Neu hier - und Frage zum morgendlichen Cortisol-Spiegel

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ChillySue
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Re: Neu hier - und Frage zum morgendlichen Cortisol-Spiegel

Beitragvon ChillySue » 3. November 2014, 16:22

Hallo Rainer,

die Seite ist ja voll interessant- danke dir für den Link! :) Wie gesagt, meins war ja auch nur eine Theorie.

Mich überrascht aber das Experiment ziemlich, da ich schon oft gelesen (und von sehr vielen aus deren eigener Erfahrung gehört) habe, dass sie im Laufe der Zeit eher niedrigere Ketonwerte messen (im Urin zumindest, also der "Überschuss"), wenn sie über Monate konsequent LCHF essen, und sich das im ketoadaptierten Zustand eher unten als oben einpendelt. Das würde auch zu meinen eigenen Beobachtungen passen- richtig hohe Werte hab ich, wenn ich mal mit den KH bisschen "geschlampt" hab (Urlaub oder so) und mich danach wieder in Ketose gefuttert hab: dann geht der Gehalt hoch, paar Tage später wieder runter und pendelt sich bei "Small" (15mg/dL?) ein... das finde ich eigentlich logisch, weil der Körper sich ja reguliert und deshalb nach dem Umschalten auf Ketose nach einiger Zeit nicht mehr so viel Überschuss produziert.

Wäre mal interessant, wie das Experiment nach den drei Wochen weitergegangen ist ;-)

Rainer
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Re: Neu hier - und Frage zum morgendlichen Cortisol-Spiegel

Beitragvon Rainer » 4. November 2014, 18:58

Hallo Sue,

du wirfst in deinen Betrachtungen zwei Sachen durcheinander:
- den Grad der Ketose. Der lässt sich nur durch Messung der Ketonkörperkonzentration im Blut zuverlässig ermitteln.
- die Anzeige der Ketose mit den Urinstreifen. Die ist unzuverlässig, manchmal stimmt sie und manchmal nicht.
Mögliche Gründe für die Unzuverlässigkeit der Ketoseanzeige bei den Urinteststreifen hast du genannt. Diese unzuverlässigen Anzeige lässt aber keine Rückschlüsse auf den Grad der Ketose zu.

Es ist wirklich so, wie Flupper sagt, dass am Morgen durch erhöhte Spiegel der Stresshormone die Ketose flacher ist, als zu anderen Zeiten. Diese Dtresshormone, unter anderem das Cortisol, werden vom Körper ausgeschüttet, damit man richtig wach wird. Neben anderen Sachen wird von diesen Hormonen die Ausschüttung von Glukose aus den Glycogenspeichern der Leber veranlasst. Bei uns Diabetikern macht sich das durch einen erhöhten Nüchtern-BZ bemerkbar. Bei Nichtdiabetikern führt das zur Ausgabe von mehr Insulin und damit zur Abflachung der Ketose. Der Effekt ist aber nicht so groß, dass man deshalb jeden Morgen aus der Ketose fliegen könnte. Insofern braucht man sich darüber keine weiteren Gedanken zu machen.

LG Rainer
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ChillySue
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Re: Neu hier - und Frage zum morgendlichen Cortisol-Spiegel

Beitragvon ChillySue » 7. November 2014, 15:11

Sollten meine Glykogenspeicher nicht eigentlich leer sein? Was will meine Leber denn dann morgens auswerfen? ;-)

Rainer
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Re: Neu hier - und Frage zum morgendlichen Cortisol-Spiegel

Beitragvon Rainer » 7. November 2014, 16:02

Nicht die Glykogenspeicher der Leber, das würdest du nur kurze Zeit überleben.

Einige Zellen brauchen Glukose. Das betrifft etwa 20% des Gehirns und weitere wichtige Zellen im Körper, die vor oxidativem Stress bewahrt werden sollen. Diese Zellen haben keine Mitochondrien und gewinnen ihre Energie durch Gärung, für die nur Glukose verwendet werden kann.

Die zuverlässige Bereitstellung der Glukose erfolgt durch die Leber, die ihre Speicher mit Glukose aus gegessenen KH oder mit Glukose, die sie in der Glukoneogenese aus Eiweiß unf Fett selbst herstellt, auffüllen kann.
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