrere Faktoren und ist somit höchst individuell.
Da werde ich hellhörig, denn ich habe mich in der letzten Zeit sehr viel mit Vitaminen und unserem Bedarf daran beschäftigt - eine Expertin bin ich deshalb noch lange nicht. Aber: Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass heutzutage fast keine Ernährungsform mehr geeignet ist, uns mit dem Notwendigen zu versorgen. Die einzige Möglichkeit wäre wohl noch, sich sein Grünzeug im Wald zu suchen und sein Fleisch selbst zu erlegen - und selbst dann wäre beides noch durch Umweltemissionen belastet.
Gut, ich selbst habe die Supplementierung mit Vitaminen schon recht lange aufgegeben, da ich persönlich der Meinung bin, dass ich mich mit meiner Form von LCHF recht bunt ernähre, obwohl ich es sehr puristisch finde.
Mit den Umweltbelastungen hast du absolut Recht.
Wenn ich mir hier in meiner Ecke die "gesunden, regionalen" Produkte anschaue, das berühmte Filder-Spitzkraut z.b. und dann gehe ich mal spazieren und sehe den Demeterhof 500m in Luftlinie zum Flughafen... Da nützt mir der dollste Anbau nix mehr, wenn mein Kraut dank Flughafen gedüngt wurde. Mit ich-will-gar-nicht-wissen-was-da-runterkommt.
Gestern Abend habe ich auf YouTube eine Folge von "Quarks & Co." zum Thema "Wie frisch sind unsere Lebensmittel" angeschaut. Da wurde dann festgestellt, dass Blattspinat bereits 4 Tage nach der Ernte so gut wie kein Vitamin C mehr enthält. Der Glaube, dass man sich mit noch so viel "frischen" Gemüse die notwendigen Vitamine zuführen kann, scheint mir - solange man keinen eigenen Garten hat und täglich selbst frisch ernten kann - ein Irrglaube zu sein.
Stimmt. Ist ein Irrglaube. Und das ist doch schon recht lange bekannt.... Wobei man noch in Betracht ziehen muss: Die Lagerhaltung heute ist auf einem sehr hohen Niveau. Frisch geerntetes Gemüse, dass innerhalb 1 Std in der Fabrik zum Tiefkühlen ist, ist für mich persönlich oft eine sehr gute Alternative. Gilt auch für Fisch. Frischen Salzwasserfisch würde ich in BaWü nie kaufen. Außer ich weiß, dass die Vieherl lebend transportiert wurden, allerdings ist der Kilopreis dann schon unverschämt.
Ich habe für mich (und meine Familie) den Schluss daraus gezogen, dass es ohne Vitamin- und Mineralien-Supplementierung heutzutage nicht mehr geht.
Das entscheidet jeder für sich. Wenn du davon überzeugt bist, dass es das Richtige für dich und deine Familie ist, dann ist das völlig in Ordnung.
Nun gibt es ja Stimmen, die sagen: Wir kennen ja noch gar nicht alle Stoffe, die in unserer ursprünglichen Nahrung enthalten sein sollten, und deshalb ist es fatal, wenn wir vereinzelte Stoffe supplementieren. Dazu kann ich nur sagen: Wir wissen auch nicht, welche unbekannten Stoffe in den Supplementen noch drin sind, die wir noch nicht aufschlüsseln konnten.
Stimmt.
Allerdings fände ich es extrem seltsam, wenn mir ein Hersteller nicht all seine Zutaten auflisten kann. Wer so ein Zeug herstellt, der sollte wissen, was er rein schmeisst....
Klar kann es sein, dass man erst künftig herausfindet, was noch in einem Bestandteil der Zutatenliste drin sein mag.
Aber da erscheint mir die Zusammenstellung von Natur aus doch sinniger. Die Natur hat ja schon Sinn für Humor, mir ist jedoch nie etwas unnützes/unlogisches untergekommen.
Aber wenn jemand mit Vitamin B 12-Mangel ins Krankenhaus kommt und ihm isoliert Vitamin B 12 zugeführt wird, dann wird er wieder gesund (wenn es nicht schon zu spät ist). Das ist auch gleich das Gegenargument gegen die Behauptung, nur Vitamine in ihrem "natürlichen Verbund" könne der Körper aufnehmen - synthetisch erzeugte Vitamine seien für den Körper nutzlos. Wenn jemand mit Vitamin C-Mangel ins Krankenhaus kommt, wird demjenigen Ascorbinsäure infundiert - er wird mitnichten mit Broccoli und Kiwi aufgepäppelt. Im übrigen: Wenn synthetische Vitamine nix helfen, warum können dann "synthetische Gifte" schaden?
Vermutlich ist die Sache mit dem B12 schon ziemlich gut erforscht?
Also dass synthetisches Zeugs nicht vom Körper aufgenommen werden kann, stimmt ja nun nicht.
Ist halt wieder fraglich (s.o.), ob die natürliche Zusammensetzung mit ihren unbekannten Stoffen nicht doch sinnvoller ist.
Vermutlich eine Glaubensfrage
Im übrigen: Wenn synthetische Vitamine nix helfen, warum können dann "synthetische Gifte" schaden?
Das meinst du bestimmt eher rhetorisch ;)
Schließlich gibts auch eine Menge Erkrankungen, die durch zu hohe Vitaminzufuhr verursacht/unterstützt werden können und somit wäre dann das Vitamin, das einen giftigen Wert hätte ;)
Die Menge macht das Gift...
Langer Rede kurzer Sinn: Leuts, kümmert Euch um Eure Vitamine. Ein Hund synthetisiert bis zu 10 Gramm Vitamin C täglich - und wir Menschen sollen mit 120 Milligramm auskommen? Und das auch noch aus Nahrungsmitteln, die aufgrund langer Transport- und Lagerzeiten ohnehin nix mehr intus haben und dann auch noch kaputt gekocht werden?
Ich bin kein Hund. Ich kenne mich mit dem Vitaminbedarf von Hunden auch nicht aus. Nur von Katzen, aber da auch nur das, was bereits erforscht wurde (und eben gängige Meinung ist, die ich trotzdem gerne hinterfrage...).
Und: verbraucht ein Hund auch seine 10g? Oder stellt der Körper die nur bereit, weil er es kann? In welchem Zusammenhang braucht ein Hund diese 10g, bzw., benötigt er diese Menge, um andere Vorgänge zu unterstützen?
Also auf jeden Fall, liebe Avocada: danke für diesen Post. Ich dachte, ich wäre für mich damit durch und hätte die für mich passende Lösung gefunden.
Hmm.. hab ich ja auch, aber es schadet nie, sich immer wieder mal damit auseinander zu setzen
LG
Kathi