Diabetes, Abszesse

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strickliesel
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Diabetes, Abszesse

Beitragvon strickliesel » 8. Dezember 2011, 23:26

Hallö,

mensch, ich mach mir grad ein bissel Gedanken um eine Bekannte unserer Familie, die DIVERSE Problematiken hat...und ich denke die ganze Zeit, dass ihr LC (HF) bestimmt weiterhelfen würde...

Sie ist Anfang 40, stark übergewichtig (über 100kg), hat dieses Jahr schon 15kg zugenommen. Sie hat Bluthochdruck und Diabetes (Augen sind schlecht, hat eine starke Brille), und seit ca. 1 1/2 Jahren sehr regelmäßig Abszesse an verschiedenen Teilen des Körpers, wegen der sie dann immer ins Krankenhaus und operiert werden muss.
Warum die Umstellung auf LC (HF) glaube ich seeeeehr schwierig bis unmöglich sein würde, ist, dass sie eine geistige Behinderung hat. Sie versteht zwar, dass sie sich besser nicht mit allem möglichen zustopfen sollte, aber sie ist nicht in der Lage, in solchen (und anderen Dingen) konsequent zu sein (ihre Wohnung sieht z.B. auch meist heftig aus, obwohl sie sogar eine Haushaltshilfe 1x die Woche hat). Sie wohnt mit Unterstütung einer ambulanten Betreuung in eigener Wohnung, tätigt bis auf 1x Woche ihre Einkäufe selber und sagt auch, dass sie so gerne isst und die Finger nicht von den Sachen (Süßigkeiten, Essen im allgemeinen...) lassen kann...

Ihre gesetzliche Betreuerin (meine Mutter) erwägt jetzt eine Magenverkleinerung, sieht es als einzige Möglichkeit, dass es mit dem Gewicht nach unten gehen könnte...(davor evtl. noch eine Kur, diese ist beantragt, aber noch nicht bewilligt...)
Letztes Jahr um die Zeit war esn och mal ganz doll mit den Abszessen, dann wurde sie medikamentös umgestellt und es war dann auch besser...bis ca.Anfang Herbst, da fing ihr BZ wieder an zu spinnen, seit 2 Tagen liegt sie jetzt wieder im Krankenhaus und wird morgen wieder am (aktuellen) Abszess operiert...

Und ich steh immer daneben und in meinem Kopf flüstern ständig eine leise Stimme "l-c-h-f....l-c-h-f..." :)


...Es ist zum Haareraufen, ich würd sooo gerne, dass es ihr mit lchf besser geht...

grüblerische Grüße

strickliesel

Rainer
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Re: Diabetes, Abszesse

Beitragvon Rainer » 8. Dezember 2011, 23:59

Hallo StriLi,

als eine Möglichleit sehe ich eine Kur in der Reha-Klinik Überruh in Isny an. Die haben Abspeckkuren für übergewichtige Diabetiker mit LOGI im Programm.

Das ist auf jeden Fall auch schon sehr viel wert und kann vielleicht sogar den späteen Einstieg in LCHF vorbereiten - versucht das mal.

LG Rainer
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strickliesel
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Re: Diabetes, Abszesse

Beitragvon strickliesel » 9. Dezember 2011, 00:10

danke Rainer! das klingt gut. eine Überlegung ist auch, dass sie eine Therapir,evtl.verhaltenstherapeutisch,macht (da vielfältige Traumatisierungen in der Kindheit/Jugend).
nur ist es nicht so leicht, jm.zu finden (möglichst eine Frau) die mit geistig behinderten Menschen arbeitet...

mal sehen...

Rainer
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Re: Diabetes, Abszesse

Beitragvon Rainer » 9. Dezember 2011, 09:36

Noch eine Ergänzung: Ich empfehle höchste Vorsicht gegenüber Magen-OPs.

Weil sie Diabetes hat, wird ihr wahrscheinlich ein Magenbypass aufgeschwatzt. Der führt tatsächlich bei vielen erst einmal dazu, dass neben der Gewichtsabnahme der Diabetes fast verschwindet. Die Einschränkungen, die sie bei der Ernährung danach beachten muss sind viel gravierender, als jetzt eine Umstellung auf LCHF. Wenn sie das nicht hinkriegt - und damit ist zu rechnen - kommen Diabetes und viele andere Probleme nach einiger Zeit verstärkt zurück. Es gibt für die OP bisher nur wenige Langzeiterfahrungen, darunter aber ganz schön viel schlechte. Leider wird die OP trotzdem von Chirurgen und Diabetologen angepriesen wie warme Semmeln. Anscheinend lässt sich damit gutes Geld verdienen.

Mir fällt wirklich nichts besseres ein, als die Reha in der Klinik Überruh. Ich halte es für jemanden, der ziemlich unselbstständig ist, als die beste Therapie, wenn sie:
- schmackhaftes Essen bekommt,
- sich satt essen kann und
- in einer Gruppe von gleich betroffenen die gesundheitlichen Vorteile erklärt bekommt.
Selbst wenn sie LOGI dann nicht weiter durchhält, nimmt sie sehr viel mit, was ihrem Diabetes und ihrem Gewicht helfen wird. Und für deine Mutter als Betreuerin ist das bestimmt auch ideal, dass die low carb Ernährung nicht von irgend jemanden näher gebracht wird, sondern unter ärtzlicher Kontrolle in einer Klinik. Ruf am besten gleich mal dort an und erkundige dich, wie man da reinkommt und ob die mit Behinderten umzugehen wissen.

LG Rainer
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Re: Diabetes, Abszesse

Beitragvon Sudda Sudda » 9. Dezember 2011, 10:49

Ich halte eine solche OP bei ihr auch für sehr bedenklich, denn es setzt doch eine enorme Eigenverantwortung in der Ernährung voraus. Man muss - soweit ich weiß - sich schon sehr, sehr gut ernähren, um keine gefährlichen Defizite zu kassieren. Und ob sie dazu in der Lage ist? Nach deiner Schilderung bin ich sehr, sehr skeptisch.

Zu den Abszessen...

Vor LCHF hatte ich immer wieder welche in der Leistengegend. Von der Pubertät an. Jetzt wo du davon schriebst, ist mir aufgefallen, dass ich die seit mindestens zwei Jahren gar nicht mehr hatte. Und Blutdruck ist auch normal.

Die LOGI-Kur wäre ein perfekter Ansatz.
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Re: Diabetes, Abszesse

Beitragvon Emma » 9. Dezember 2011, 13:16

Ich würde auch eher von einer Magen-OP abraten.
Wenn sie zu gern Süßes ißt, Kuchen, Schoki, Kekse etc., könnte sie DIES ja theoretisch auch nach der Magenrestriktion tun.

Denn man muß wenig essen, da nimmer viel reingeht, mengenmäßig. Aber WAS man ißt, das bleibt Einem überlassen.
Da würde die Selbstverantwortung anfangen, die bei dieser Frau sicher das Probelm wäre/ist.

Wie präzise siehr denn die geistige Behinderung aus?
Eine Bekannte von mir hat eine Tochter, 26, die Autistin ist, Spastikerin, gehbehindert , sehbehindert, und zudem auf dem kognitiven Stand einer 6,7-Jährigen etwa steht.
Sie kann nicht richtig lesen, kennt die Uhr kaum, kann sich selbst duschen und anziehen. Aber wohnt bei der Mutter, in einer eigenen Wohnung, die Mutter ist Betreuerin. Das Mädchen arbeitet in einer REHA-Einrichtung für Behinderte.

Sie ist auch viel zu dick, Körperfett fast 40%. Aber die Mutter hat konsequent Süßes reduziert und kocht sehr bewußt. Aber was die junge Frau in der Firma ißt, kann man eben nicht immer kontrollieren.
Sie ist 1,51 und wiegt 70 kg.

Aber die Mutter wohnt halt nebenan und kann ständig - nach der Arbeit und morgens - schauen.
Das Mädchen hat auch Abszesse unter Brust, wo sie schwitzt, und schwitzt extrem.


Sehr schwere Sachlage. :( :cry:

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strickliesel
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Re: Diabetes, Abszesse

Beitragvon strickliesel » 9. Dezember 2011, 14:40

Die Frau arbeitet ebenfalls in einer Werkstatt (wobei ich gerade nicht weiß, in welchem Bereich...gar in der Küche etwa?! :roll: ). Der Caritas-Betreuer kommt 2x die Woche, es wird einmal eingekauft, etwas aufgeräumt, ansonsten geht es eben auch viel um Arztbesuche etc. Sie ist in der Lage, Brettspiele zu spielen, was sie sehr gerne tut (nicht die meeegakomplizierten, aber auch nicht nur die einfachsten..., das macht sie auch sehr gerne und viel). Sie Ist sehr bindungsbedürftig, kann sich von Menschen schwer trennen (z.B. gab es gerade einen Betreuerwechsel, gegen den sie sich lange gewehrt hat, sie kann sehr schwer loslassen von anderen und ist sehr auf Bestätigung von anderen angewiesen).
Sie verheimlicht viele Dinge, z.B. kam vor kurzem heraus, dass sie die Haushaltshilfe lange nicht in ihr Schlafzimmer gelassen hat (hat es abgeschlossen wenn jm. da war), bis meine Mutter dann mal da war und es sich mit ihr angeschaut hat. Man hat den Fußboden vor lauter Dingen u.Unordnung nicht gesehen). Immer wieder denkt sie sich "Geschichten" aus, manchmal recht geschickt, manchmal weniger, um nicht aufzufliegen oder Dinge zu erreichen, die sie möchte (sie ist aber echt ne ganz Liebe, nur weiß sie sich nicht anders zu helfen...), z.B.denkt sie sich eine (kreative, das muss man sagen ;) ) Geschichte aus, um zu einem Geburtstag einer Kollegin zu gehen statt Termine z.B. bei Ärzten, mit ihren Betreuern (meine Mutter o. Caritas-Betreuer) zu umgehen etc.

Sie ist viel bei meinem "Ziehvater" (der Ex-Lebensgefährte meiner Mutter, mit dem wir 10Jahre zus. gewohnt haben), dieser hat sie damals mit seiner Frau aus ihrer Familie "gerettet" (da wog sie übrigens mehr als jetzt und war stark vernachlässigt...). Dieser hat eigentlich immer irgendwo was zu essen auf dem Tisch stehen (das wäre mal ein Ansatzpunkt, dass dort nicht immer was rumsteht...er greift da auf jeden Fall nicht genug durch...). Na, und ansonsten ist es natürlich das komplette Paket, heimlich essen, wenn man zum Essen eingeladen ist vorher trotzdem viel essen, sie ist einfach ganz klar aus emotionalen Gründen um ihr "Ich" zu stabilisieren.
Ob sie weiß,dass sie sich damit langfristig kaputt macht und ihr Leben gefährdet, weiß ich nicht. und ob dieses Wissen etwas ändern würde steht noch auf einem ganz anderen Stern...

so far...

ich red nochmal mit meiner Mutter, sie soll sich auf jeden Fall gründlich informieren (sie hat die Gesundheitssorge und könnte das veranlassen...will es aber nur mit Zustimmung der Frau machen...)

danke für eure Rückmeldungen!


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