Was versteht man unter "Hunger"?

Zurück zu „Vorstellen - Anfängerfragen“


Stell dich uns vor oder werde eine Frage los
Benutzeravatar
Jelly
Beiträge: 2147
Registriert: 3. Februar 2011, 22:08
Status: Offline

Re: Was versteht man unter "Hunger"?

Beitragvon Jelly » 2. Dezember 2013, 17:12

Hallo zusammen,

Gute Frage & Gute Diskussion!!

Ich habe noch einen Kommentar dazu: ich habe oft auch Hunger OHNE dass der Magen knurrt.
Das liegt vielleicht daran, dass das Hunger-Satt-Gefühl unter LCHF nicht so sehr an der NahrungsMENGE liegt sondern an der NahrungsENERGIEmenge?

Heißt: ich verspüre statt Magenknurren häufig ein "Essensnachschub muss ran"-Gefühl. Ohne Knurrgeräusche. Fühlt sich anders an als Unterzuckerung oder KH-Jieper. Eher nach mechanischem "Tank ist leer".

An anderen Tagen ist das "Essennachschub muss ran"-Gefühl zeitgleich mit einem Magenknurren. Und ab und zu knurrt auch der Magen OHNE dass ich Hunger verspüre. Komisch, ist aber so.

Eh, was wollte ich sagen? Achja: Hunger und Satt und Appetit usw. sind sehr individuell.

Liebe Grüße
Jelly

Jeannie
Status: Offline

Re: Was versteht man unter "Hunger"?

Beitragvon Jeannie » 2. Dezember 2013, 21:18

Da stimme ich Dir voll und ganz zu, Jelly.
Aber um das so differenzieren zu können, muss man seinen Körper schon sehr gut kennen. Ich glaube nicht, dass ich das schon so gut kann - aber ich bin ja auch noch Lehrling :D Aber im Ernst, es macht doch schon mal Sinn, bewusst darauf zu achten, wie sich wirklicher Hunger anfühlt und wie er sich von "ich habe Appetit auf etwas" unterscheidet. Dafür gibt es definitiv keine pauschale Formulierung - das muss jeder für sich selbst "erfühlen".

Liebe Grüße

Jeannie

Rose68
Status: Offline

Re: Was versteht man unter "Hunger"?

Beitragvon Rose68 » 3. Dezember 2013, 08:41

Ich glaube, dass es eigentlich das Geheimnis der Schlanken ist. Die essen erst, wenn wirklich Hunger da ist.

Also meine Schwester war und ist immer schlank. Die hatte immer ein anderes Verhalten zum Essen als ich.

Sie isst nur, wenn sie Hunger hat und nicht weil die Zeit ran ist. Und das hab ich nicht nur bei ihr beobachtet.

Und das ist das was mir halt schwerfällt.

Lg

Stoffel77
Status: Offline

Re: Was versteht man unter "Hunger"?

Beitragvon Stoffel77 » 3. Dezember 2013, 08:52

Aus meiner Erfahrung heraus wird Hunger überbewertet beim dick oder dünn sein.
Ich kenne sehr viele schlanke Leute die essen um 9 um 12 und um 18 Uhr.
Warum? Weil da Essenszeit ist, weil man da Mittagspause hat und weil da morgens Vesperpause ist.
Und ich kenne schlanke Leute, die essen mal das doppelte von dem, was ich vertilge und nehmen kein Gramm zu.

BTT: Ich habe gemerkt dass ich manchmal Hunger habe, der sich nicht wie Hunger anfühlt sondern sich als Kopfweh äußert und DANN sollte es schnell gehen dass was in meinen Bauch wandert... hatte ich früher nie...

Toxa
Beiträge: 583
Registriert: 30. März 2013, 11:09
Status: Offline

Re: Was versteht man unter "Hunger"?

Beitragvon Toxa » 3. Dezember 2013, 12:57

Mir geht es ähnlich wie Jelly. Mein Magen knurrt so gut wie nie und es gibt 2 Arten, wie sich Hunger bei mir bemerkbar macht:

- Zum einen, so ähnlich wie Jelly und Stoffel es beschrieben, nämlich dass man das Gefühl hat, sich einfach nicht mehr konzentrieren zu können und dass mal dringedn Energie nachgetankt werden sollte (wenn ich drüber nachdenke, spüre ich diese Art von Hunger tatsächlich im Kopf und nicht im Magen).

- Zum anderen wird mir irgendwann schlecht vor Hunger, ganz ohne neutrales Magenknurren. Diese Art von Hunger spüre ich also tatsächlich im Magen/Verdauungstrakt. Das ist übrigens die unspaßigere ;-) Variante von beiden, weil es ziemliche Überwindung kostet, dann etwas zu essen. Aber es hülft ja nix...

Wenn man den Theorien folgt, dass die Nervensysteme von Gehirn und Darm ähnlich sind, ist das doch eine interessante Anekdote: Kopfhunger und Bauchhunger. :lol:

Benutzeravatar
Oregano
Beiträge: 338
Registriert: 11. Oktober 2013, 13:13
Wohnort: Berlin Tegel und Köpenick
Status: Offline

Re: Was versteht man unter "Hunger"?

Beitragvon Oregano » 3. Dezember 2013, 13:13

Danke Sudda für die Erläuterungen, das hat auch so einige meiner mentalen Fragezeichen beantwortet. Bzw. auch einige meiner Empfindungen bestätigt.
Im Arbeitsalltag geht das so oft unter und es hat eine Zeit gedauert, bis ich jetzt wirklich mein richtiges Frühstück weggelassen habe. Der Sahne- oder Mascarponekaffee reicht einfach aus. Und ich will lieber Mittagessen mit den Kollegen, als alleine am Schreibtisch zu Frühstücken und dann das Mittagessen ausfallen zu lassen, weil ich so schnell nicht wieder richtig hungrig bin. Aber es hat halt ne zeit gedauert, bis ich so gelebte Konventionen im Kopf einreißen konnte. :roll:
Nur Abends schiele ich manchmal auf die Uhr und denke "nee, noch länger warten geht doch nicht - das wird vieeeeel zu spät".
Einfach machen - könnte ja großartig werden :D

Jeannie
Status: Offline

Re: Was versteht man unter "Hunger"?

Beitragvon Jeannie » 14. Dezember 2013, 10:28

Hallo :-H

ich habe die letzten 2 Wochen darauf geachtet, wirklich nur zu essen, wenn ich Hunger habe. Das ist ein echter Lernprozess, nicht zu essen, nur weil Essenszeit ist, sondern zu warten, bis Dein Körper Dir sagt: "Es wäre schön, wenn ich demnächst Stoff kriegen würde" :D Manchmal habe ich dann auch mal zu lange gewartet, denn statt dem Magenknurren bekam ich dann Magenschmerzen. Was ich damit sagen möchte ist, dass sich Hunger mit unterschiedlichen Signalen bemerkbar macht und es sich wirklich lohnt, die einzelnen Signale richtig zu deuten. Hunger macht sich bei mir vom flauen Gefühl in der Magengegend, über ein Gefühl "Loch im Bauch", bis zu heftigstem Magenknurren bemerkbar.

Eines ist aber definitiv klar: ich habe viel weniger Kalorien zu mir genommen. Manchmal fand ich es schon bedenklich, weil ich kaum 1.000 Kalorien am Tag gegessen habe und ich meinen Körper bloß nicht auf Sparflamme setzen wollte. Deshalb wollte ich anfangs auch noch aufstocken - das heißt zusätzliche Kalorien futtern, obwohl ich keinen Hunger hatte. Meine Tochter hat mich da glücklicherweise immer wieder gebremst und mir gesagt, dass ich abwarten solle. Und es war dann auch wirklich so, dass die ausgleichenden Tage kamen, an denen ich (leicht) über meinem Energiebedarf gegessen habe und mein Körper gemerkt hat, dass immer wieder Energie nach kommt.

Ich bleibe dran und studiere meinen Körper weiter :)

Jeannie

Paula T.
Status: Offline

Re: Was versteht man unter "Hunger"?

Beitragvon Paula T. » 16. Dezember 2013, 11:10

Hallo an alle,
erstmal Danke für die Aufklärungsarbeit hier! Das Thema beschäftigt mich nämlich auch ziemlich. Es ist richtig spannend und auch schwierig.
Ich arbeite mich ja gerade von "ich esse (fast) den ganzen Tag" zu "ich esse nur, wenn ich hungrig bin" vor. Ist nicht so einfach, eingefahrene Muster abzulegen. :D
Durch diesen Thread hier angeregt, habe ich mal ein paar Tage lang versucht, ganz bewusst nur zu essen, wenn ich wirklich Hunger habe. Das war schon anstregend, weil ich die Unterscheidung zwischen echtem Hunger und Riesenappetit noch schwierig finde, aber siehe da, Frühstück ist vollkommen überflüssig. Ich brauch es nicht.
Am besten geht es mir eigentlich, wenn ich abends, nach getanem Tagwerk ganz in Ruhe und mit Muße eine schöne, leckere Mahlzeit zu mir nehmen kann, die mich angenehm unhungrig macht. Viel besser, als den ganzen Tag mal hier und mal da zu naschen.
Echter Hunger zeigt sich bei mir übrigens zuerst im Kopf, da hilft dann aber auch manchmal ne Tasse Tee für´s erste drüber weg. Dann wird mir irgendwann richtig schlecht, und dann hilft wirklich nur essen.
Ich frage mich, ob der "Kopfhunger" und das Unwohlsein ein Zeichen für Unterzuckerung ist? Das Unwohlsein verschwindet nämlich bereits nach einem Stückchen Käse oder Knäcke.

Viele Grüße
Paula


Zurück zu „Vorstellen - Anfängerfragen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste