Nachdem ich hier schon eine Weile still mitlese, wollt ich mich doch mal vorstellen, bevor ich hier und da meinen Senf dazugebe

Bin 34 Jahre jung, verheiratet und am schönen Niederrhein zu Hause.
Tja, wie bin ich zu lchf gekommen.
Schon als Kind war ich nie die von der Sorte Bohnenstange, wenn ich da auch noch nicht übergewichtig war. Das begann eigentlich mit der Pubertät und da auch vorrangig ab Bauchnabel abwärts - in Oberteilen konnte ich locker Größe 38/40 tragen, während ich in Jeans und Röcken schon 1-2 Nummern mehr brauchte.
Bis Anfang 20 konnte ich mich noch so um die 65kg halten, danach ging es stetig aufwärts. In den letzten 14 Jahren habe ich eine Diät nach der anderen ausprobiert und auch immer erfolgreich einige Kilo verloren. Und immer inkl. Jojo-Effekt + ein paar kg mehr. Das Übliche.
Die letzte große Diät, gestartet bei 114kg auf 165cm verteilt, war eine Radikal-Kur mit Almased. 18kg habe ich mir damit abgehungert, aber leider auch das Immunsystem zerschossen. Ich hatte massiv Haarausfall (trotz begleitender NEM), ständig war mir kalt, schlechte Laune quasi dauernd und, und das war das nervigste, häufige Infekte die mich immer schlapper und müder gemacht haben. Ich war zwar während Almased UHU geworden, aber zu welchem Preis?!
Dann kam eine etwas stressigere Phase und ich bekam eine Gürtelrose. Der Ausschlag ging, die Schmerzen blieben.
Die Schulmedizin hat es nicht geschafft, mich während der darauffolgenden 1,5 Jahren schmerzfrei zu bekommen. Ich nahm hochdosierte Schmerzmittel, immer grade genug um den Tag zu überstehen nur leider nie ganz schmerzfrei. 24kg zugenommen. Ein Teufelskreis.
Irgendwann hatte ich die Nase voll und ich suchte mir einen Allgemeinmediziner der naturheilkundlich arbeitet.
Was soll ich sagen - nach 3 Monaten war ich schmerzfrei und ich bekam zusätzlich SD-Hormone um meine Unterfunktion zu beheben.
Von da an ging es aufwärts, bzw. abwärts, wie man's nimmt... Die ersten Kilo verschwanden ohne Aufsehen, ich denke es war das Absetzen der Schmerzmittel und die Regulierung der Schilddrüse. Gleichzeitig hatte ich von meinem Arzt die Hausaufgabe bekommen, mich mit fettreicher und kohlenhydratarmer Ernährung auseinanderzusetzen.
Zunächst las ich die Weizenwampe und verbannte das Gluten aus unserer Ernährung (Männe zieht zum Glück brav mit). Allerdings war ich noch nicht recht überzeugt von lchf und stieg einfach nur auf die diversen glutenfreien Ersatzprodukte um. Zwar tendentiell weniger Kh, aber immer noch viel zu viel.
Dann kam letzten Sommer eine Diagnose dazu, die mich einerseits erleichterte und andererseits auch etwas aus der Bahn warf: Lipödem. Das Elend meiner Beine hatte endlich einen Namen...
Froh war ich trotzdem nicht. Die Schulmedizin meint, dies sei nicht heilbar und nur durch Kompression und andere, zeit- und kostenintensive, Therapien zu lindern. In der Alternativmedizin verfolgt man den Ansatz, Entzündungen im Körper zu beseitigen und damit auch das Lipödem. Lipödem ginge fast immer mit einem defekten Darm Hand in Hand. Es wird empfohlen, potentiell entzündungsfördernde Nahrungsmittel wegzulassen. Diese sind u.a. Getreide, (Kuh-)Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Eier, Hefe, Zusatzstoffe/Geschmacksverstärker und natürlich Zucker.
Puh, was fiel mir die Entscheidung schwer! Ohne Milchprodukte?! Inzwischen war ich von glutenfrei bei Logi angekommen und konsumierte reichlich Mipros. Was sollte ich dann noch essen?
ABER der Leidensdruck war groß genug und so machten mein Mann und ich Anfang des Jahres die 30 Tage Paleo mit. Die ersten Tage waren heftig ohne Milchprodukte, aber ich merkte schnell, dass es mir persönlich (will ausdrücklich keine allgemeingültige Empfehlung damit abgeben...) ohne Mipros besser geht.
Warum ich jetzt hier schreibe und nicht in einem Paleo-Forum? Weil ich zwar überzeugt bin, dass es für mich ohne Mipros besser ist, aber mir bei Paleo zu viele Verfechter des KH-Konsums unterwegs sind.
Und da ich zwar inzwischen schon auf 23kg Gewichtsverlust seit April 2014 stolz UND wieder UHU bin, bin ich noch lange nicht am Ziel. Und mein Eindruck ist, dass ich das mit lchf besser erreiche.
Och ja, und außerdem gefällt mir das Forum hier

Also dann, ich hoffe ich darf trotz meiner Schwäche für Paleo trotzdem bleiben...