Süßstoffe...

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Toxa
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Re: Süßstoffe...

Beitragvon Toxa » 14. Januar 2015, 16:46

Ich habe den Faden gestartet weil ich die Erkenntnis (durch Dr. Perlmutter bin ich auf diese Studie gestoßen) interessant fand, daß Süßstoffe offensichtlich das Mikrobiom (ungünstig) verändern.
Das hat nichts mit Ketose, Blutzucker, eventuellem Heißhunger oder explosiven Sitzungen auf der Kloschüssel zu tun!
Es geht darum daß Süßstoffe die Darmbakterien stark beeinflussen - ungünstige Bakterien können sich vermehren, nützliche reduzieren oder ganz absterben, die nötige Vielfalt wird dezimiert - einfach nur durch den Konsum von Süßstoffen.
Darf ich Dir kurz widersprechen? (obwohl mich alle Deine Beiträge quer durchs Forum in den letzten Tagen begeistert haben)

M.E. hat der Durchfall sehr wohl etwas mit der Veränderung der Flora im Darm zu tun, sogar in besonderem Maße. Und deswegen hatte ich das auch so beschrieben, dass das bei mir ein Prozess war, der sich über mehrere Jahre entwickelt hat und sich so verschlechterte, dass es von anfänglich nur lästigen Blähungen bishin zu eben den Durchfällen reichte. Ich finde das ziemlich heftig.

In den früheren Links von mir zum Thema war einer dabei, der auf eine längere Diskussion im Logi-Forum verwies, wo es um eben dieses Thema ging = die Auswirkungen von Xylit auf die Darmbakterien.
Und gerade wenn man sich vor Augen hält, dass die breite Masse Xylit vor allem daher kennt, weil es die Kariesbakterien "aushungert", ist doch die nächste logische Frage, was das Xylit denn dann mit den Darmbakterien anstellt.

Und auch wenn ich mit anemone ein Späßchen gemacht habe: Mir persönlich geht es echt mies, wenn ich Xylit esse. Das erledigt sich nicht mit einem Gang zur Keramik, sondern geht über Stunden, in denen ich mich wie durch den Wolf gedreht fühle mit Kopfschmerzen und Schlappheit/Müdigkeit und ähnlichem.

Ich wollte das nur noch einmal herausarbeiten, da es offensichtlich bislang nicht deutlich erkennbar genug gewesen ist.

Ghislaine
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Re: Süßstoffe...

Beitragvon Ghislaine » 14. Januar 2015, 17:19

Ah, danke Toxa, das hatte ich dann wirklich falsch zugeordnet, bzw. nicht richtig gelesen.
Diese schlimmen Symptome können einerseits wirklich einen Zusammenhang mit den Darmbakterien haben, aber der Umkehrschluß "ich habe keinerlei Verdauungsprobleme - also hat das bei mir keinen Einfluß auf die Darmbakterien" wäre gewagt...
Die extreme Unverträglichkeit mancher Menschen auf die ganze Gruppe der Zuckeralkohole wird mit dem Mangel an einem bestimmten (Verdauungs)Enzym diskutiert, ist aber schon 'ne ganze Weile her daß ich da einen Artikel dazu gelesen habe uns so ganz kriege ich das jetzt nicht mehr zusammen.
Das ist auch extremst unterschiedlich - die einen haben (selbst in größeren Mengen) dauerhaft Null Probleme damit, andere reagieren anfangs darauf mit Durchfall/Kreislauf/schlecht Fühlen, es wird aber mit der Gewöhnung an den fremdem Stoff mit der Zeit besser bis zur guten Verträglichkeit, wieder andere starten mit einer anfänglich relativ guten Verträglichkeit, da wird es aber später sukzessive schlimmer, je öfter der Darm mit diesem Zuckeralkohol konfrontiert wird umso heftiger steigern sich die Reaktionen - also komplett unterschiedliche Verträglichkeiten, bzw. Unverträglichkeits-Verläufe.
Um das zu erklären reichen Darmbakterien nicht aus, das ist komplexer, aber sie (die Darmbakterien) spielen eventuell in die Verträglichkeits/Unverträglichkeits-Problematik als Komponente schon mit rein, da gebe ich Dir völlig Recht :)

Toxa
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Re: Süßstoffe...

Beitragvon Toxa » 14. Januar 2015, 17:28

Alles gut. :ymhug:

Vor dem von Dir angesprochenen fatalen Umkehrschluss wollte ich ebenfalls warnen.

Das ist interessant, was Du schreibst. Wenn Dir vielleicht noch einfällt wo Du das gelesen hast, wäre ich interessiert.
aber sie (die Darmbakterien) spielen eventuell in die Verträglichkeits/Unverträglichkeits-Problematik als Komponente schon mit rein
Ich fand das bemerkenswert, dass meine Bakterien offensichtlich erst einmal nur überfordert waren (bei Blähungen sagt man ja auch, dass da etwas fault/gärt) und sie schließlich komplett die Hufe gestreckt haben.

Auch die von Dir angedeutete Komplexität in diesem Zusammenhang hört sich interessant an. In dem gestern von mir gesetzten Link steht z.B. dass Eryhtrit/Xylit osmotische Wirkung haben :shock: , vielleicht geht das ja auch etwas in die Richtung?

Rose68
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Re: Süßstoffe...

Beitragvon Rose68 » 14. Januar 2015, 18:50

ich finde schon, dass die Verträglichkeit eine Rolle spielt.
Es ist doch wie mit Milchprodukten, der eine verträgt sie, der andere nicht.

Damit meine ich natürlich Sahne etc..

Aber grundsätzlich sollte dies nicht Bestandteil der Nahrung sein

Ghislaine
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Re: Süßstoffe...

Beitragvon Ghislaine » 14. Januar 2015, 19:33

ich finde schon, dass die Verträglichkeit eine Rolle spielt.
Es ist doch wie mit Milchprodukten, der eine verträgt sie, der andere nicht.

Damit meine ich natürlich Sahne etc..

Aber grundsätzlich sollte dies nicht Bestandteil der Nahrung sein
Das kommt darauf an, was genau Du unter "Verträglichkeit" definierst...
Nur weil Dir etwas nicht sofort merklich schadet, heißt das nicht, daß es Dir nicht unbemerkt schadet.
Um beim Beispiel Milch zu bleiben: viele behaupten von sich mit felsenfester Überzeugung sie vertragen Milch.
Diese Annahme begründet sich in der Tatsache, daß sie von Milch und Milchprodukten keinen Durchfall (und auch sonst keine sofort merklichen) Beschwerden bekommen.
Joa super, es liegt also keine Laktose-Intoleranz vor, klasse... aber Laktose/Milchzucker ist nun wirklich das kleinste Problem an der Milch (nur eben das sofort Offensichtlichste, wenn man mit Milchzucker Probleme hat).
Die wirklichen Probleme liegen viel versteckter im Casein und den Zellwachstumsfördernden Hormonen - die "verträgt" eigentlich NIEMAND, der dem Säuglingsalter entwachsen ist, nur zeigt sich das nicht gleich so offensichtlich.
Verstehst Du was ich meine?
Dito die Annahme "ich vertrage ganz problemlos Gluten", denn diese Person bekommt keinen Durchfall (sofort merkliche Reaktion) von Gluten.
Trotzdem fördert Gluten bei ALLEN MENSCHEN massive systemische Entzündungen im ganzen Körper (auch im Gehirn), also "verträgt" eigentlich NIEMAND Gluten, auch wenn sich die Brotesser noch so gerne einreden, sie hätten kein Problem damit.
"Vertragen" ist also ziemlich relativ, zumindest was die heimlich, still und leise Schädigung durch viele ungesunde Substanzen angeht...

Bienenmama
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Re: Süßstoffe...

Beitragvon Bienenmama » 14. Januar 2015, 20:17

ja das ist alles sehr einleuchtend. Aber wo fängt man da an und wo hört man auf.

Es wird ja so oft zitiert "die Dosis macht das Gift". ich mag diesen Satz eigentlich gar nicht.
Denn die einzige logische konsequente Schlussfolgerung bei dem Ganzen ist doch sowieso: gar kein Gift.
Keine Süßstoffe, Zucker sowieso nicht, kein Getreide, keine Milchprodukte, dann aber natürlich auch keine Nüsse, weil ja auch schlechtes O3:O6 Verhältnis, und und und und
also wo fängt man an und wo hört man auf.

ich für meine Begriffe möchte nicht ständig als der ewige Food-Nerd dastehen, ich finde es schon schwierig genug mit meiner Zuckeraversion die ständigen "Angriffe" von gutmeinenden Omas, Tanten, Onkel, Kindergeburtstagen, etc.pepe. abzuwehren und ernte hier ja auch schon dauernd rollende Augen...

Zumindest möchte ich gern eine Möglichkeit haben, auch mal Kuchen, Plätzchen, Muffins, etc mit den Kindern zu backen. Und so lange ich keine fundierten Analysen hierzu finde, ist Zucker in meinen Augen immer noch das größere Gift.

Bei Gluten und Mipros ist die Sache ja insofern anders, weil längst bewiesen in genügend Studien....

p.s.: wurde nicht für Stevia auch irgendwas Negatives herausgefunden ? Wisst ihr da was ? mir war so als hätte ich das mal überflogen....

Ghislaine
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Re: Süßstoffe...

Beitragvon Ghislaine » 14. Januar 2015, 20:37

Food-Nerd :-B trifft es ganz gut :lol: ich komme mir in einer großen Sippe und einem großen Freundeskreis von Otto-Normal-Essern auch oft so vor, da bin ich die durchgeknallte Paleo Tante mit zelebrierter Orthorexie ;)
Nein, im Ernst... es ist schon oft schwierig nicht hysterisch zu werden und einen praktikablen Weg zu finden.
Völlig kompromislos verrennt man sich auch, ich versuche mir - trotz aller Bemühungen mich gesund zu ernähren - meinen tiefenentspannten Umgang mit Essen zu bewahren.
Ich versuche schon zu unterscheiden zwischen der schwarz/weiß Kategorie mit NoGo Lebensmitteln, die fallen einfach raus und werden ersatzlos gestrichen und dem riesigen Grau-Bereich.
Für die Lebensmittel aus dem Grau-Bereich trifft der Satz "die Dosis macht das Gift" schon sehr treffend zu, denn diese Lebensmittel haben sowohl gute Seiten, als auch Nachteile - eigentlich normal, das ganze Leben ist irgendwo auf diese Weise "grau" ;)
Nüsse und Samen kann man da einreihen, im Maßen prima und durchaus wertvoll für die Ernährung, die hier oft mit täglichem Kuchen- und Brot-Nachbaukonsum praktizierten Nuss(Mehl)-Exzesse sind aber dann wieder hochproblematisch (ganz unabhängig von noch dazu kommendem psychologischen Festhalten an alten (Sucht)Gewohnheiten.

Bienenmama
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Re: Süßstoffe...

Beitragvon Bienenmama » 14. Januar 2015, 20:44

jaaaaa, das seh ich nicht ganz so eng. vielleicht weil ich mich nicht betroffen fühle als "Suchtkranker".
Mein Problem waren immer die Mengen. nicht die Art des Lebensmittels.
und seit LCHF weiß ich auch warum. durch das ständige low fat ist man nie richtig satt und sucht und sucht und haut seinen Teller extrem voll usw.... aber ist ja nun vorbei...

bestimmte Sachen finde ich haben auch mit Genuß zu tun. und da sollte auch jeder für sich entscheiden in welchem Maße er wievielen Dingen Platz in seinem Leben geben will.
Im Moment fehlt mir nichts, liegt aber mE auch daran, dass ich nicht allzustreng verfahre was die genannten Dinge betrifft. Wohlgemerkt bleibt aber alles im Rahmen. d.h. ab und zu und nicht täglich (Brotnachbau, Backwaren, Schokolade und Süßkram). wer das noch nicht kann, geb ich Euch Recht, fährt bestimmt besser erstmal nen kontrollierten Entzug zu machen und sich nicht hinter dem Genuß-Argument zu verstecken.

Aaaaaber zurück zum Thema: AUSSAGEKRÄTIGE STUDIE wäre gefragt.
;;)

Ghislaine
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Re: Süßstoffe...

Beitragvon Ghislaine » 15. Januar 2015, 09:37

Der Link zur Studie ist nun auf der Perlmutter HP online (oder er war auch schon vorher da, und ich hatte Tomaten auf den Augen):
http://www.drperlmutter.com/wp-content/ ... teners.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;
Heute Abend hab ich mehr Zeit, dann werde ich mir das mal genauer zu Gemüte führen.

Ghislaine
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Re: Süßstoffe...

Beitragvon Ghislaine » 15. Januar 2015, 10:13

Edit: Es handelt sich bei dem PDF nur um einen wissenschaftlichen Artikel zur Studie und wahrscheinlich wurde nur die üblichen Verdächtigen Saccharin, Sucralose und Aspartam in ihrer Wirkung auf die Darmbakterien untersucht.
Es gibt eine Liste mit thematisch ähnlichen Publikationen (über Pubmed sicher zu finden), aber ob da irgendwo jemals konkret Xylit und Erythrit und deren Einfluß auf die Darmbakterien getestet wurde?


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