Mich ärgert ein bisschen, das mir das vorher niemand gesagt hat.
Habt ihr denn einen Verlauf bemerken können (am Anfang schlechter, dann besser)? Kampftrinken muss nicht mehr sein, aber mal feiern gehen sollte irgendwie schon drin sein, darauf mag ich nicht verzichten.
Hallo Mandala,
du brauchst dich nicht weiter zu ärgern, an deiner Befürchtung ist nichts dran. Dir und allen die jetzt vielleicht auch Angst bekommen haben, kann ich -
E n t w a r n u n g - geben. Die Gefahr von gefährlichen Unterzuckerungen durch viel Alkohol besteht nicht bei Leuten, die sich KH-reich ernähren und sie besteht noch weniger, wenn du dich ketogen ernährst.
Spielen wir zunächst mal deine Überlgungen für KH-reich ernährte Leute durch. Wie du richtig gesagt hast, ist nach Genuss von viel Alkohol die Leber eine ganze Weile damit beschäftigt, den Alkohol abzubauen. Während dieser Zeit ist die Glukoneogenese gebremst und es kann zu niedrigem BZ kommen. Bei niedrigem BZ kann einem schon mal schummrig werden und das Herz ein bisschen mehr rasen, das kennt man ja von einem Kater. Aber viel mehr kann mit dem etwas niedrigerem BZ nicht passieren. Wenn man nach zu viel Alkohol ins Koma fällt, dann ist das nicht wegen gefährlichen Hypoglykämien, sondern wegen einer Alkoholvergiftung.
Wenn wir uns das jetzt für jemanden ansehen, der in Ketose ist, dann ergeben sich bezogen auf den Alkoholabbau nicht viele Unterschiede. Die Glycogenspeicher der Leber sind vor dem Alkoholgenuss genauso wie bei nichtketogener Ernährung ordentlich gefüllt. Nicht gefüllt sind die Glycogenspeicher der Muskeln, was aber keine Auswirkungen hat, weil diese Reserven sowieso nicht zur Energieversorgung des Gehirns genutzt werden könnten. Ein großer Unterschied besteht in der Menge an Glukose, die zur Energieversorgung des Gehirns benötigt wird. In Ketose wird die zu 80% mit Ketonkörpern sichergestellt, der Glukosebedarf sinkt ungefähr auf 20%. Wenn schon bei dem hohen Glukosebedarf ohne Ketose keine gefährlichen Hypoglykämien auftreten, dann werden sie bei dem stark reduzierten Glukosebedarf in Ketose erst recht nicht vorkommen.
Ich hoffe, dass ich deine Bedenken zerstreuen konnte und du bei entsprechenden Gegebenheiten deine alkoholischen Getränke wieder ohne Furcht genießen kannst. Dass du wahrscheinlich in Ketose weniger alkoholische Getränke veträgst und du schneller einen Kater bekommst, ist ein anderes Problem und liegt auch mehr an den KH. Das führt aber nur dazu, dass du dich mehr oder weniger schlecht fühlst - gefährlich ist das nicht.
LG Rainer