Naja, wirklich "perfekt" wird wohl keine Ernährung sein - einfach schon deshalb, weil unser Stoffwechsel darauf trainiert ist, mit allen möglichen Mängeln und Überflüssen auch mal zurech zu kommen und dazu gehören sogar so ungeliebte Dinge wie Kleinstlebewesen (Bakterien) am Salat und so was, was unser Hygienefimmel gerne ausmerzen möchte u.v.a.m.
Fehlendes zuzuführen wie z.B. Omega 3 ist heutzutage aufgrund der veränderten Böden und Tierhaltungen leider unumgänglich - Ich persönlich hätte kein Problem damit, resistente Stärke zuzuführen - wenn mich das Konzept denn überzeugen würde. Wenn ich so rumlese, wo sie enthalten ist, lese ich Kartoffel, Bohne, Kekse, Hafer-Vollkorn. Das sind aber nicht wirklich ursprüngliche Lebensmittel in unserem Breitengrad. Kartoffel schon mal gar nicht.
Für mich klingt das nach einem Trend in Richtung Functional Food - etwas, womit man schön Geld verdienen kann, wenn dann künftig die Kekse als noch "gesünder" deklariert werden können.
Resistente Stärke
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Re: Resistente Stärke
Was mich an dieser Geschichte etwas stört, ist folgendes: Man muss dafür erst die Stärke aus der Kartoffel extrahieren. Eine richtige Kartoffel (also ein zubereitete) ist nicht mehr wirksam, wenn ich mich nicht verlesen habe. Das ist dann doch kein natürliches Lebensmittel mehr.
Re: Resistente Stärke
Lies mal meine beiden Verlinkungen auf Mark´s Daily Apple. Die Theorie besagt wohl, dass der Frühmensch eben viel Wurzeln, Rinde usw. gegessen hat und genau darin die resistente Stärke enthalten war.wenn mich das Konzept denn überzeugen würde. Wenn ich so rumlese, wo sie enthalten ist, lese ich Kartoffel, Bohne, Kekse, Hafer-Vollkorn. Das sind aber nicht wirklich ursprüngliche Lebensmittel in unserem Breitengrad. Kartoffel schon mal gar nicht.
Mich überzeugt das soweit. Ich beschäftige mich seit meiner Teenagerzeit mit essbaren Wildpflanzen (wenn auch den modernen). Aber ich kann sagen, dass z.B. frische grüne Blätter von Bäumen echt köstlich sind; wenn ich schon spielerisch auf die Idee komme, allerlei zu probieren, dann Mensch mit echtem Hunger erst recht. Ich weiß z.B., dass gekochte Birkenrinde ähnlich schmeckt wie Nudeln und dass die Leute das in neuzeitlichen Hungerzeiten auch gegessen haben. Das sind nur zwei klitzekleine Beispiele, es gibt noch so viel mehr; nur ist das alles in Vergessenheit geraten.
Das habe ich ganz anders gelesen: Es kommt darauf an, dass bei gekochten Sachen die zubereitete Kartoffel bzw. der Reis gekocht und dann erkaltet ist; das ist der Vorgang, bei dem die resistente Stärke entsteht.Was mich an dieser Geschichte etwas stört, ist folgendes: Man muss dafür erst die Stärke aus der Kartoffel extrahieren. Eine richtige Kartoffel (also ein zubereitete) ist nicht mehr wirksam, wenn ich mich nicht verlesen habe. Das ist dann doch kein natürliches Lebensmittel mehr.
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Re: Resistente Stärke
Achso, ich dachte, da wird die Stärke vor dem Kochen extrahiert und dann ungekocht verzehrt. Ich habe das so verstanden, dass der Kochvorgang die resistente Stärke zerstört.
Re: Resistente Stärke
Was den Verzehr von diesem rohem Kartoffelzeugs angeht, bin ich inhaltlich allerdings seeeeehr skeptisch.
Roh? Never ever...

Roh? Never ever...
Re: Resistente Stärke
Zitat:
"Manche rühren dort Kartoffelstärke in KALTES Wasser ein und trinken es. Es soll keine Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel haben, angeblich eher im Gegenteil. Gleichzeitig soll es u.a. im Darm zu Fett umgewandelt werden und Futter für die "guten" Darmbakterien sein."
Ich hab mir mal die ganzen Links auf meine "Noch-zu-lesen-Liste" gesetzt, bin aber spontan über diesen Teil gestolpert ... Im Darm Stärke zu Fett umwandeln? hmm ...
"Manche rühren dort Kartoffelstärke in KALTES Wasser ein und trinken es. Es soll keine Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel haben, angeblich eher im Gegenteil. Gleichzeitig soll es u.a. im Darm zu Fett umgewandelt werden und Futter für die "guten" Darmbakterien sein."
Ich hab mir mal die ganzen Links auf meine "Noch-zu-lesen-Liste" gesetzt, bin aber spontan über diesen Teil gestolpert ... Im Darm Stärke zu Fett umwandeln? hmm ...
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Re: Resistente Stärke
Hallo Lou,
doch, doch. Das ist eine bekannte Tatsache bei der Verarbeitung von wasserlöslichen Ballaststoffen im Darm. Sieh dir vielleicht mal dazu diesen Wiki-Artikel an.
LG Rainer
doch, doch. Das ist eine bekannte Tatsache bei der Verarbeitung von wasserlöslichen Ballaststoffen im Darm. Sieh dir vielleicht mal dazu diesen Wiki-Artikel an.
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Re: Resistente Stärke
Aus dem Buch Darm mit Charme, von Giulia Enders:
"Resistente Stärke bildet sich beispielweise, wenn man Kartoffeln oder Reis kocht und anschließend abkühlen läßt. Dabei kristallisiert die Stärke aus und wird verdauungsrobuster. (...)
Enders meint, dass von robuster Stärke mehr bei den Darmbakterien ankommt. Bei den netten, wohlgemerkt.
Sie erwähnt auch u. a. Chicorée und Spargeln, als gutes Futter für unsere hilfreichen Darmbewohner.
Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, ein paar Bio-Kartoffeln zu kaufen und so zu verfahren wie oben beschrieben.
Angeregt durch die aktuelle Diskussion, habe ich ich es heute getan
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"Resistente Stärke bildet sich beispielweise, wenn man Kartoffeln oder Reis kocht und anschließend abkühlen läßt. Dabei kristallisiert die Stärke aus und wird verdauungsrobuster. (...)
Enders meint, dass von robuster Stärke mehr bei den Darmbakterien ankommt. Bei den netten, wohlgemerkt.
Sie erwähnt auch u. a. Chicorée und Spargeln, als gutes Futter für unsere hilfreichen Darmbewohner.
Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, ein paar Bio-Kartoffeln zu kaufen und so zu verfahren wie oben beschrieben.
Angeregt durch die aktuelle Diskussion, habe ich ich es heute getan

Re: Resistente Stärke
Im Darm Stärke zu Fett umwandeln? hmm ...
Doch, doch, das ist schon korrekt und trifft ja auf alle unverdaulichen Ballaststoffe zu. Im Dickdarm basteln Bakterien daraus kurzkettige Fettsäuren wie Butyra. Dient aber wohl nicht mehr unserer Ernährung, sondern eher der Nährung des Darms, der aus diesen Fettsäuren sich irgendwie repariert und so.
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Re: Resistente Stärke
Hallo Sonne,Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, ein paar Bio-Kartoffeln zu kaufen und so zu verfahren wie oben beschrieben.
Angeregt durch die aktuelle Diskussion, habe ich ich es heute getan.
das ist toll, da haben wir ja gleich unseren Supertester. Wenn die Kartoffelstärke den Nüchternzucker wirklich senkt, auch wenn es nur ein kleines bisschen ist, dann bleibt das bei dir mit deinen Testreihen auf keinen Fall unentdeckt. Vielleicht erhöht sie tatsächlich auch deine Insulinsensivität und hilft dir beim Abnehmen. Auch das würdest du auf jeden Fall merken.
Mir fehlt noch ein bisschen der Glaube an die vielen beschriebenen Wunderwirkungen der resistenten Stärke, aber neugierig bin ich natürlich auch - ich bin gespannt.
LG Rainer
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