In der Milch enthaltene Peptide, sog. Casomorphine, die das Belohnungszentrum in Gehirn (ähnlich Opiaten) ansprechen und zu milden Suchtreaktionen führen können, führen zu einer direkten Ausschüttung von Histamin beim Menschen:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1374738Int Arch Allergy Immunol. 1992;97(2):115-20.
A naturally occurring opioid peptide from cow's milk, beta-casomorphine-7, is a direct histamine releaser in man.
Kurek M, Przybilla B, Hermann K, Ring J.
Department of Dermatology, Ludwig-Maximilian-University, Munich.
Abstract
beta-Casomorphine-7, a naturally occurring product of cow's milk with opiate-like activity, was studied for possible direct histamine liberation activities in humans. It was found to cause concentration-dependent in vitro histamine release from peripheral leukocytes of healthy adult volunteers. Intradermal injection of beta-casomorphine-7 induced a wheal and flare reaction in the skin similar to histamine or codeine. Oral pretreatment with the H1 antagonist terfenadine significantly inhibited the skin responses to beta-casomorphine-7. The intradermal injection of an opiate receptor antagonist, naloxone, inhibited in vitro histamine release and skin reactions only in a 100-fold excess over beta-casomorphine-7. These findings suggest that beta-casomorphine-7 can be regarded as a noncytotoxic, direct histamine releaser in humans. The clinical relevance of these findings deserves further studies.
Histamin wiederum ist ein Hormon, das vielfältige Funktionen im menschlichen Körper ausfüllt. U.a. auch folgende:
http://en.wikipedia.org/wiki/HistamineWichtige Funktionen des Histamins sind seine Beteiligung an der Abwehr körperfremder Stoffe und seine pathologische Beteiligung an der Symptomatik von Allergien und Asthma. Ebenso ist Histamin eine der Mediatorsubstanzen bei Entzündungen und Verbrennungen. Hierbei führt Histamin zu Jucken, Schmerz und Kontraktion der glatten Muskulatur (beispielsweise in den Bronchien).
Interessanterweise tauchen auf der Liste der zu meidenden Lebensmitteln bei Histaminintoleranz (http://de.wikipedia.org/wiki/Histaminintoleranz) Milch/Milchprodukte aber (zumindest in der Darstellung von Wikipedia nicht auf, obwohl Milch zwar kein Histamin enthält, aber eine unmittelbare Histaminausschüttung zur Folge hat. Vergleicht man die beschriebenen Symptome einer Histaminintoleranz, so ergibt sich zwischen über die Nahrung konsumiertem Histamin und dem körpereigenem kaum ein Unterschied.
Sollte jemand also unter Histaminintoleranz leiden oder Allergiker oder Asthmatiker sein, wäre es zumindest mal einen mehrwöchigen Selbstversuch wert, auf Milch und Milchprodukte zu verzichten und zu sehen, was passiert, wenn man die Produkte nach dieser Karenz wieder einführt.
Die Casomorphine der Milch werden übrigens auch (bei allerdings noch dünner Studienlage) mit Schizophrenie und Autismus in Verbindung gebracht. http://aut.sagepub.com/content/3/1/85.abstract
Gruß Robert