Nach dem mir neulich ein kleines Malheur unterlaufen ist, habe ich mich mit dem Thema ein bisschen eingehender befasst. Und zwar ist folgendes passiert: ich habe auf einer Party zwei Gläser trockenen Weißwein getrunken, was für mich eigentlich nicht viel ist (mal eine Flasche am Abend kommt vor) und musste dann frühzeitig nach Hause, weil ich mich einfach schrecklich gefühlt habe; unglaublich müde und zitterig. Zu Hause dann den Blutzucker gemessen - um die 50 mg/dl, also gut unterzuckert. Eigentlich messe ich zur Zeit nur um zu überprüfen, ob das was ich esse sich wirklich nicht auf meinen Blutzucker auswirkt.
Nach der ersten Panik, die Erklärung, die ich mir google und Arzt zusammengetragen habe:
Alkohol unterbricht den Stoffwechsel in der Leber und zwar so lange bis der Alkohol vollständig abgebaut ist und UNABHÄNGIG davon ob Fett oder KHs verstoffechselt werden (beides passiert in der Leber). Also: Egal wie lange und tief man in Ketose ist oder ob man sich auch von KHs ernährt, wenn man Alkohol trinkt läuft in der Leber nix mehr. Das bedeutet nicht, dass man aus der Ketose fliegt. Sie findet quasi vorübergehend einfach nicht statt.
Das eigentliche Problem ist, dass in Ketose der Blutzucker ausschließlich über die Leber stabilisiert wird. Die paar Gramm, die wir noch essen, reichen dazu nicht aus. Wird der Fettstoffwechsel gestopt, sinkt der Blutzucker, einfache Rechnung. Im Grunde passiert das gleiche bei Menschen, die KHs essen, jedoch nicht im gleichen Ausmaß, da schnell verfügbare KHs direkt ins Blut gehen und somit den Blutzuckerabfall ausgleichen.
Mein Fazit: man sollte in Ketose mit Alkohol äußerst vorsichtig sein, wer damit noch keine Erfahrung hat sollte sich Traubenzucker oder Saft bereithalten und im Idealfall seinen Blutzucker überwachen. Natürlich gibt es individuelle Unterschiede in der Geschwindigkeit des Alkoholabbaus. Das kann aber vor allem dann gefährlich werden, wenn ihr alkoholisiert ins Bett geht und der Blutzucker während des Schlafes weiter absinkt. Folgen von Blutzucker unter 40 mg/dl können Filmrisse, Koordinationsschwierigkeiten, Erbrechen sein, sinkt der Blutzucker weiter kann das sogar im Koma enden.
Das heißt aber natürlich nicht, dass man nicht gelegentlich ein Glas genießen kann, aber man sollte nicht unkontrolliert trinken
PS.: Ich weiß, dass das gar nicht das eigentliche Thema ist, aber ich finde es trotzdem wichtig, dass man darüber informiert ist. Damit ihr eure feinen Tröpfchen in Zukunft sorgenfrei genießen könnt

Ich würde übrigens nicht ausschließen, dass die Leber lernt in Ketose den Alk auf Dauer schneller abzubauen und man dann am nächsten Morgen nix mehr davon merkt.