Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

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Avocada
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Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Beitragvon Avocada » 6. November 2012, 21:35

Jedenfalls hab ich gang, ganz selten jemanden getroffen, der gesagt hätte, er sei froh, dass er sich und seine Familie dank der Tafeln endlich gesund ernähren könne - genau das aber war die Richtung von Avocada's These, dass sich einkommenschwache Familien kein gesundes Essen leisten können würden.
Das hört sich ja so an, als hätten alle einkommensschwachen Menschen Zugang zu den Tafeln. Haben sie nicht. 7,1 Mio von Hartz IV betroffene Menschen und 800 Tafeln in D... und die "nehmen" auch längst nicht jeden - Hartz IV ist nämlich kein Aufnahmegrund.

Habe jetzt mal spaßeshalber die Seite der hiesigen Tafel aufgemacht. Die unterstützen 3.500 Personen, davon aber nur 1.000 Privatpersonen. Die anderen Personen konzentrieren sich in Einrichtungen, die eigentlich aus öffentlicher Hand finanziert werden (sollten): Schulen, Kindertagesstätten, Jugendzentren - alles gut und schön, aber eben nur 1.000 Privatpersonen bei statistisch gerechneten 20.000 Hartz-VI-Empfängern. Also 5 %.
Zuim Thema Orthomolekulare Medizin: Ein mit mir befreundeter Allgemeinmediziner, mit dem ich mich über diese sehr junge neue Fachrichtung unterhalten habe, hat mir seine persönliche Erfahrung mit den Praktiken der Vitamin- und Pharmaindustrie geschildert: Es werden massive Überzeugungsarbeit bis hin zu Korruptuionspraktiken von "Pharmareferenten" betrieben, um Ärzte zu einer Zusatzausbildung in diesem Feld zu bewegen, Fach- und Publikumszeitschriften (siehe die Kundenzeitschriften der Apotheken zb), trommeln regelmässig die Werbetrommel, um OM gezielt bekannt populär zu machen. Warum? Die Frage könnt Ihr Euch selbst beantworten.... .

Willkommen in der Welt der skrupellosen Abzocke im weißen Kittel....
...in der wir schon lange sind... und zwar nicht erst seit Aufkommen der OM. Die Big-Pharma wird sich mit Sicherheit nicht ihr einträgliches Geschäft an Medikamenten für chronisch Kranke und an Impfungen durch WIRKSAME OM-Maßnahmen kaputt machen (lassen). Wenn sie nun - in bekannt korrupter Manier - die OM in die eigenen Hände nehmen wollen, dann steckt da der Wunsch nach Steuerung dahinter. Mit Vitaminen kann ein Milliardenunternehmen doch keine relevanten Gewinne fahren. Und wenn Mediziner im Sinne der Pharmaindustrie OM-zusatzausgebildet werden, dann werden mit Sicherheit nicht die therapeutisch relevanten Dosierungen vermittelt, sondern dieselben Schein-Dosierungen, die auch in den vielen Pharma-freundlichen Studien zum Tragen kommen, die die Unwirksamkeit oder Gefährlichkeit von Vitaminen "beweisen".

Man wird als Trittbrettfahrer und mit dem Ziel der Monopolisierung versuchen, die OM unter die eigenen Fittiche zu bekommen - das ist der einzige Sinn und Zweck, wenn Pharma-Riesen OM-Zusatzausbildungen verkaufen wollen. Es geht darum, die WIRKSAME OM zu verhindern, um weiterhin an Krankheiten verdienen zu können - sonst nix.

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Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Beitragvon Avocada » 6. November 2012, 21:37

Unterstellungen muss ich mir nicht machen lassen.
Es ging bei mir um den generellen Ton der letzten Posts.
Aber macht was ihr wollt, ich bin raus aus dem Thema.
Keine Lust zu lesen wie ihr euch gegenseitig zerfleischt bei diesen gegensätzlichen Positionen und dem aneinander vorbei schreiben.
Stoffel, DICH hatte ich damit (dass es auch vorher schon "persönlich" war) doch überhaupt nicht gemeint!

Außerdem ist das aus meiner Warte kein Zerfleischen - ich betrachte das ganz sportlich. Mir geht es um die Sache an sich und nicht darum, irgendjemandem ans Bein zu pi**sen.
Zuletzt geändert von Avocada am 6. November 2012, 21:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Beitragvon pinkpoison » 6. November 2012, 21:39

Irgendwie driftet das ganze vom "Tonfall" her gerade leicht ins persönliche ab... mag ich nicht mehr...
X(
Das tut er nicht nur leicht, sondern sehr erheblich - ich bitte um Verständnis, dass ich auf diesen unsachlichen bis polemischen Ton nicht erwidere, denn offensichtlich hast Du - Avocada - Dir nicht die Mühe gemacht den Gesamtzusammenhang meiner Gedanken zu verstehen, sondern meine Sätze (in Teilbeststandteile zerstückelt) aus ihrem Zusammenhang gerissen und größtenteils unfair und in der Sache teils mehr als durchsichtig am Kern der Sache vorbei von Zeile zu Zeile zunehmend auf meine Person oder vielmehr eine, die Du in mir vermutest bezogen, kommentiert. Du kennst mich aber nicht, im Grunde weißt Du so gut wie gar nichts über mich - wieso meinst Du Dir das Recht herausnehmen zu können, mich als Mensch zu bewerten?

Welches soziales Engagement Du in Deiner Freizeit ehrenamtlich ausübst weiß ich nicht, aber dass ich bei der "Tafel" meiner Heimatstadt versuche ganz konkret und sozial schwachen Menschen zu helfen und darüber in teils sehr intensive Gespräche mit ihnen komme, verleiht mir zumindest einen leichten Anflug von authentischer Ahnung, worüber ich bei diesem Thema spreche. Abgesehen davon habe auch ich wie jeder Mensch eine persönliche Geschichte, die durchaus auch Abschnitte enthält, in denen ich jede Münze mehrfach umdrehen mußte und trotzdem versucht habe mich gesund zu ernähren - zumindest in dem Sinn, was ich damals dafür hielt. Bei Dir habe ich eher den Eindruck, dass Du aus der komfortablen Sofaposition heraus über Dinge sprichst, die Du vor allem von der Theorie her zu kennen meinst.

In der Sache hast Du leider keine guten Argumente, im Ton hast Du Dich (deshalb?) ins Abseits manövriert. Mehr hab ich dazu nicht mehr zu sagen.

Gruß Robert

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Jelly
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Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Beitragvon Jelly » 6. November 2012, 21:52

Hi zusammen,

Ich finde es extrem in Ordnung, nicht einer oder sogar konträrer Meinung zu sein.
Nicht in Ordnung ist es, Mitschreibet persönlich - direkt oder im Subtext - anzugehen.

Am Tisch - mit Mimik, Gestik und ganzem Bild - ist es wesentlich einfacher, miteinander respektvoll umzugehen als hier. Ich fände es trotzdem großartig, wenn wir das hier auch hinbekämen.

Freundliche Grüße
Jelly

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Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Beitragvon Avocada » 6. November 2012, 22:54

Hast Recht, Jelly, ich versuche auch gerade, das in einem Posting zu klären.

Emma
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Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Beitragvon Emma » 6. November 2012, 23:00

Ich fand und finde diesen Thread hier thematisch äusserst interessant und wäre auch froh, wenn diese spannende Diskussion sachlich und fair weitergeht.

Schliesse mich Jelly an. :)

Lg Emma.

Avocada
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Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Beitragvon Avocada » 6. November 2012, 23:16

Irgendwie driftet das ganze vom "Tonfall" her gerade leicht ins persönliche ab... mag ich nicht mehr...
Das tut er nicht nur leicht, sondern sehr erheblich - ich bitte um Verständnis, dass ich auf diesen unsachlichen bis polemischen Ton nicht erwidere, denn offensichtlich hast Du - Avocada - Dir nicht die Mühe gemacht den Gesamtzusammenhang meiner Gedanken zu verstehen, sondern meine Sätze (in Teilbeststandteile zerstückelt) aus ihrem Zusammenhang gerissen und größtenteils unfair und in der Sache teils mehr als durchsichtig am Kern der Sache vorbei von Zeile zu Zeile zunehmend auf meine Person oder vielmehr eine, die Du in mir vermutest bezogen, kommentiert. Du kennst mich aber nicht, im Grunde weißt Du so gut wie gar nichts über mich - wieso meinst Du Dir das Recht herausnehmen zu können, mich als Mensch zu bewerten?
Ähm Robert... Wo war ich unfair, und wo habe ich mir das Recht herausgenommen, Dich als Mensch zu bewerten?

Und doch, ich habe mir nicht nur die Mühe gemacht, sondern sogar den Gesamtzusammenhang Deiner (hier geäußerten) Gedanken wirklich verstanden. Dass ich sie in Teilstücke zerfleddert habe, liegt daran, dass ich eben zu ganz vielen Einzelaussagen von Dir eine völlig konträre Einstellung habe und diese jeweils kundtun wollte. Dass ich dabei unfair gewesen sei, ist mir nicht bewusst. Ich versuche immer sachlich zu bleiben, verteile aber - manchmal, vielleicht nicht oft genug, zum besseren Verständnis mit einem Smiley versehen - auch mal freundschaftliche Knüffe.

Aber Du erhebst hier schon eine Menge Vorwürfe gegen mich, die ich von Dir doch fairerweise gern belegt hätte.
Welches soziales Engagement Du in Deiner Freizeit ehrenamtlich ausübst weiß ich nicht, aber dass ich bei der "Tafel" meiner Heimatstadt versuche ganz konkret und sozial schwachen Menschen zu helfen und darüber in teils sehr intensive Gespräche mit ihnen komme, verleiht mir zumindest einen leichten Anflug von authentischer Ahnung, worüber ich bei diesem Thema spreche.
Die spreche ich Dir doch auch gar nicht ab. Aber Du pauschalierst permanent. Du hast doch selbst gesagt, dass Menschen Schwierigkeiten haben (z. B. Scham), überhaupt zur Tafel zu gehen. Wenn sie diesen Sprung über den eigenen Schatten schaffen, dann repräsentieren sie genau diese Schnittmenge an Menschen, die diesen Schattensprung schaffen und eben nicht alle oder den größten Teil der Finanzschwachen.
Abgesehen davon habe auch ich wie jeder Mensch eine persönliche Geschichte, die durchaus auch Abschnitte enthält, in denen ich jede Münze mehrfach umdrehen mußte und trotzdem versucht habe mich gesund zu ernähren - zumindest in dem Sinn, was ich damals dafür hielt. Bei Dir habe ich eher den Eindruck, dass Du aus der komfortablen Sofaposition heraus über Dinge sprichst, die Du vor allem von der Theorie her zu kennen meinst.
Du brauchst Dir nur mal die Mühe zu machen, in meinem TB zu lesen, dann bekommst Du eine Ahnung von meiner "Sofaposition". Und würde ich jetzt so empfindlich reagieren, wie Du das tust, wäre ich zu Recht zutiefst empört. Denn ich habe bisher an keiner Stelle über Dich als Mensch geurteilt, wie Du das soeben mir gegenüber getan hast.

Ich habe mir meine Postings noch mal durchgelesen und zwei Stellen gefunden, an denen ich ein bisschen provokant war, nämlich diese
Hast Du schon jemals in Deinem Leben versucht, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten... mal weniger von oben herab?
und diese
Nein, nicht nur Du. Es gibt jede Menge Menschen, die es sich einfach machen und mit dem Finger auf das Fehlverhalten anderer zeigen, ohne sich mal die Mühe zu machen, hinter die Dinge zu schauen.
Wobei letztere Bemerkung ja eine Antwort auf Deine Provokation
Seh nur ich das als Paradoxon?
war. Zum Inhalt: Ja, sorry, ich empfinde Dich in dieser Position tatsächlich als "von oben herab", wenn Du äußerst, Leuten müsste der A**ch versohlt werden. Und ich finde tatsächlich auch, dass Du es Dir zu einfach machst mit der Abstempelung anderer Menschen in puncto Ballermann, Rauchen, Alkohol, Überfordertsein und was weiß ich. Und das ärgert mich, ehrlich gesagt, auch ziemlich. Nicht, weil ich mich persönlich angesprochen oder angegriffen fühlte - Du kennst mich ebensowenig oder gut wie ich Dich. Aber ich mag es nicht, wenn Menschen in Schubladen gesteckt werden.

Und an anderer Stelle hast Du dann ja auch hinterfragt, woran es liegen könnte, bist dann aber nicht bei dieser Haltung geblieben, sondern hast weiterhin in meinen Augen pauschaliert.

Nur: Das alles hat nichts, aber auch rein gar nichts mit einer Bewertung Deiner Person zu tun - wie käme ich dazu? Dennoch finde ich es nicht vermessen, eine bestimmte Haltung oder Einstellung als "nicht okay" zu kritisieren.

Fälschlich auf Dich bezogen könntest Du diese Äußerung haben:
Das ist Stimmungsmache der miesesten Art und hat nichts mit dem tatsächlichen Alltagsleben der meisten finanzschwachen Menschen zu tun.
Damit meinte ich aber nicht Dich, sondern die TV-Sender, die diese Menschen vorführen.
In der Sache hast Du leider keine guten Argumente
...und wieder eine Pauschalierung? In welcher Sache habe ich keine guten Argumente?
im Ton hast Du Dich ins Abseits manövriert
Sehe ich nicht so, aber wenn Du das so empfindest, tut es mir leid (mich im Ton vergriffen zu haben, nicht, dass Du das so siehst).
Mehr hab ich dazu nicht mehr zu sagen.
Aber ich habe noch was zu sagen, nämlich dass ich durchaus auch merke, wenn von meinem Diskussionspartner Spitzen wie diese
Welches soziales Engagement Du in Deiner Freizeit ehrenamtlich ausübst weiß ich nicht
kommen. Nur nehme ich das nicht persönlich, sondern erachte es als "Diskussionswaffe" - ist in Ordnung.

Im übrigen geht es hier doch immer noch um die Frage, ob "man" mit LCHF genügend Vitamine bekommt oder ob nicht doch eine Supplementierung nötig ist. Neben(kriegs)schauplatz ist die Frage, ob es einen finanziellen Aspekt gibt, der Menschen hindert, sich mit natürlichen, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu ernähren. Ich fände es schade, wenn es uns nicht gelänge, hier zu einer allumfassenden Antwort zu kommen.

Ich würde vorschlagen, dass wir die Sache so sehen, wie sie ist: Wir sind beide tendenziell Hitzköpfe und stehen fest in unserer jeweiligen Meinung. Dass es bei solchen Diskussionen dann mal zum schnellen Schlagabtausch kommt, ist normal und, wie Jelly auch schrieb, in einer virtuellen Diskussion ohne die Möglichkeit, Gestik und Mimik des anderen zu taktieren, auch tendenziell dazu geeignet, in einen Streit auszuarten. DAS aber ist überhaupt nicht meine Absicht. Ich möchte nur die Fakten diskutieren... aber auch aufdröseln, wenn es sich gar nicht um Fakten, sondern um Meinungen handelt.

Ist Dir übrigens aufgefallen, dass ich mehrmals ausdrücklich betont hatte, wenn ich mit Dir einer Meinung war - das aber im Gegenzug noch nie von Dir kam? (Das nur am Rande.)

Wenn ich Dir also in irgendeiner Form auf die Füße getreten habe, bitte ich Dich hiermit hochoffiziell um Entschuldigung. Und das meine ich ernst, nicht etwa ironisch oder sarkastisch. Von Dir wünsche ich mir hingegen, dass Du akzeptierst, dass an einer Eskalation immer alle Beteiligten auch wirklich beteiligt sind. Was Du von mir denkst, hast Du ja hiermit
Bei Dir habe ich eher den Eindruck, dass Du aus der komfortablen Sofaposition heraus über Dinge sprichst, die Du vor allem von der Theorie her zu kennen meinst.
schon zum Ausdruck gebracht. Fairness beruht schon auch auf Gegenseitigkeit.

Gruß Avocada (Friedenspfeife rüberschiebend)

P.S.:Und ja, das
Du glaubst, die Regierung interessiere es, ob Kinder gesund ernährt werden? =))
war echt nicht nett von mir. Sorry. :oops:

P.P.S.: Wenn es Dir recht ist, bitte ich die Mods, unseren "Schlagabtausch" aus dem Vitamin-Thread rauszunehmen und in einen separaten in der Quasselecke zu verschieben - dann können wir da, falls Du überhaupt noch magst, weiter "zanken". ;-)

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pinkpoison
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Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Beitragvon pinkpoison » 7. November 2012, 09:09

@ Avokada: Ich neige nicht dazu nachtragend zu sein und habe keine Freude an Schlammschlachten. Ich nehme also eine tiefen Zug aus der von Dir angebotenen vrituellen Friedenspfeife und gebe Dir einen *schmatz auf die Wange.

In der Sache hab ich eine m.E. ausgewogene Darstellung des Sinns und Unsinns von Vitamin-Supplementation gefunden, die jeder hier lesen mag, der sich dafür interessiert:
LINK DEFEKT - DAHER ENTFERNT VON SUDDA


Urheber ist eine staatliche Organisation zur Gesundheitsaufklärung der Bevölkerung in Australien.

Speziell zum Thema Vitamin C und Erkältungen gibts eine Cochrane-Studie, die die bis dahin aufgelaufene Gesamtheit von "Gold-Standard-Studien" (kontrolliert, Doppel-Blind, Placebo) umfasst und zu folgendem Ergebnis kam:
The failure of vitamin C supplementation to reduce the incidence of colds in the general population indicates that routine prophylaxis is not justified. Vitamin C could be useful for people exposed to brief periods of severe physical exercise. While the prophylaxis trials have consistently shown that vitamin C reduces the duration and alleviates the symptoms of colds, this was not replicated in the few therapeutic trials that have been carried out. Further therapeutic RCTs are warranted.
(Quelle: [LINK DEFEKT - DAHER ENTFERNT VON SUDDA


Die Reduktion der Dauer von Erkältungen durch hohe Dosen von Vitamin C beläuft sich übrigens im statistischen Mittel auf einen halben Tag. Also im Grunde kaum der Rede wert.

M.a.W.:

* Generelle Prophylaxe mit Vitamin-C-Gaben ist evidenzbasiert unnötig, da objektiv betrachtet wirkungslos.
* Möglicherweise bringts was für Leistungssportler in Phasen besonders hoher körperlicher Belastung, was aber auch nicht sehr eindeutig ist.
* Es gibt viele Ungereimtheiten und widersprüchliche Ergebnisse, so dass man sagen kann: "Nix g'wies woas ma ned", wie wir in Bayern sagen.


Wir bewegen uns also auf der Basis von Glaubensfragen, aber nicht auf solidem Boden wissenschaftlich seriöser Erkenntnis, wenn wir uns mit Vitamin C als Supplement im Zusammenhang mit Erkältungen beschäftigen.

In einer umfassenden Darstellung des Sinns und Unsinns von Megadosen von Vitamin C, kommen die Autoren von Wikipedia ebenfalls zu einem ernüchternden Ergebnis:

* Im Gegensatz zu den geläufigen Behauptungen, helfen Gaben selbst großer Dosen von Vitamin C weder bei Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmten psychischen Erkrankungen und Verbrennungen nichts.
* Der Artikel listet ferner zahlreiche unerwünschte bis gesundheitsbeeinträchtigende mögliche Nebeneffekte, die im Gegensatz zu den behaupteten positiven Wirkungen allerdings großteils wissenschaftlich erhärtet sind, auf.

Bemerkenswert auch diese Aussage:
Vitamin C advocates argue that there is a large body of scientific evidence that the vitamin has a wide range of health and therapeutic benefits but that this belief is rejected by current science and medical research.
http://en.wikipedia.org/wiki/Vitamin_C_megadosage

Für mich als Ausdauersportler schließlich ist auch die folgende Studie bemerkenswert, in der nachgewiesen wurde, dass Vitamin-C-Supplementation (1g/Tag) den angestrebten Effekt von Ausdauertraining negativ beeinträchtigt:
CONCLUSION: Vitamin C supplementation decreases training efficiency because it prevents some cellular adaptations to exercise.
(http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18175748)

Mein persönliche Fazit:
* Vitamin-Präparate sind in erster Linie ein milliardenschweres Geschäft der Pharmabranche und ihrer Vertriebsorganisationen, den Apotheken.
* Wirtschaftliche Interessen der Verkäufer stehen nicht zwingend im Einklang mit den Interessen der Käufer.
* Es gibt klar definierte Krankheiten (Skorbut, Beri-Beri, usw.), die auf einen Mangel spezifischer Vitamine gründen. Liegt eine solche Krankheit vor, dann ist es selbstverständlich sinnvoll, das fehlende Vitamin zu substituieren. Ansonsten gilt: "If ain't broke, dont fix it".
* Viel hilft nicht viel - es gibt wie bei allen Mikro- (und Makro)nährstoffen) auch bei Vitamin C ein zu geringes, aber auch ein zu hohes Level.
* Das optimale Level, an das der Mensch evolutorisch adaptiert ist, erreicht er ohne weiteres über seine ganz normale Ernährung. Da alle Mikronährstoffe in natürlichen Lebensmitteln in Kombinationen vorkommen, bedingt die isolierte Gabe einzelner Mikronährstoffe eine Verschiebung der Gewichtungen in einer Weise, wie sie durch den Konsum natürlicher Lebensmittel an die wir adaptiert sind, nicht in dieser extremen Form möglich ist. Dies bedingt unkalkulierbare Risiken unerwünschter langfristiger Nebenwirkungen - insbesondere was die fettlöslichen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente angeht.
* Dass der Gehalt an Vitaminen durch ausgelaugte Böden erniedrigt ist, ist eine wissenschaftlich nicht unterfütterte These - das Gegenteil hingegen ist statistisch erhärtet.
* Dass der Gehalt an bestimmten Vitaminen durch lange Lagerung und unzureichende Zubereitungsmethode beeinträchtigt wird ist korrekt - lässt sich aber durch Verzehr von regionalen (idealerweise selbst gezogenen) Produkten - bevorzugt - der Saison und /oder tiefgefrorenen Produkten und vitaminschonende Garmethoden sowie regelmäßigen Rohkostkonsum locker ausgleichen.
* Jeder Stand der Wissenschaft ist ein vorläufiger - ich orientiere mich aber lieber, um Rationalität bemüht, an den evidenzbasierten harten Fakten, als an Mythen, Glaubensformulierungen und Marketingversprechen. Sollte es in Zukunft neue seriös erarbeitete Information geben, die im Gegensatz zum bisherigen Stand des Wissens steht, werde ich auch diese in meine Urteilsbildung einbeziehen und dieses Urteil ggfls. auch revidieren.
* Als maßgebliche Informationsquellen zählen für mich dabei nicht (exemplarisch genannt) die "Apothekenrundschau" - ein Marketing-Magazin der Apotheker und Pharmaindustrie, "Bild der Frau" oder durch und durch durch PR-Politik der Lobbyisten verseuchte TV-Magazine, sondern die in der Welt der Wissenschaft maßgeblichen Fachzeitschriften, in denen die Ergebnisse der Primärforschung publiziert werden. Selbstverständlich muss man auch hier drauf achten, dass der Arm der Lobbyarbeit bis in die Hochschulen reicht und muss solche Studien kritisch zu würdigen wissen. Das traue ich mir als in wissenschaftlicher Arbeit geschulter Hochschullehrer aber ohne weiteres zu, auch wenn Ernährung und Medizin nicht mein berufliches Terrain sind, sondern lediglich mein Hobby.

Gruß Robert

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sola
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Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Beitragvon sola » 7. November 2012, 11:42

Sehr schön, dass jetzt hier geraucht und geknutscht wird :D

Auch wenn es wieder vom Ursprungsthema, den Vitaminen, abdriftet, möchte ich noch kurz meine Meinung zum Phänomen der Tafeln kundtun: Ich halte überhaupt rein gar nichts von dem Ansatz an sich. Die Sozialleistungen sollten in Geld ausreichend hoch sein, so dass ein Bedürftiger frei und selbstbestimmt entscheiden kann, was er isst. Unser Staat könnte es sich durchaus leisten.
Wäre ich heute in der Zwangslage, auf die Tafeln angewiesen zu sein, ich empfände das als entwürdigend und erniedrigend.
Unsere hiesige Tafel teilt das Essen als Komplettpaket aus, es darf nichts ausgesucht werden. Mir klappen sich da mitunter die Fußnägel hoch, wenn ich bei den Nachbarn sehe, was für ein Plunder in den Tüten steckt.


Was das Thema Vitamine betrifft: ich finde es wichtig, wirklich nur eventuelle Mängel auszugleichen. Bei Vitaminen, welche man überdosieren könnte nur nach vorheriger Untersuchung. Insbesondere Multivitaminpräparate halte ich für eher kontraproduktiv.
Selbst nehme ich Vitamin D und Magnesium, ab und an etwas C.

LG
Sola
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Die unter http://www.LCHF.de angebotenen Dienste und Inhalte sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und können in keinem Fall professionelle Beratung oder die Behandlung durch einen Arzt ersetzen.

Emma
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Re: Wirklich genügend Vitamine mit LCHF?

Beitragvon Emma » 7. November 2012, 12:06

LG Sonne (die Niemanden verletzten möchte :ymhug: )
Das, liebe Sonne, weiß ich! :)
Erlaube mir bitte trotzdem, ein paar Gedanken darzulegen.



Tja, da sind die Franzosen schon seit Jahren wesentlich weiter.

Da gebe ich dir uneingeschränkt Recht.
Die Franzosen geben sehr viel Geld für frische, hochwertige und gute Ernährung aus. Ich war schon als Kind sehr oft mit meinen Eltern im Elsass, in Lothringen , auch in Burgund, im Var...mein Vater sagte immer, wie toll er das fand, daß normale Leute, oft auch Strassenarbeiter, die gerade an einer Baustelle arbeiteten, mittags in ein gutes Restaurant gingen, und ein richtiges Menü aßen, das dort als Mittagstisch angeboten wurde.Da nahm man sich Zeit, in Ruhe zu essen, ein ganzes , leckeres Menü.Und wer einmal eine Französin auf dem Markt beobachtet hat, weiß, was ich meine.


Und in Deutschland, wo die Marke der Karre vor der Haustür bei sehr Vielen wichtiger ist als das, was auf dem Tisch kommt?!...

Dem möchte ich allerdings doch widersprechen.Das ist KEINE spezifisch deutsche Marotte, oder ein rein deutsches Phänomen.Das möchte ich negieren.
Ein teurer Wagen, der mühsam abgestottert wird, und man am Essen extrem dafür knappst, das kenne ich auch aus Italien, aus anderen Ländern.Oder der teure, riesige 3D-Plasmafernseher für 2000.- oder mehr...das kenne ich auch aus der Türkei, wo ich viele Freunde habe und die dort besuchte...oder die Familien, die für die Hochzeit ihres Kindes einen Kredit über 10.000 :-o :shock: Euro aufnehmen, und sich dafür lebenslang verschulden, und am Essen sparen.So erlebt in der Türkei, in Italien, und Griechenland. Eine extrem teure und hochwertige Einrichtung, die mühsam abbezahlt wird...auch oft in Italien, wo ich nun wirklich lange genug gelebt habe,gesehen...eine teure Urlaubsreise in die Karibik, nur damit man erzählen kann, man war da...auch auf Pump...dafür gibts dann ewig Dosenravioli...

Status und "teuren Wagen" nur auf typisch deutsch einzugrenzen, das möchte ich so nicht stehenlassen.
Da möchte ich einfach meine deutschen Wurzeln, meine tolle Familie, meine Eltern und Großeltern nicht so angedeutet resp.in einem Topf geworfen sehen.Bin so erzogen, daß man Sachen benutzt, bis sie ihren Geist aufgeben.Daß geistige Werte, Moral und Ethik, Nächstenliebe und - Hilfe wertvoller sind. Daß Status Quatsch ist. Daß man, wenn man etwas anschaffen mag, sich das Geld erst anspart, um dann das Gewünschte zu kaufen.So halte ich es immer schon. Schnöder Mammon und auf Pump kaufen, das ist nicht rein deutsch. Nein.
Und am wertvollen Essen - frisch, regional, in meiner Kindheit selbtgezogenes Gemüse, Salate und Früchte - wurde nie gespart.Und so gab / gibt es viele Deutsche.-Damals und heute.
Negative Trends, wie oben richtig von dir dargestellt , sonne, sind nicht auf "Deutsch" zu begrenzen.Das würde mich verletzen.Das lag aber sicher nicht in deiner Intention. :) Sagtest du ja!

Das wollte ich nur kurz darlegen, da mich das etwas "kratzte"....man möge mir das erlauben.
Sagt Emma, die zwar Deutsche ist, aber keinesfalls das zelebriert.Dafür mag und wertschätze ich andere Kulturen, Sitten und Länder einfach zu sehr!Und bin zu aufgeschlossen, um nicht Schönes und Wertvolles, Befruchtendes aus aller Welt Länder zu sehen und auch zu übernehmen.

LG Emma!




P.S. Daß es hier wieder sachlich und freundlich zugeht, finde ich auch sehr schön! :) :ymhug:


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