Hallo Robert,
ich finde es interessant, was du zu Kurkuma schreibst.
Ich habe das Buch "Krebszellen mögen keine Himbeeren" und dort wird in einem Kapitel über Kurkuma argumentiert, dass der Inhaltsstoff Curcumin krebshemmende Eigenschaften aufweist.
Argumentiert wird mit der deutlich niedrigeren Krebsrate in Indien verglichen mit den USA und mit Laborversuchen, bei denen Curcumin das Wachstum von Tumorzellen hemmte.
Seitdem ich das gelesen habe, würze ich viel mir Kurkuma, immer in Verbindung mit Pfeffer, weil dadurch das Curcumin vom Körper besser aufgenommen werden kann.
Verflixt, wem soll man denn jetzt glauben?
Die Behauptung mit den krebshemmenden Eigenschaften des Curcumins ist wohl so nicht haltbar und hat allenfalls Hypothesencharakter.
Although trials are ongoing for the use of turmeric to treat cancer, doses needed for any effect are difficult to establish in humans. It is not known what, if any, positive effect turmeric has against cancer or any disease.
http://en.wikipedia.org/wiki/Curcuma_lo ... l_research
Die Studien, die bislang vorliegen beziehen sich auf in-vitro-Situationen ("im Reagenzglas") ode rauf Tierversuche mit Nagetieren, aber es gibt wohl noch keien abgeschlossenen Studien am Menschen, zumal das Curcumin wohl ziemlich schlecht vom Darm aufgenommen wird und eine hohe Dosis Curcumin womöglich ziemlich schlimme Nebenwirkungen haben könnte.
Eine Studie von 2011 kam zum Ergebnis, dass das verabreichte Curcumin keinerkei Einfluß auf bestimmte krebsfördernde Substanzen im Darm der Versuchspersonen hatte. Und das wars dann wohl auch, was die Evidenz angeht.
So zumindest beurteilt die Amerikanische Krebsgesellschaft die Studienlage aktuell und widerspricht der doch recht optimistischen Sicht, die Dein Buch da vermittelt.
http://www.cancer.org/treatment/treatme ... s/turmeric
Interessanterweise ist Krebs eine der drei häufigsten Todesursachen in Indien. Also auch von daher wäre ich skeptisch, was dein Buch da so behauptet.
Was den Stand der Forschung zu Curcumin angeht, so gibt es wohl leider sogar Hinweise, dass Curcumin (also de risolierte Wirkstoff, nicht die Wurze an sich) selbst (Darm-)Krebs verursachend sein könnte:
Kawanishi et al. remarked that curcumin, like many antioxidants, can be a "double-edge sword," whereby, in the test tube, carcinogenic and pro-oxidant effects may be seen in addition to anticancer and antioxidant effects.[25] Carcinogenic effects are inferred from interference with the p53 tumor suppressor pathway, an important factor in human colon cancer.[26] In vitro and in vivo studies suggest that curcumin can have carcinogenic effects.[27][28][29]
http://en.wikipedia.org/wiki/Curcumin#P ... de-effects
Von daher sind die Bedenken der Gabe von Dosen, die hoch genug sind, dass eine Aufnahme durch den Darm ins Blut überhaupt stattfindet wohl auch nachvollziehbar.
LG Robert