Beitragvon pinkpoison » 26. Mai 2014, 15:11
STOP: Der Presskuchen der Mandelölgewinnung IST Abfall.
Ich weiß, dass ich mich wiederhole: Man sollte Mandelmehl keinesfalls regelmäßig konsumieren und klar zwischen Ausnahme und Regel unterscheiden, weil es massive Konzentration an Phytaten enthält, die die Aufnahme von Mineralstoffen sabotieren. Die Menge an Pytaten in Mandelmehl ist höher als die in Weizen.
Da bestimmte Mineralstoffe im Rahmen einer ketogenen Ernährung ohnhin grenzwertig niedrig in der Zufuhr sind, sollte man genau deswegen auf Mineralstoffräuber wie Nussmehle als Grundnahrungsmittel verzichten.
Von der abenteuerlich schlechten n6:n3-Bilanz, den Enzyminhibitoren in Nüssen und Nussmehlen, Tanninen, Saponinen, etc. pp. . will ich erst gar nicht anfangen.... . Generell gilt festzuhalten, dass Nüsse und alles was daraus gemacht wird, ein zweit- bis drittklassiges Nahrungsmittel sind, das man höchstens - wenn überhaupt - in kleinen Mengen alle heilige Zeit mal konsumieren sollte. Idealerweise vorbehandelt durch Wässern, Ankeimen und Rösten, damit die Antinutrients darin minimiert werden.
Nussmehle und -Nachbauten sind kein Grundnahrungsmittel im Rahmen einer LCHF-Ernährung auch wenn das viele hartnäckig ignorieren (wollen?) und konsequent ihre Unfähigkeit ausleben, sich an die aus gutem Grund so formulierten Regeln zu halten, durch Autosuggestion, dass es sich um "gesundes LCHF" handeln würde, was sie da treiben. Dito Süßstoffe - das gleiche Thema. Vor allem wer Abnehmen will/muss, der sollte Nüsse und Nussmehle meiden wie der Teufel das Weihwasser. Das sollte doch m.E. jedem klar sein, falls nein -> Blick in den Flyer werfen! oder in Suddas ausgezeichnetes Buch. Sudda vertritt eine klare Linie und wer sie verstehen will, der wird nicht umhin können, ihr in dieser Linie recht zu geben.
Was jeder für sich tut, ist seine Sache - aber wenn Anfänger kritiklos dazu ermuntert werden diesen Süßstoff-Nussmehlnachbau-Nonsens zu folgen, dann lernen diese nie einen konsequenten Umstieg auf eine gesunde LCHF-Ernährung. Gerade am Anfang ist die Motivation i.d.R. hoch, etwas in seinem Leben grundlegend verändern zu wollen. Warum dann dieses weichgespülte Geschwätz von "gleitenden Übergängen" in " ein neues, gesundes Leben"?
Wer einen "gleitenden Übergang" braucht, der scheitert in 90% der Fälle sowieso und steigt wieder aus oder der Leidensdruck ist erst groß genug, wenn keine Kleider mehr von der Stange passen oder der Doc die Diagnose Diabetes II verkündet. Bei vielen selbst dann nicht. Ich bin ehrlich: Mit solchen Leuten habe ich kein Mitleid, denn jeder ist für seine Gesundheit vollumfänglich selbst verantwortlich. Jeder Bissen, der in Euren Mund wandert ist das Ergebnis Eurer eigenen Entscheidungen! Wer es nicht auf die Reihe bringt Lebensmittel, die nicht gesund sind konsequent zu streichen, der meint, dass er ohne Brot, Kuchen und andere süße oder salzige Leckerli nicht leben kann und jeden Kniff versucht sein Leben so nah wie möglich am Gewohnten entlang beizubehalten, der hat nicht verstanden, dass ihn exakt diese Lebensführung in die - sorry - Scheisse manövriert hat.
Wenn es nach mir ginge: Ich würde sämtliche Rezepte, die Nussmehlnachbauten darstellen aus dem Rezepteverzeichnis streichen oder mit einem eindeutig formulierten Disclaimer ausstatten. Teils findet das ja inzwischen auch statt und ich halte das für einen wichtigen Fortschritt. Manche Rezepteschreiber sind offensichtlich nicht mal in der Lage auch nur ein tatsächlich LCHF-konformes Rezept beizusteuern - denen würde ich in einem Aufwasch die gelbe Karte zeigen, da sie zur schleichenden Verwässerung des Konzeptes beitragen.
Ich weiß, dass ich nerve mit solchen (regelmäßigen) Einwänden und manche mich am liebsten deswegen auf den Mond schicken oder aus dem Forum kicken wollen, aber ich halte es für notwendig eine strikte Trennung zwischen "richtigem, gesunden LCHF" und "Larifari-LCHF", das potenziell auf Dauer gesehen gesundheitsschädlich sein kann, vorzunehmen.
Auch damit werde ich mir keine Freunde machen: Ich mißbillige die Geschäftemacherei mit industriell gefertigten, angeblichen "LCHF-Lebensmitteln", die der Idee des Rückgriffs auf möglichst ausschließlich natürliche, frische Lebensmittel widerspricht. Nun ja... da witterte wohl jemand auch ein einträgliches Geschäft und obwohl man (d.h. LCHF als Bewegung) sich von "Atkins" im Grunde lediglich in diesem einen Punkt unterscheidet und Atkins diese Geschäftemacherei mit Industriefraß auch vorwirft und stolz auf diese konsequente Haltung war/ist, macht man doch den gleichen Fehler und korrumpiert so aus geschäftlichem Opportunismus die eigene Philosophie.
Ich bedauere das sehr und sehe der Zukunft von LCHF nicht zuletzt aus diesem Grund, der lediglich nur eine Facette mangelnder Konsequenz und Verwässerung ist, skeptisch entgegen.
Gruß Robert
P.S. By the way: Mit Paleo siehts leider nicht anders aus, wie die Leser meines Blogs und einiger kritischer Beiträge dort wissen.