Orthorexia nervosa - Wer erkennt sich wieder? ;-)

[pinkpoison]

SPIEGEL online schreibt aktuell:

Essstörung Orthorexia nervosa: Gefährlich gesund

Von Jana Hauschild

Kein Fleisch, kein Zucker, keine gekochten Mahlzeiten: Das Bedürfnis, sich gesund zu ernähren, kann zwanghafte Züge annehmen. Schon sprechen Mediziner von einer neuen Form der Essstörung: Orthorexia nervosa, krankhaftes Gesundessen. Doch die Diagnose ist umstritten.
(...)

http://www.spiegel.de/gesundheit/psycho ... 83365.html

[petzinger]

Meine Tochter hat mich schon vor längerer Zeit auf diese Erkrankung aufmerksam gemacht, weil mir gesunde Ernährung wichtig ist.
Ich habe tatsächlich darüber nachgedacht, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass mein Verhalten nicht krankhaft ist.

Darüber, ob die Ernährung von Veganern und Rohköstlern als Essstörung einzuordnen ist, mag ich mir kein Urteil erlauben.

[nashua]

Ich habe mich auch 6 Monate mit veganer Rohkost ernährt, allerdings war da auch eine Menge Obst dabei und täglich Nüsse.
Es ging mir sehr sehr gut dabei. Ich habe das Essen allerdings nicht zelebriert, sondern immer dann mir etwas in den Mund gesteckt wenn mir danach war. Mittags gab es immer einen großen Salat ohne Dressing.
Ich hatte eine tolle Haut; habe unglaublich gut geschlafen, als hätte ich einen eingebauten Schalter (hinlegen=einschlafen/aufwachen nach wenigen Stunden=voll fit). Ich hatte keinen Schweißgeruch mehr und fühlte mich ausgeglichen und körperlich und geistig fit.
In den 6 Monaten hatte ich 10 Kilo abgenommen. Doch leider bin ich dann wieder schwach geworden, weil ich JEDEN Tag zu hören bekam, das kann doch nicht gesund sein, der Mensch braucht doch eine warme Mahlzeit usw. usw.

Drauf gekommen bin ich durch die Bücher: Wenn du gesund sein willst, vergiss den Kochtopf und Rohkost statt Feuerkost und Neue Esskultur mit Sonnenkost

Als Essstörung habe ich es nie empfunden, dafür waren meine Mengen an Obst und Nüssen nicht wenig.

[Jelly]

Danke für den Link

Ja, wie überall im Leben: die richtige Balance ist immer wichtig.
Mit Besessenheit und Zwängen kann man sich ja nicht richtig gut fühlen, oder? Dann doch lieber etwas relaxed. Und da dann na klar aufpassen, dass es nicht zuuuu lässig ist.

Viele Grüße
Jelly

[Auryn]

Find ich zwar glaubhaft, finde mich und LCHF aber ganz und gar nicht darin wieder ;o)

Wenn Menschen wegen ihrer eingeschränkten Ernährung schwere Mangelerscheinungen aufweisen, untergewichtig werden, sich aus dem Freundes- und Familienkreis zurückziehen und ihre Gedanken um nichts anderes mehr kreisen als die nächste Mahlzeit und Ernährungsfragen, dann könne man von einer Störung sprechen.

^^drückts deutlich aus, denn mich hat LCHF eher offener, geselliger und zufriedener und vermutlich auch in mancherlei Hinsicht gesünder gemacht.

[nashua]

Zitat: ihre Gedanken um nichts anderes mehr kreisen als die nächste Mahlzeit und Ernährungsfragen, dann könne man von einer Störung sprechen.

Seit lchf dreht sich bei mir alles einfach alles!! ums Essen. Ich träume sogar nachts davon. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie soviel ans Essen und die Mahlzeitenzusammensetzung gedacht wie jetzt. Früher war das viel einfacher, da habe ich mir nie nen Kopf gemacht.

Bin ich jetzt durch lchf gestört?

Nein!!!!!

[Chris]

Doch die Diagnose ist umstritten.

Das würde ich mal ganz dick unterstreichen. Genau wie beim Sissi-Syndrom. War vor ca. 10 Jahren sehr populär. Und alle Kinder haben heute AD(H)S. Zwangsneurosen gibt´s schon immer.

Meine Tochter hat mich schon vor längerer Zeit auf diese Erkrankung aufmerksam gemacht, weil mir gesunde Ernährung wichtig ist.

Es ist doch unglaublich, dass man sich jetzt schon Gedanken machen soll, weil man sich Gedanken um gesunde Ernährung macht. Und all diejenigen, denen ungesunde Ernährung wichtig ist und die sich nicht um ihre Gesundheit kümmern, sondern lieber der Solidargemeinschaft zur Last fallen, die sind dann wenigstens psychisch gesund???? Auch wenn demnächst Diabetes die neue Todesursache Nr. 1 sein wird?

[Vamperl]

Ich kenne jemanden, der darunter leidet/litt.
Als diese Frau zur Kur fahren musste, hat sie sich nicht im Kurheim verköstigt, sondern ließ sich alle paar Tage von ihrem besondern Lieferanten Obst und Gemüse schicken.
Sie kann keine andere Kost zu sich nehmen, sie wird sofort schwersten krank.
Ich denke, würden wir hier in ein Krankenhaus eingeliefert und hätten keine andere Wahl als "normal" zu essen, würden wir es tun. Schweren Herzens, man würde versuchen, Alternativen zu finden, aber wenn es die nicht gibt, dann fügt man sich.
Die Frau, die mit O.n. kenne, kann das nicht.
Bzw. konnte.
Nach ihrer Scheidung geht auf einmal vieles wieder.
Ein paar Dinge hat sie beibehalten, wie einen äußerst fragwürdigen Obst-und Gemüsesaft.
Sie ist der festen Überzeugung, das Zeug heilt Krebs, Migräne, Diabetes, u.a.
Mein Mann meint, ich habe eine Esstörung.
Ich soll einfach normal essen, aber davon wenig.
Ich könnte, aber ich will nicht.
Wer unter Orthorexie leidet, kann nicht anders, eher verhungert er.

[Sudda Sudda]

Ich erkenne michdarin nicht wieder.

Aber ich denke schon, dass ich zumindest eine Person tatsächlich benennen könnte, bei der ich es vermute.
Ernsthaft.