Low Fat? Und Tschüss....

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pinkpoison
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Low Fat? Und Tschüss....

Beitragvon pinkpoison » 7. Februar 2013, 13:00

Eine neue Studie im angesehenen British Medical Journal auf Basis alter Daten macht grad Furore und dürfte als weiterer Sargnagel für die Low-Fat-Doktrin betrachtet werden. Die Studie kommt zu der Erkenntnis, dass der Ratschlag, gesättigte Fette zu meiden und sie durch mehrfach ungesättigte Fette zu ersetzen nicht nur keinen positiven Effekt auf das Risiko von Herz-Kreislauf-Krankheiten hat, sondern im Gegenteil, das Risiko sogar erhöht wird.
In this cohort, substituting dietary n-6 LA in place of SFA increased the risks of death from all causes, coronary heart disease, and cardiovascular disease. An updated meta-analysis of LA intervention trials showed no evidence of cardiovascular benefit. These findings could have important implications for worldwide dietary advice to substitute n-6 LA, or PUFAs in general, for SFA.
Was sind wir doch alle jahrzehntelang verarscht, belogen und betrogen worden - und werden es von den "Päpsten" der DGE, "Ernährungsexperten" und Ärzten nach wie vor. Ich könnte kotzen.... . Wie geht's Euch?

Die Studie im Original: http://www.bmj.com/content/346/bmj.e8707

Andreas Enfeld darüber : http://www.dietdoctor.com/good-night-lo ... w-fat-diet
John Briffa: http://www.drbriffa.com/2013/02/06/new- ... sequences/

sonne
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Re: Low Fat? Und Tschüss....

Beitragvon sonne » 7. Februar 2013, 13:05

Mir geht es wie Dir, Robert.

Mein neuer Hausarzt (Internist) hat allerdings ohne zu zögern meine Ernährungsweise befürwortet: "Einverstanden!" - sagte er erfreut, als ich ihm das erzählte.

Es GIBT also Ärzte, die um die allgemeine Verar... wissen und mutig zu low carb hight fat stehen.

Edit: ah ja, er fragte nur "Welche Fette?" - und die Frage fand ich richtig gut und wichtig.

Nach meiner Antwort war er zufrieden.

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sola
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Re: Low Fat? Und Tschüss....

Beitragvon sola » 7. Februar 2013, 13:27

Ich könnte kotzen.... . Wie geht's Euch?
Ich auch - schon lange ;)
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Rainer
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Re: Low Fat? Und Tschüss....

Beitragvon Rainer » 7. Februar 2013, 17:04

Die Gegner des Ergebnisses stehen allerding schon auf der Matte und behaupten, dass dieser Effekt nur durch die Transfettsäuren zustande gekommen ist, die sich zur damaligen Zeit noch in großen Mengen in der Margarine befunden haben. Bezeichnend dafür ist hier der Kommentar von Bill Shrapnel, langjähriger Berater des Margarine-herstellers Unilever.

Ich befürchte, dass die Veröffentlichungen bei uns in Deutschland genau das hrausstellen und weiter für die "tolle" Wirkung von Sonnenblumenöl und -margarine auf die Herz-und Kreislaufgesundheit werben werden.

Also ist durch diese Studie keine Entspannung an der Fettfront in Sicht. :(
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pinkpoison
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Re: Low Fat? Und Tschüss....

Beitragvon pinkpoison » 7. Februar 2013, 18:03

Die Gegner des Ergebnisses stehen allerding schon auf der Matte und behaupten, dass dieser Effekt nur durch die Transfettsäuren zustande gekommen ist, die sich zur damaligen Zeit noch in großen Mengen in der Margarine befunden haben. Bezeichnend dafür ist hier der Kommentar von Bill Shrapnel, langjähriger Berater des Margarine-herstellers Unilever.
Interessanter Link! Sieht ja aus, als hätten die Autoren der Studie in ein Wespennest gestochert, so überaus echauffiert die Reaktionen- und das auch noch so prompt - ausfallen.

Muss es grundsätzlich verwundern, dass die Margarine-Lobby sich mit Händen und Füßen wehrt? Was Mr Shrapnel (welch passender Name...) da daherargumentiert ist ja für sich gesehen schon amüsant und ein prima Exempel für Nebelkerzenwerfen:
Erstens unterschlägt er, dass die Probanden mit Sonnenblumenöl (ohne Zweifel ohne Transfette) und Margarine, und nicht nur mit Margarine versorgt wurden und suggeriert, dass sie nur Margarine verwenden durften. Eine exakte Erfassung der jeweilig konsumierten Mengen an Öl oder Margarine wurde nicht vorgenommen, so dass seine These, dass es die Transfette waren und nicht die n6-Fette, eben nur eine These bleiben muss.
Außerdem schreibt er:
Recent, well conducted studies indicate that replacing saturated fat with polyunsaturated fats lowers heart disease risk and this is widely accepted.

Damit hat er sogar recht, aber: Was der - sorry - Gauner aber verschweigt ist, dass in all diesen Studien (und ich denke sie alle zu kennen), die er da anspricht die Omega-3-FS und nicht die Omega-6-FS für die gemessenen Effekte verantwortlich waren. Er versucht mit der Verallgemeinerung ( polyunsaturated fats) zu täuschen. Billiger Trick - ich hoffe, dass berufene Personen seinen Bullshit öffentlich als solchen blos stellen.

Frau Prof. Barbara Meyer argumentiert statistisch auf Basis von Durchschnittswerten - auch das eine beliebte Nebelkerzenstrategie, wenn man keine harten Arguente hat:
This study highlights that excessive intakes (15% of energy) of linoleic acid (LA) increases all cardiovascular mortality. Our research from the National Nutrition Survey (NNS) from 1995 (published in Meyer et al 2003; Howe et al 2006) has shown that Australians consume an average LA intake of 11 grams per day (approximately 5% of energy = one third of the excessive intakes) and that only a small proportion of Australians may be consuming LA intakes at the excessive intake level.
Wenn Bill Gates und ich unser jeweiliges Vermögen zusammenlegen würden, dann wären wir beide im Durchschnitt Multimilliardäre.... . Auf Basis von durchschnittlichen Daten der Gesamtbevölkerung zu argumentieren ist in dem Moment also Bullshit, in dem es eine Streuung der Werte größer Null gibt und nicht differenziert werden kann, wie viel welcher Fette diejeinigen konsumiert haben, die einschlägig erkrankt waren und wieviel die konsumiert hatten, die gesund geblieben sind. Die Anzahl derjenigen Australier, die mehr als 15% ihrer Energieaufnahme über LA decken ist der Dame offensichtlich nicht einmal bekannt ("may be") - aber das hält sie nicht davon ab, munter Thesen zu formulieren, die sie nicht mit harten Daten unterfüttern kann. Hätte sie konkrete Daten zur Verfügung, könnte sie ohne weiteres aus der Häufigkeitsverteilung angeben, wieviel Prozent 15% oder mehr ("excessive intakes") konsumieren. So aber glaub ich ihr kein Wort und kann mit der gleichen Berechtigung, mit der sie ihre "may-be-Thesen" aufstellt sagen, dass es "may be" genau diejenigen sind, die 15% und mehr LA konsumieren, die dann auch überdurchschnittlich häufig erkranken.
Was die zwischen den Zeilen m.E. zugesteht, ist dass LA-Konsum grundsätzlich schädlich sein könnte, aber kein praktisches Problem in Australien, da ja die Mehrheit weniger als 15% konsumiert. M.a.W: Das Zeug ist zwar Gift, aber macht Euch keinen Kopf - die Dosis der meisten von Euch ist nicht groß genug, dass es Euch tötet. Ob Sie sich wohl mit diesem ungeschickten Statement wirklich weitere Forschungsgelder aus der Industrie sichern konnte?

Was den Rest der Stimmen angeht, sind die großteils im Kern dem BMJ-Paper zustimmend, dass die bisherige herrschende Meinung überarbeitungsbedürftig ist, sieht allenfalls die Neuaufbereitung der alten Daten kritisch. Was in jedem Fall kaum bis gar nicht thematisiert wird, ist die bislang ja übliche Schelte der gesättigten Fette. Nunmehr konzentriert sich die Abwehrschlacht auf die Frage ob PUFA's - speziell n6 - gesundheitsschädlich sind oder nicht. Nicht ob sie relativ gesünder seien als die angeblich schädlichen gesättigten Fette. Alleine das ist ja schon ein Fortschritt, dass niemand mehr ernsthaft zu behaupten wagt, dass gesättigte Fette die Ursache von Herz-Kreislauf-Krankheiten über die Verbindung zu hohen Cholesterinwerten sind, spndern man sich nun bemüssigt sieht glaubhaft zu machen, dass es nicht die mehrfach ungesättigten Fette sind, die uns nicht nur nicht gesund, sondern sogar krank machen.

So gings seinerzeit in der Tabak-Debatte auch los: erst war das Rauchen angeblich sogar gesund, dann drehte sich der Wind und die folgende Abwehrschlacht konnten die Tabak-Konzerne dann nicht mehr gewinnen. Irgendwann fliegt jede Lüge auf - fragt mal Frau Schavan und Herrnzu Guttenberg ;-)

Gruß Robert

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pinkpoison
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Re: Low Fat? Und Tschüss....

Beitragvon pinkpoison » 8. Februar 2013, 09:38

Inhaltlich sehr interessante Entgegnung eines Herrn namens William T Neville im BMJ auf das Paper: http://www.bmj.com/content/346/bmj.e8707/rr/629631 (Hervorhebungen durch mich)
The general belief is that animal fat is bad and vegetable oil is good. Research shows the opposite. Reference 50 is a 1965 trial reported in the BMJ which demonstrates corn oil, containing mostly linoleic acid, causes heart attacks in comparison to animal fat. The trial also shows olive oil, containing a significant amount of linoleic acid, is almost as bad as corn oil.

The mechanism is described whereby linoleic acid in LDL particles is oxidised in artery walls leading to plaque formation. There are more factors in this mechanism. If animal fat is eaten, LDL particles contain saturated fat which cannot be oxidised. Small dense LDL particles result from eating a high carbohydrate diet and easily pass into the artery walls. Large fluffy LDL particles 30 nanometres in diameter result from a low carbohydrate diet and cannot pass through the 26 nanometre gaps in the artery wall [1]. The blood levels of total cholesterol and LDL are irrelevant [2, 3, 4, 5]. It is the particle size that matters. Large fluffy particles are associated with high HDL and low triglyceride. The most important oxidising agent of LDL particles is the peptide BCM-7 produced by the digestion of A1 milk. The level of A1 milk consumption in countries is directly proportional to the rate of heart disease. Milk in the UK is mostly A1. Milk in Africa is mostly A2. France is in between. A few supermarkets have recently begun to sell A2 milk which has the potential to prevent many diseases such as type 1 diabetes and heart disease [6, 7, 8].

Many other conditions are caused by linoleic acid. High linoleic acid consumption results in high levels in cell membranes. The linoleic acid in the membranes is easily oxidised and the cells are killed. When this happens repeatedly in epithelial linings, cancer results. This is why prolonged trials comparing animal and vegetable fat show more cancer in the vegetable fat groups. Cell membranes containing linoleic acid are stiff due to its jagged structure compared to saturated fat which is straight. Stiff red blood cells do not pass easily through capillaries and hypertension results.

Linoleic acid is an omega 6 fatty acid. It causes weight gain and inflammation. Omega 3 fats have the opposite effect. The ideal ratio of omega 6 to omega 3 in the diet is about 2:1 [9]. Modern diets have a ratio of 20:1 due to the false belief that linoleic acid is good for us. In pre-historic times weight gain from eating omega 6 fats in nuts and seeds, which were plentiful in the autumn, was an advantage to prepare humans for winter [10]. Meat from grass fed animals has a good amount of omega 3. But 99% of farmed animals are fattened on grain products such as brewery waste prior to slaughter which lowers their omega 3 levels to zero and the meat contains only omega 6. Similarly, farmed fish has reduced omega 3 levels due to being fed on grains.

Heart disease was rare before the introduction of industrial seed oils at the start of the 20th century [11]. Four meta-analyses recently prove saturated fat to be harmless [12]. The lesson of this article is that it is time we stopped demonising the really healthy fats such as butter, lard, beef dripping, coconut oil and palm oil [13, 14].

Marina
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Re: Low Fat? Und Tschüss....

Beitragvon Marina » 14. Februar 2013, 20:21

Bin der gleichen Meinung,
wir werden verarscht von vorne bis hinten ,
manchmal habe ich sogar den Verdacht, dass wir bewußt vergiftet werden.

45 Jahre arbeiten und dann ab 1,80m tief - Rente gespart.

Viele Menschn sind einfach schon zu träge um darüber nach zu denken und sich damit auseinander zu setzen, leider betrifft das nicht nur die Ernährung.


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