Beitragvon Barillo » 10. Juli 2016, 15:49
Um an dieser Stelle mal eine Lanze für Cholesterin zu brechen: Cholesterin ist nicht schädlich!
Cholesterin wird von unserem Körper selbst gebildet und stellt nicht nur die Basis für die Synthese von Hormonen, sondern auch unser Gehirn besteht zu großen Teilen aus Cholesterin!
Ein hoher Cholesterinspiegel ist demnach kein Problem, problematisch wird es höchstens, wenn das LDL- gegenüber dem HDL-Cholesterin massiv überwiegt.
Warum ist das so?
LDL-Cholesterin ist nicht "böse" oder "schlecht" oder sonstwas - es ist existentiell wichtig für die Wundversorgung unseres Körpers. Entstehen Entzündungen der Blutgefäße, werden diese mit LDL-Cholesterin versorgt, es ist also extrem wichtig. Problematisch wird es, wenn viel LDL-Cholesterin für die Versorgung vieler Wunden benötigt wird, dann kann es sein, dass sich die Blutgefäße verengen und es zu Arteriosklerose kommt.
Was ist also hier das wirkliche Problem?
Die einzig sinnvolle Betrachtungsweise ist es, einen hohen LDL-Cholesterinspiegel als Marker für häufige Entzündungsprozesse im Körper zu betrachten - DAS ist das Problem. Wenn nicht dauerhaft entzündliche Prozesse ablaufen würden, würde das Cholesterin auch nicht in sein undankbares, negatives Licht gerückt.
Wer an dieser Stelle anfängt, und Cholesterin z.B. mit Statinen o.Ä. behandelt, bekämpft nicht die Ursache, sondern nur die Symptome, mit dem Effekt, dass er langfristig genau den Stoff schädigt, der für alle Hormone im Körper und das Gehirn überlebenswichtig ist!
Das mal als meine 2 cents zu diesem Thema. Ich hoffe, damit etwas Klarheit schaffen zu können.
Anmerkung: Der Hormonstoffwechsel spielt in der Ausbildung von Medizinern kaum eine Rolle. Während einer 7-10jährigen Ausbildung kommt es nur als Randthema vor. Erwartet also nicht, dass jeder Wald- und Wiesenhausarzt euch treffsicher in Hormonfragen beraten kann.