Kurzes Hallo und schon eine Frage zum Cholesterin

[Kotonu]

Hallo Ihr Alle,

mein Name ist Kotonu und ich bin schon länger eine stille Verfolgerin Eures Austausches. Dazu möchte ich erst mal sagen, dass es es hier ganz toll finde. Nicht nur gibt es viele Spezialisten, sondern der Umgangston ist auch immer sehr freundlich. Da das heutzutag nicht mehr selbstverständlich ist, wollt ich das zumindest kurz mal lobend erwähnen Jetzt habe ich mir mal den Mut genommen und möchte mich kurz hier vorstellen, auch weil ich gleich eine konkrete Frage habe.

Zuerst mal zu mir: ich bin 44 Jahre alt und wiege aktuell 81 kg (BMI: 29,8). Meine Ernährungsgeschichte ist sicherlich recht klassisch. Es waren auch schon mal 89 kg bis ich vor 10 Jahren ein Abnehmprogramm von der Barmer gemacht hatte. Das war eigentlich ganz gut, recht konventionell mit Punkten, die man pro Tag erreichen musste etc. Das brachte mich wieder runter auf 78 kg. Um das Gewicht zu halten, musste ich allerdings sehr viel Sport machen (5x in der Woche 50 Min. Nordic Walking). Als ich meinen Freund ein Jahr später kennengelernt hatte und ich nicht mehr soviel Zeit hatte, ging's bergab... Vor ca. 4 Jahren war ich dann wieder fast bei 89 kg und hatte mir dazu noch chronische Kopfschmerzen eingehandelt. Wegen den Kopfschmerzen/Migräne (ist bei mir nicht ganz klar) bin ich dann auch Low Carb gestoßen und habe das mal eine Weile gemacht. Die Kopfschmerzen sind zwar nicht besser geworden, aber dafür bin ich dann wieder runter auf 80 kg. Aber da war dann dieser Hunger... und die ständige Unzufriedenheit... Kurz und gut: das habe ich dann wieder aufgehört und natürlich ist das Gewicht wieder hoch gegangen.

Vor eineinhalb Jahren habe ich dann nochmal rumrecherchiert und bin dann auf LCHF gestoßen. Und plötzlich hat alles einen Sinn gemacht! Ich habe schon immer sehr gerne fett gegessen und entsprechend war die Umstellung für mich kein großes Problem. Seitdem lebe ich mehr oder weniger nach LCHF, habe erst einiges abgenommen und lebe nun auf einem immerewigen Plateau von 81 kg. Aber ich in auch nicht ganz strikt. Auswärts und zu besonderen Zeiten gibt es auch mal Kohlenhydrate und Alkohol. Nachbauten finde ich auch nicht schlecht. Ich weiß, dass wenn ich konsequenter wäre, wahrscheinlich auch noch mehr gehen würde. Aber deswegen schreibe ich Euch heute gar nicht.

Ich wollte mal wegen meiner Cholesterinwerte bei Euch nachfragen. Ich habe auch schon viel im Forum und außerhalb dazu gelesen, mir sind die allgemeinen Zusammenänge also halbwegs bekannt. Bei mir ist es nämlich so, dass die Werte zwar erst besser geworden sind, aktuell aber wieder nach oben gehen, obwohl ich eigentlich gerade recht strikt lebe. Meine Ärztin war schon bei dem besseren (mittleren) Wert nicht so begeistert. Ich scheue jetzt auch nicht den Kampf mit ihr, aber wollte kurz erst nochmal mit Euch klären, wie Ihr das so einschätzt. Hier die Werte von den letzten Malen - und ja, ich war nüchtern.

Die Werte sind von: 03/16=vor LCHF - 07/16 - 08/17

Cholesterin: 263 - 247 - 302
Tryglizeride: nicht aufgeführt - 86 - nicht aufgeführt
HDL: 89 - 81 - 90
LDL: 157 - 139 - 173
LDL/HDL: 1,75 - 1,73 - 1,93

Mal ganz eine allgemeine Frage: selbst wenn mir die Werte angesichts der üblichen Diskussionen persönlich nicht so wichtig erscheinen, wie könnte ich denn, um den Kampf mit meiner Ärztin zu vermeiden, trotzdem versuchen, den LDL-Wert zu senken? Ich kenne natürlich die konventionellen Vorschläge dazu, aber den traue ich jetzt nicht mehr. Weniger tierische Fette essen? Weniger Fett allgemein essen? Oder das Fett so lassen und mehr Gemüse essen? Tierisches Eiweiß und Eier haben damit ja nichts zu tun, oder?
Wenn allgemein weniger Fett: Doch besser normal Frühstücken statt Bulletproof Kaffee?

Ich danke Euch schon mal für Eure Hilfe! Und ansonsten auch noch vielen Dank auf für die vielen Rezepte. Macht immer Spaß bei Euch vorbeizuschauen!
Liebe Grüße,
Kotonu.

[Kräutergeist]

Hier wird ja immer zu mehr Gemüse geraten. Ich denke, das ist nicht verkehrt.
Wenn du jetzt sehr strickt bist und es vorher nicht so warst, ist es schon möglich, dass der Wert deshalb erstmal wieder ein Stück hoch ist.

Bekommt der Körper nämlich kein bzw nur wenig Cholesterin von außen über die Nahrung, bastelt er selbst welches. Weil brauchen tut er es ja. Isst man nun mehr Cholesterin braucht es aber eine Weile, bis der Körper kapiert hat, dass er nicht mehr selbst basteln muss - der Cholesterinwert steigt erstmal an. Wenn der Körper das aber kapiert hat, dann sinkt der Wert i.d.R. auch wieder.

Meine laienhafte Meinung ist also, dass du jetzt keine Panik schieben musst.
Ernähre dich konsequent und lass regelmäßig mal ein Blutbild machen.

[Rainer]

Cholesterin: 263 - 247 - 302
Tryglizeride: nicht aufgeführt - 86 - nicht aufgeführt
HDL: 89 - 81 - 90
LDL: 157 - 139 - 173
LDL/HDL: 1,75 - 1,73 - 1,93
Mal ganz eine allgemeine Frage: selbst wenn mir die Werte angesichts der üblichen Diskussionen persönlich nicht so wichtig erscheinen, wie könnte ich denn, um den Kampf mit meiner Ärztin zu vermeiden, trotzdem versuchen, den LDL-Wert zu senken?

Hallo Kotonu,

bei so schönen Werten brauchst du nicht mit deiner Ärztin zu kämpfen. Wenn sie unbedingt will, dann kann sie dir das Rezept ausschreiben und du holst die Pillen einfach nicht ab. Es geht ja schließlich nicht nur darum, dass dir die Statine nichts nützen. Es gibt auch entsprechende Nebenwirkungen, die dir vermutlich schaden.

Schön, dass du dich vorgestellt hast - willkommen im Forum.

Herzlich willkommen im Forum von LCHF.de!
Wir hoffen, dass du dich mit uns wohl fühlst und deine persönlichen Erfolge feiern kannst.

Wir vom Moderatorenteam möchten dir den Einstieg etwas erleichtern und verlinken dir daher schon mal das Wichtigste:

Flyer - das kleine Regelwerk zum Ausdrucken und mitnehmen, z.B. zum Einkaufen

Gemüseliste - Anregung für eine bunte Zusammenstellung auf dem Teller

Checkliste - wo könnte ein "Fehler" liegen, falls du abnehmen möchtest und es gerade nicht funktioniert

Wir möchten dich auch darauf hinweisen, dass das Moderatorenteam dir gerne Hilfestellung leistet und deine Fragen beantwortet. Inzwischen bietet dieses Forum dank so vieler, aktiver Mitglieder eine Fülle von Informationen, deren Richtigkeit wir als Team leider nicht immer nachprüfen können.
Für uns gelten daher die Grundregeln aus dem Flyer und die Informationen der Startseite.
Bitte lies diesen Text dazu: LCHF oder Nicht LCHF?

Im Rezepteforum findest du bei einigen Rezepten ein Warndreieck, das dir anzeigt, dass dieses Rezept nicht ganz LCHF-konform ist und somit z.B. deine Abnahme oder Genesung hinaus zögern kann.

Bitte beachte, dass wir bei medizinischen Fragen nur aus unseren jeweils persönlichen Erfahrungen berichten können. Wir können und wollen und dürfen auch keinen Arztbesuch ersetzen! Daher bitten wir dich in solch einem Fall: Solltest du eine chronische oder auch akute Erkrankung haben, bitte suche einen Arzt auf. Wir nehmen hier keinerlei Eigenverantwortung ab!

Wir weisen darauf hin, dass es nicht erlaubt ist, fremde Bilder/Fotos (auch nicht für Avatare), Texte und Kochrezepte zu verwenden, da das zu großen rechtlichen Problemen führen kann. Bitte lies die Informationen dazu hier.

Wir wünschen dir bestes Gelingen

Viele Grüße vom Moderatorenteam
Rainer

[Kotonu]

Hallo Kräutergeist, hallo Rainer,

danke für Eure schnellen Antworten. Ist schon mal gut, dass Ihr ganz entspannt bleibt!

Danke vor allem auch für den Hinweis darauf, was passiert, wenn sich der Stoffwechsel gerade umstellt und das sich das wieder einpendelt. Ehrlich gesagt, glaube ich allerdings nicht, das ich wirklich in der Ketose bin und ich denke auch, dass ich das auf Dauer auch gerade nicht schaffen würde. Ich halte maximal drei strikte Tage durch und dann kommt wieder irgendein Glas Wein um die Ecke oder ein Auswärtsessen, wo ich ungern eine Extrawurst machen möchte und dann doch ein bisschen von dem Reis auf dem Teller esse. Zuviele Ablenkungen also und auch wenn ich noch zuviel auf den Rippen habe, bin ich aktuell eigentlich schon total happy, wenn ich einfach nur mein Gewicht halten kann. Das habe ich nämlich früher nie hinbekommen! Der Leidensdruck ist also nicht groß genug.
Das ich trotz des vielen Fetts und ohne Ketose nicht zunehmen, liegt meines Erachtens an der vielen Bewegung. Ich bin starke Anhängerin der 10.000 Schritte/Tag. Aber ich habe gerade auch viel Zeit, weil arbeitslos. Ab November muss ich wieder malochen, da muss ich dann eh schauen, wie es mache.

Die Werte werden sich so aber auch nicht verbessern. Ich würde einfach gerne mal schauen, was man machen kann, ohne LCHF aufzugeben. Irgendwie habe ich das noch nirgendwo diskutiert gesehen.

Und @Rainer: klar, einfach die Statine nicht zu nehmen, wäre auch eine Lüsung, aber a) lüge ich nicht so gerne (was das irgendwie für mich wäre und b) ist meine Ärztin gar keine, die Sachen schnell verschreibt, sondern die wird versuchen, mir das LCHF auszureden. Sie findet das ansonsten schon okay, hängt sich aber an dem Cholesterinwert auf. Ich mag sie aber und daher denke ich, wäre es eine schöne Lösung, wenn ich den etwas senken könnte, solange ich bei LCHF bleiben könnte. Da würde mir die Diskussionen ersparen.

Hier noch eine Anschlussfrage: ich habe nirgendwo etwas gefunden, ab wann man denn wirklich was tun muss. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der LDL ja nicht ganz unwichtig. Wie hoch darf der liegen, bevor es auch aus LCHF-Sicht ungesund wird? Das würde mich noch ganz allgemein interessieren.

Danke aber trotzdem schon mal für Eure Reaktionen. Gemüse ist ab sofort bei mir in der Planung nach oben gerückt ,
Schöne Grüße,
Kotonu.

[Wilhelmine]

Herzlich Willkommen im Forum. Ich wünsche Dir weiterhin gutes Gelingen mit dieser Ernährungsform.

[Rainer]

Hier noch eine Anschlussfrage: ich habe nirgendwo etwas gefunden, ab wann man denn wirklich was tun muss. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der LDL ja nicht ganz unwichtig. Wie hoch darf der liegen, bevor es auch aus LCHF-Sicht ungesund wird? Das würde mich noch ganz allgemein interessieren.

Die Höhe des LDL-Cholesterin kommt es gar nicht an. Wichtig ist das LDL-/HDL-Verhältnis, das bis 3,0 als gut angesehen wird. Mit deinen unter 2 kannst du sehr zufrieden sein.

Hier ist dazu eine schöne Studie aus dem Jahr 2014, die den Zusammenhang zwischen dem LDL-/HDL-Verhältnis und dem Risiko, arteriellen Plaques zu entwickeln gut untersucht hat und in dieser Graphik sehr schön darstellt. Mit deinen 173 und 90 liegst du weit außerhalb des Bereiches, in dem es absolut kein Risiko für arterielle Plaque gibt.

LG Rainer

[Kräutergeist]

1. Hör auf Rainer!

2. Die Ausnahmen könnten das Problem sein.
Ich bestell auswärts Beilagen wie Reis und Kartoffeln ab und frage einfach nach Gemüse. Das ist i.d.R. auch überhaupt gar kein Problem und tut dem Koch auch nicht weh, wenn er mir Salat statt Pommes auf meinen Dönerteller tut oder das Ofengemüse ohne Kartoffeln in den Ofen tut.

Alkohol verkneif ich mir. Ganz selten mal 1 Glas Sekt.
Aber dazu muss ich sagen, dass ich jetzt auch schon bald 2 Jahre dabei bin. Da hat man dann natürlich eine gewisse Routine. Und außerdem ist mein Körper schon so trainiert, dass er nach so Eskapaden schnell wieder in der Ketose ist. Aber das dauert natürlich eine Weile, bis er das drauf hat.

10.000 Schritte/Tag find ich gut.
Mach ich während meiner Arbeit auch so. Hab auch einen Bürojob, wo man immer denkt, dass ginge gar nicht. Aber dann geht man zur Poststelle oder erst zum übernächsten Kopierer, Wasser für den Tee holen etc.pp.

[marchefox]

Bin eigentlich ziemlich ähnlicher Meinung wie Rainer. Allerdings denke ich, dass ein geringerer KFA erst einmal wichtig wäre.

[Kotonu]

Liebe Wilhelmine,
danke für den Willkommensgruß !

Lieber Rainer,
danke für die Präzisierung und den Artikel. Das ist was, woran ich mich orientieren und womit ich auch zur Ärztin gehen kann, super. Vielen Dank!

Lieber Kräutergeist,
die Ausnahmen sind sicherlich nicht gut und ich weiß natürlich schon um die Strategien, wie man das vermeiden kann. Aber z.B. meinen Schwäbischen Schwiegereltern will ich nicht mehr beibringen, dass Linsen mit Spätzle nicht mein Lieblingsessen ist. Ich hatte das am Anfang mal thematisiert, aber das ist so jenseits von ihrer Vorstellungswelt... Tja, und ein Leben ohne Süßes und gar kein Alkohol (wobei ich schon viel weniger trinke und damit vertrage als früher) außerhalb MEINER Vorstellungswelt ist. Zumal ich auch noch einen Partner habe, der zwar tapfer alle Experimente von mir miterträgt (dünner Bohnenstengel, der alles essen kann), aber halt auch mal einen Nachtisch vorschlägt. Aber wie gesagt, darüber beschwere ich mich ja gar nicht, sondern mir ging es nur um das Cholesterin-Probem.

Finde ich super, dass Du das mit den 10.000 Schritten auch probierst. Ist im Büro tatsächlich nicht ganz einfach, aber ich laufe einfach einen Teil zur Arbeit, dann passt das schon.

Lieber marchefox,
wenn Du mit KFA Köperfettanteil meinst (musste ich erst googlen ), wäre dann die Idee mehr Sport zu machen oder doch weniger Fett zu mir zu nehmen? Beides steht natürlich auf meiner Wishlist ;) .

In jedem Fall danke ich Euch für Eure Hilfe. Ich habe mir jetzt auf jeden Fall mehr Gemüse vorgenommen und dann werde ich mit dem Artikel von Rainer bewaffnet zum nächsten Arzttermin gehen. Mal schauen, wie es läuft.
Super, dass es Euch gibt!
Liebe Grüße,
Kotonu.

[Kräutergeist]

Mein Partner ist auch so einer! Der müsste eigentlich noch mal was zulegen!

Wir haben aber festgestellt, dass auch ihm LCHF echt gut tut. Seine Verdauungsbeschwerden gehen dann weg und er kann wenigstens ein bisschen zunehmen. Auch ist er nicht mehr so müde nach dem Essen.
Aber er ist auch ein guter Esser, kaum mäkelig und nicht so für Süßes. Das ist dann natürlich etwas einfacher. Ansonsten kann ich aber auch gut "Nein" sagen. Aber auch das hat gedauert. Ich hab mir vorher nie, niemals nicht und auch nicht unter Androhung schlimmster körperlicher Gewalt vorstellen können, dass man ohne Süß leben kann. Aber es geht.

Vielleicht kommt's auch drauf an, wie groß der Leidensdruck ist.
Ich hatte mit gut 95 kg auf 162 cm ja wirklich deutliches Übergewicht und war zu dem Zeitpunkt auch psychisch ziemlich fertig (kaputte Beziehung). Da ist man vielleicht eher bereit radikal durchzugreifen, als wenn es nur um 5kg ginge, die man aber auch nicht unbedingt abnehmen müsste sag ich mal.

Ich persönlich kann dir nur dazu raten, das durchzuziehen.
Ob du das so möchtest, das weiß ich natürlich nicht. Vielleicht musst du ja nicht so superstreng sein, wie ich es bin/war.