Plateau? Wann ist "der Körper" fertig?

Zurück zu „Zwischenstationen - oder die individuellen Wege mit LCHF...“


Erfolge und Erfahrungen mit LCHF, egal, ob klein oder groß, ob Anfang oder Ziel.
Benutzeravatar
spiegel
Beiträge: 276
Registriert: 11. April 2013, 17:33
Status: Offline

Plateau? Wann ist "der Körper" fertig?

Beitragvon spiegel » 1. Dezember 2013, 10:34

Die Plateauphasen geistern hier ja in einigen Threads herum.

Auch ich jammere schon seit längerem über meinen Stillstand.
Versucht habe ich so ziemlich alles:

Ganz locker bleiben, LCHF-konform unhungrig essen, alles easy-peasy: Ergebnis: nix.

Striktes LCHF, exates Ausfschreiben, KH deutlich unter 20, EW < 1,5g/kg, keine Süßstoffe, keine MP: Ergebnis: nix

Back to the roots: "Wiederhoung" der Tagespläne meiner Anfangszeit (Danke FDDB!), als das Fett schmolz wie Butter in der gußeisernen Pfanne: Ergebnis: nix

Soviel zur Beschreibung, jetzt zu dem (im Grund philosophischen) Ansatz:

Kann es sein, dass unsere heutige Vorstellung vom "Normal-" oder "Idealgewicht" falsch ist?
Mein Plateau liegt rund 5-6 kg über der beliebten "Körpergröße - 100" - Formel.

Vllt. ist die Formel ja unsinnig und zu stark von "modernen" Vorstellung geprägt?
Vllt. sind die knapp 10 % Mehrgewicht ja das natürliche, das echte "Normalgewicht"?
Vllt. hat mein Körper ja fertig, nur mein Geist hat davon noch nichts mitbekommen?

Wer hat dieses "Normalgewicht" eigentlich definiert und mit welcher Begründung?

Benutzeravatar
lowcarb-highfun
Beiträge: 694
Registriert: 21. Februar 2013, 12:34
Wohnort: Darmstadt
Status: Offline

Re: Plateau? Wann ist "der Körper" fertig?

Beitragvon lowcarb-highfun » 2. Dezember 2013, 01:10

Für "Normal" bräuchte es eine Norm. Geläufig ist die sog. Broca-Formel als Faustregel zur Bestimmung des Normalgewichts (in kg) als Differenz aus Körpergröße (in cm) minus 100.

Für das Idealgewicht gibt es darüber hinaus auch eine Formel, z. B. hier. Auch da wieder als Faustregel 10-15% weniger als das Normalgewicht nach Broca

Da definiert sich das Gewicht über den Wert, der jemandem statistisch gesehen die höchste Lebenserwartung liefert.

Hilft Dir auch nicht, wenn Du morgen gertenschlank vor den Bus läufst.

Insofern - wenn der Körper nicht will und nur noch extreme bleiben (chirurgische Eingriffe / Extremfasten), dann fühlt er sich offensichtlich wohl. Jetzt muss sich nur noch dieses Anhängsel da oben, der Kopf, dieser Zufriedenheit anschließen ... ;)

Benutzeravatar
armstrong89
Beiträge: 51
Registriert: 24. August 2013, 22:44
Status: Offline

Re: Plateau? Wann ist "der Körper" fertig?

Beitragvon armstrong89 » 2. Dezember 2013, 10:39

Für mich können die Angaben zum Normal- bzw. Idealgewicht nur Anhaltspunkte sein. Ich definiere mein Wunschgewicht über das "Wohlfühlgewicht" und hierfür gibt es keine Formel. Dieses Wohlfühlgewicht muss jeder für sich selbst herausfinden. Es wird letztendlich immer ein Kompromiss zwischen dem was der Körper zuläßt und den Wünschen des Geistes sein.
Auch ich habe über einen längeren Zeitraum einen Stillstand der Gewichtsabnahme zu verzeichnen gehabt und obwohl ich LCHF-konform (ohne Ausnahmen) gelebt habe.

Dazu habe ich mir folgende Gedanken gemacht:
1. Mit schwindendem Gewicht sinkt auch mein Grund- bzw. Gesamtumsatz und deshalb muss ich nach einer gewissen Zeit meine LCHF-Stellschraube neu justieren.
2. Also entweder den Gesamtumsatz durch mehr Bewegung/Sport erhöhen oder meinen Umsatz an das schwindende Gewicht anpassen.

Da z.B. Sport aus Sportverletzungsgründen ausschied, habe ich mich für eine Verringerung der Nahrungsaufnahme (Kalorien) entschieden. Für mich war das Intermittierende Fasten (IF) ein Weg, den ich auch langfristig ohne Einbuße in der Lebensqualität gehen konnte. Ich habe in meinem Fall einfach das Frühstück weggelassen (IF 16/8). Zum Frühstück also nur 2 Tassen schwazen Kaffee. Und schon ging es mit der Gewichtsabnahme weiter.

Stoffel77
Status: Offline

Re: Plateau? Wann ist "der Körper" fertig?

Beitragvon Stoffel77 » 2. Dezember 2013, 11:23

Ist man überhaupt jemals "fertig"?
Ist es nicht so, dass sich in der heutigen Zeit die Lebensumstände immer wieder ändern? Dass sich stressige Phasen abwechseln mit ruhigen? Dass man mal mehr Zeit hat für Sport, mal weniger? Mal nimmt man mehr Umweltgifte auf, mal weniger?
Mal ist alles Mist, mal ist alles Super?
Stress, Sport, Umfeld, all dies sind Umstände, die deinem Körper mal mehr mal weniger abverlangen. Und ein Körper ist eine Maschine, getrimmt fürs Optimum. Er versucht immer optimal zu sein für die Anorderungen die man an ihn stellt.

Geht natürlich nur unter der Voraussetzung, dass er gesund ist, optimal funktionieren kann weil er mit allem ausreichend versorgt wird was er benötigt.
Vitamine, Nährstoffe, all das Zeugs muss da sein. Nicht zu viel, nicht zu wenig, gesund und gut.

Und eben DAS ist so selten der Fall, dass ein Körper einfach nicht immer absolut optimal sein kann. Es gibt soooo viele mögliche Gründe für einen Abnahmestopp...
Alleine wenn man sich Gedanken darüber macht, wenn man sich damit stresst dass man nicht weiter abnimmt... alleine DAS ist schon wieder kontraproduktiv :D

Hach nunja, es is wie es is. Man kann sich viele Gedanken machen, sollte man in manchen Fällen sicher auch, aber man sollte sich nie stressen. Es ist wie es ist. Lesen, Nachdenken, Prüfen, Korrigieren. Dann sieht man weiter ob sich was tut.

Benutzeravatar
spiegel
Beiträge: 276
Registriert: 11. April 2013, 17:33
Status: Offline

Re: Plateau? Wann ist "der Körper" fertig?

Beitragvon spiegel » 2. Dezember 2013, 12:26

Alleine wenn man sich Gedanken darüber macht, wenn man sich damit stresst dass man nicht weiter abnimmt... alleine DAS ist schon wieder kontraproduktiv
Hm.
"Wenn man sich damit stresst...", da magst du Recht haben.
"Gedanken darüber macht..", sehe ich nicht kritisch, das gehört schließlich zum Menschsein.

Meine Gedanken gingen von der LCHF-Prämisse aus, dass LCHF keine Abnehmdiät ist.
Es gibt also, abhängig davon, aus welcher Richtung man kommt, grundsätzlich zwei mögliche gegensätzliche Körperreaktionen (also sowohl Zu- als auch Abnahme, je nachdem).

Im Umkehrschluss heißt das, wenn das "passende" Körpergewicht erreicht ist, pendelt das Gewicht zwangsläufig.
Wenn dieses passende Gewicht über der 100-minus-hoch-Formel liegt (und der Abnehmwillige an diese Formel "glaubt"), entsteht zwangsläufig der Eindruck eines Plateaus. Wobei es sich in diesem Fall um einen falschen Eindruck handeln würde.

Alle Versuche, weiter Gewicht zu verlieren (durch LCHF-konformes Essen, nicht durch Fasten) wären ab dem Erreichen des "Pendelpunktes" zum Scheitern verurteilt.

Was nichts Schlimmes wäre. Sondern "besser" als das krampfhafte Starren auf die 100-minus-hoch-Formel.

Benutzeravatar
sola
Moderator
Beiträge: 2800
Registriert: 4. Januar 2011, 12:28
Status: Offline

Re: Plateau? Wann ist "der Körper" fertig?

Beitragvon sola » 2. Dezember 2013, 12:44

Hallo Spiegel,

eigentlich war doch eher das die entscheidende Frage, oder?
Kann es sein, dass unsere heutige Vorstellung vom "Normal-" oder "Idealgewicht" falsch ist?
Das frage ich mich nämlich auch häufiger mal....
Es dürfte außerdem auch eigentlich keine Frage von Kilos sein, sondern vielleicht eher vom Körperfettanteil. :-?
Wie schaut es denn bei dir mit dem BMI aus? Bist du da im Normbereich?
Da definiert sich das Gewicht über den Wert, der jemandem statistisch gesehen die höchste Lebenserwartung liefert.
Wirklich? Ich dachte immer, dass die statistisch höchste Lebenserwartung die leicht Übergewichtigen haben. Wobei das ja auch wieder so eine schräge Studie war, wo die (häufig wegen Krankheit) sehr dünnen "Alten" eben schlechter abschnitten.

Ich denke, dass das gesunde Gewicht sehr individuell ist. Und man sollte es losgelöst von Schönheitsidealen sehen. ;)

LG
Sola
----------
LCHF seit 2011
www.LCHF-Shop.de

Die unter http://www.LCHF.de angebotenen Dienste und Inhalte sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und können in keinem Fall professionelle Beratung oder die Behandlung durch einen Arzt ersetzen.

maliha
Status: Offline

Re: Plateau? Wann ist "der Körper" fertig?

Beitragvon maliha » 31. Dezember 2013, 19:22

Ich denke, es gibt einfach einen typischen KH-Körperbau, der von dem Form abweicht, die LCHF produziert. Da wird dann auf Taille geschaut und ins Gesicht und das passt dann nicht zu den Kilos, die noch da sind.

Als ich Anfang des Jahres meinen Höchststand hatte, wurde ich interessanterweise vor allem von Kindern im Bekanntenkreis angesprochen, warum ich so einen großen Bauch habe - vermutlich waren die sonst nur Babybäuche in diesen Proportionen gewohnt ... aktuell wird die Veränderung kaum noch wahrgenommen, und das da mal was war ist auch eher vage. Dass es 16-18 kg weniger sind erzeugt jedenfalls eher ungläubige Reaktionen.

Aber ein "Bierbauch" wird bei Männern ohne sportliche Ambitionen ja eher als normal abgetan und nicht weiter kommentiert.

Benutzeravatar
spiegel
Beiträge: 276
Registriert: 11. April 2013, 17:33
Status: Offline

Re: Plateau? Wann ist "der Körper" fertig?

Beitragvon spiegel » 31. Dezember 2013, 22:55

(@sola: sorry für die späte Reaktion, hab deinen Beitrag irgendwie verschlafen.)
Wie schaut es denn bei dir mit dem BMI aus? Bist du da im Normbereich?
Im FDDB-Diagramm (wöchentliche Eintragung) sieht er so aus:
bmi.jpg
bmi.jpg (135.07 KiB) 5348 mal betrachtet

Er liegt jetzt also zwischen 26,1 und 26,4.


Zurück zu „Zwischenstationen - oder die individuellen Wege mit LCHF...“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste