Liebe Bulmaz,
jetzt habe ich dich aber lange warten lassen... Das Forum hier ist ja fast wie ein Fass ohne Boden und ich neige auch dazu Romane zu schreiben. Dann, wie du schon weiter unten schreibst, all das wiegen, aufschreiben, ausrechnen... Ich hatte es mal 2 Tage ohne probiert. Ich dachte ich sei schon so weit. Leider war dem nicht so und ich hatte über 2 Kg mehr (Wasser hin und her???) und jetzt wieder weg. Gottlob, brachte ich heute Morgen mein neues Tiefsgewicht auf die Waage (seit letzten Januar und auch seit dem Beginn mit LCHF).
Dann führe ich hier gerne Tagebuch und daneben gibt es ja auch noch ein normales Leben. Lauter Termine beim Arzt und bei der Physio, Haushalt, Wäsche, Einkaufen, Familie, Hobby's (Line Dance und ich gehe gern mit Muttern in die Wassergymnastik, etc), und recherchieren und mich weiter informieren. Letzten Sonntag war ja der 1. Avent. Anlass die Sommerblumen endlich zu entfernen und alles weihnachtlich zu schmücken. Da bin ich auch nicht gerade die schnellste.
Mit dem so vollen Leben, ich denke so geht es uns doch alle heut zu Tage. Einfach immer was los!
Na ja, jetzt dachte ich, schauen wir mal wieder bei Bulmaz vorbei!
Liebe Sunshine Cat,
ähm - über Rohgewicht und den Unterschied zum gekochten Gewicht habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Andererseits - macht es überhaupt Sinn, ein Schnitzel vor und nach dem Braten zu wiegen? Die Kalorien verdampfen ja (leider) nicht. Ich gebe immer alles so ein, wie ich es abwiege. Klar, bei gefrorenem Spinat z.B. gehe ich davon aus, dass er später dann weniger wiegt, da ich ihn ja ausdrücke, wenn er aufgetaut ist. Auch bei einem Ei gebe ich eben nur ein Ei ein, weder gekocht oder sonst was. Bei Dingen, die geschält werden müssen, wiege ich nur die fertig geschälte Variante ab. So habe ich es die ganzen Jahre gehalten.
Du, die Hauptsache ist ja das es für dich funktioniert. Dann brauchst du dir ja keine Gedanken über das Thema zu machen. Ich habe hier ein extra Thema zu Garverluste gemacht und werde mir nach und nach die gängigsten Speisen mal aufschreiben. Ich habe zum Beispiel bei einem Schweinebraten neulich einen Garverlust von 25% gehabt, was noch wenig ist. Laut meinem Freund (Koch im 1. Beruf) und auch nach meinen Rechcheren im Internet, können die Garverluste beim Fleisch bis zu 50% gehen.
Natürlich, ich trage auch alles roh ein und dann ist es auch mir ganz egal wieviel die Lebensmittel nach dem Garen wiegen. Doch wenn wir ein Braten machen, meistens am Sonntag, dann kochen wir extra mehr. Wir essen in der Regel dann so 3-4 mal davon, mit Pausen dazwischen und jedesmal mit andere Beilagen, und dann esse ich mal eine halbe Scheibe Braten wenn ich keine Zeit habe was zu zubereiten oder für den Hunger Zwischendurch. Also, das sind dann in der ganzen Woche vielleicht nochmal 200 g (gar) oder so. In dem Fall müsste ich, auf die Woche verteilt gesehen 250 g und nicht 200 g. Das sind natürlich mehr Kcal, mehr KH etc. Ich habe an einem Fallbeispiel zu einer Portion Schweinebraten ausgerechnet, dass das ganze 5 Kg im Jahr sein können, vorausgesetzt man nimmt an das 7000 Kcal ein Kg Körpergewicht bedeuten, was ja auch nur so ne ungefähre Zahl ist.
Alles in allem, trainiere ich aber für das los lassen. Jetzt im Dez. da haben wir so viel Stress (mein Freund hat viele zusätzliche Arbeitsstunden und ist fix und fertig wenn er heim kommt, und wir müssen ein Lager auflösen - weiß noch gar nicht wie wir das schaffen sollen...) und wahrscheinlich kommt auch meine Schwester mit Mann ein paar Tag zu uns, das ich gar nicht so viel Zeit für dieses Thema investieren kann.
Gott sei Dank, machen meine Schwester und ihr Mann LCHF (oder so ähnlich...) schon 1,5 J. länger als ich. Sie haben dabei beide sehr viel abgenommen. Meine Schwester hat 18 Kg in dieser Zeit weg (Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass keine Diät vorher bei ihr funktioniert hat.). UND sie hat niemals irgend etwas gewogen oder aufgeschrieben oder ausgerechnet. Sie leben nur nach den Faustregel auf dem Flyer, plus LC Kuchen und Brot und Nudel, was sie überwiegen selbst macht. Jedenfalls passt es dann beim gemeinsamen Kochen/Essen.
Nee, da haste mich falsch verstanden.
Ich wollte natürlich abnehmen. Als ich begonnen habe, hatte ich auf 1,76 m immerhin 77,1 kg.
Damit habe ich mich nicht wohlgefühlt. Ich wollte auf 68 kg runter und das habe ich inzwischen geschafft. Also, bin ich weit entfernt vom Untergewicht - da möchte ich auch nie mehr hin. Gehabt habe ich das alles schon - Untergewicht, Übergewicht, Normalgewicht...ein jahrelanges Hickhack, auf das ich keine Lust mehr habe. Aber genau durch dieses Hin und Her habe ich mir leider ne hübsche krankhafte Einstellung zu Körper und vor allem Essverhalten angezüchtet, die aus meinem Kopf nicht mehr so recht verschwinden will. Ich hoffe, dass das auf lange Sicht mit LCHF besser wird.
Ich verstehe..., wie geht es dir den heute so? Was machst du jetzt so mit deinem Essen? Schreibst du immer noch alles auf? Und, da du jetzt ja das Gewicht erreicht hast was du wolltest, machst du nun dennoch weiterhin nach den Faustregeln von LCHF??? Geht es dir besser dabei?
Dass der dauernde Kampf gegen die scheinbar nicht aufzuhaltende Zunahme ermüdend ist und einen zum Heulen bringt - oh mann, wie gut kann ich das nachvollziehen. Wie oft saß ich nach meiner Magersucht mitten in einem Fressanfall heulend in der Küche auf dem Fußboden und habe mich gehasst? Das ist mir alles so vertraut. Aber ich persönlich -und ich habe wirklich arg abgedrehte Gedanken bezüglich essen und nicht essen- halte es für absolut machbar, dieses Muster mit LCHF zu durchbrechen. Allein schon deshalb, weil es dem Körper rein physisch besser geht und nicht zuletzt auch, weil man sich als Diätgeschädigter endlich all das einverleiben darf, ja sogar soll, das sonst verteufelt wurde. Das bringt eine ganz andere Lebens- und Essqualität.
Tut weh das zu lesen mit dem dauerenden Kampf, ich kenne es all zu gut... Ich fühle mir dir, mit mir und allen anderen denen es genauso geht...
Aber es stimmt, dass man mit LCHF viele leckere Sachen die immer verboten waren wie Sahne, Mascarpone, Fetthaltige leckere Käse, marmoriertes und saftiges Fleisch, etc. jetzt essen darf, macht das Leben leichter. Das bringt wirklich eine viel bessere Lebens- und Essqualität und lässt mich hoffen, dass ich dann auch mein Gewicht besser halten kann bzw. endlich halten werde. Hoffentlich...
Das viele Geplane und Aufgeschreibe setzt mir an manchen Tagen sehr zu und kommt mir zuweilen fast vor wie ein Käfig. Ich schiebe und ändere, jongliere mit den Zahlen, damit es auch ja zu einer perfekten Tagesbilanz kommt und mache dadurch letztlich doch wieder eine stringente Wissenschaft aus einer Ernährungsform, die eigentlich alles andere als das ist. Klar, man gewöhnt sich dran. Aber es schleicht sich auch schnell Panik ein, wenn es mal doch nicht möglich ist, irgendwas zu planen, zu wiegen oder die Nährwerte ganz genau zu wissen.
Trotzdem halte ich an LCHF fest. Denn obschon ich diesen Zähl- und Kontrollzwang auch damit auslebe, gibt mir die Ernährung doch die Freiheit, nach der ich mich lange gesehnt habe.
Das kann ich alles so gut nachvollen, obwohl ich nicht Magersüchtig bin, noch Bulamie habe, ich bin stark übergewichtig mit einem langen Weg vor mir..., und dennoch habe nicht unbedingt Angst auf dem Weg zum normalen Gewicht zu versagen, auch wenn das vielleicht hin und wieder zwischendurch passieren mag..., sondern meine größte Angst ist ein paar Wochen später wieder steil Berg auf zu gehen und nicht mehr anhalten zu können, bis ich noch mehr wiege wie vorher... Also so wie es bisher immer war. Daher ist es mir so wichtig, diese auch sehr schön Zeit (Belohnung durch Waage und Komplimente und der täglichen Erleichterungen die Frau so spürt) zu nutzen um mich für das danach mental und auch verhaltensmässig vorzubereiten.
Es würde mich freuen hier öfters von dir zu lesen! Ich schau mal, ob du hier auch Tagebuch führst. ;)
Liebe Grüße aus Singen am Hohentwiel,
SunshineCat