Zusammensetzung ketogene Ernährung (nach Prof. Dr. Kämmerer)

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Aronia
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Zusammensetzung ketogene Ernährung (nach Prof. Dr. Kämmerer)

Beitragvon Aronia » 19. April 2014, 12:39

Eiweiß
Empfehlung allgemein: 1,2 - 1,4 g pro kg Körpergewicht
Faustregel: 1,2 - 1,4 g pro kg Körpergewicht, 84 - 98 g pro Tag (Anmerkung von mir: 60 kg Körpergewicht x 1,4 g = max. 84 g Eiweiß pro Tag, 70 kg Körpergewicht x 1,4 g = max. 98 g Eiweiß pro Tag, höheres Körpergewicht = max. 98 g Eiweiß pro Tag :) !)

Fette
Empfehlung allgemein: mindestens 70 % der Gesamtenergie
Faustregel: mindestens 2,5 g pro kg Körpergewicht, mindestens 175 g pro Tag :) !

Kohlenhydrate (verwertbar, d.h. ohne Ballaststoffe)
Empfehlung allgemein: bis zur individuellen Ketoseschwelle, max. 50 g pro Tag, 0,25 - 0,5 g pro kg Körpergewicht
Faustregel: 0,25 - 0,5 g pro kg Körpergewicht, 18-35 g pro Tag

Achtung: Die Summe der %-Empfehlungen ergibt zusammen nicht 100%, da die ca.-Empfehlungen in einem idealen Rahmen angegeben sind, in dem sich die Nährstoffzufuhr bewegen sollte. Bei normalen Lebensmitteln sind die empfohlenen Mengen nicht auf 1 % genau einzuhalten, und Sie sollen Ihre Lebensmittel auch nicht mit der Briefwaage auf das Milligramm genau abwiegen.

So wird die Faustregel-Menge berechnet: Ein Krebspatient braucht 30-35 kcal je kg Körpergewicht pro Tag um den Energiebedarf zu decken. Für die Faustregel gehen wir hier von 30 kcal pro kg Körpergewicht aus, die Sie täglich schaffen. Wenn Sie z.B. 70 kg wiegen, sind das 2100 kcal pro Tag, die Sie zusammenbekommen sollten.

Grundannahme: 1 g Kohlenhydrate liefert im Schnitt 4 kcal Energie, 1 g Eiweiß auch 4 kcal und 1 g Fett 9 kcal Energie.

(Quelle: Holm, E., 2007)

(aus dem Buch "Krebszellen lieben Zucker - Patienten brauchen Fett.", 1. Ausgabe 2012, S.234)

Turtle70
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Re: Zusammensetzung ketogene Ernährung (nach Prof. Dr. Kämme

Beitragvon Turtle70 » 19. April 2014, 15:41

Super, jetzt habe ich eine konkrete Angabe, was die Eiweißmenge betrifft. Es bezieht sich also tatsächlich auf das Körpergewicht. Vielen Dank für die Info, Aronia.

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sola
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Re: Zusammensetzung ketogene Ernährung (nach Prof. Dr. Kämme

Beitragvon sola » 20. April 2014, 20:19

Da geht es aber nicht um eine ketogene Ernährung zum Zwecke des Abnehmens.
Bei Krebspatienten wünscht man sich, dass sie ihr Gewicht halten. ;-)
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sonne
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Re: Zusammensetzung ketogene Ernährung (nach Prof. Dr. Kämme

Beitragvon sonne » 20. April 2014, 20:49

Da geht es aber nicht um eine ketogene Ernährung zum Zwecke des Abnehmens.
Bei Krebspatienten wünscht man sich, dass sie ihr Gewicht halten. ;-)
.. oder gar wieder etwas zunehmen ;) ;)

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sola
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Re: Zusammensetzung ketogene Ernährung (nach Prof. Dr. Kämme

Beitragvon sola » 20. April 2014, 21:27

...oder gar das.
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Re: Zusammensetzung ketogene Ernährung (nach Prof. Dr. Kämme

Beitragvon pinkpoison » 21. April 2014, 07:06

Da gebe ich sola absolut recht.

Aronia
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Re: Zusammensetzung ketogene Ernährung (nach Prof. Dr. Kämme

Beitragvon Aronia » 21. April 2014, 08:13

Mir ging es vor allem darum, dass die Eiweißmenge nie höher als 98 g/d liegen sollte unabhängig von einem vielleicht viel höheren Körpergewicht (als 70 kg). Es zeigt sich doch hier im Forum, dass viel Unklarheit bezüglich der Eiweißmenge besteht. Um erstmal die Ketoadaption zu erreichen, also auch die wahnsinnigen Hungergefühle in den Griff zu bekommen, sollte man am Anfang wahrscheinlich auch die Mindestfettmenge von 175 g einhalten, aber keinesfalls die Kohlenhydrate hochschrauben oder gar (wie das viele hier machen), über eine zu hohe Eiweißzufuhr satt werden (die verhindert nämlich die Ketose)! Ich kann mich da den Empfehlungen, die Eiweißmenge anfangs höher zu halten, nicht anschließen - die Fettmenge muss anfangs noch hoch sein!
Nach erfolgter Ketoadaption und dem Wunsch abzunehmen, muss unbedingt die Fettmenge stark eingeschränkt werden, KH und Eiweiß dürfen bzw. müssen aber im vorgegebenen Rahmen bleiben. Also zum Abnehmen: KH max. 20 g/d, Eiweiß max. 1,2-1,4 g/kg Körpergewicht und Fett auf ein Minimum während der Abnehmphase ( nach erfolgter Ketoadaption), später nach Erreichen des Wunschgewichtes so anpassen, dass es zum eigenen Kalorienverbrauch passt.
(Ja, diese Tabelle gilt für Krebskranke. Die Eiweißmenge kann mit Sicherheit bei nicht Betroffenen noch etwas niedriger liegen. Und bei allen Insulinresistenten oder Menschen mit gestörtem Zuckerstoffwechsel ist das Einhalten der geringen Kohlenhydratmenge von max. 20g/d sicher wichtig).

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Re: Zusammensetzung ketogene Ernährung (nach Prof. Dr. Kämme

Beitragvon sola » 21. April 2014, 13:50

Ehrlich gesagt widerstrebt es mir persönlich ohnehin sehr, ständig mit Zahlen jonglieren zu "sollen".;-)

Ich halte es so: linke Flyerseite, ordentlich viel Gemüse und Fett, sodass es mir schmeckt und ich satt bin- FERTIG!

Mehr braucht es für ein entspanntes LCHF nicht.

LG
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Re: Zusammensetzung ketogene Ernährung (nach Prof. Dr. Kämme

Beitragvon Kathi » 21. April 2014, 14:17

Hier stimme ich Sola komplett zu!
Wenn ich erst mal ausrechnen müsste, wie viel ich von was bräuchte... dann würde ich wohl nicht mal mehr ne simple Mischkost zu mir nehmen.
Ich finde nach wie vor: Das (Wieder-)Erlernen des Körpergefühls für satt und hungrig und auch durstig lohnt sich eher, so im Hinblick auf den Rest des Lebens ;)
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-31 kg

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Re: Zusammensetzung ketogene Ernährung (nach Prof. Dr. Kämme

Beitragvon pinkpoison » 22. April 2014, 08:20

Dem (Wieder)Erlernen eines unbewußt richtigen Verhaltens geht stets das bewußte Verlernen falschen Verhaltens und das Einlernen von gesunden Verhaltensmustern voraus, die die ungesunden ersetzen. Verhaltensänderungen, die irgendwann einmal automatisiert/unbewußt ablaufen sollen, geschehen nicht von selbst, sondern sind das Ergebnis harten Arbeitens an sich selbst. Insofern ist eine Larifari-Herangehensweise ohne Waage und Nährwerttabellen etc. für die meisten Menschen kein empfehlenswerter Ansatz. Ansonsten kann man schlicht kein vertrauenswürdiges Gefühl für angemessene Portionen und Proportionen entwickeln. Man kann Schwimmen lernen, indem man ins Wasser geworfen wird, dabei Gefahr läuft abzusaufen - oder mit Trainer und Schwimmhilfen. So lange bis man beherrscht, was es zu beherrschen gilt, um nicht mehr abzusaufen. Ich bin für Letzteres.

Abgesehen davon geht es nicht lediglich um "Lernen", sondern es geht in vielen Fällen um eine Umprogrammierung des Hormonhaushaltes der nicht mehr funktioniert wie er soll. Das entzieht sich einer funktioniernenden Wahrnehmung und so fehlen vertrauenswürdige Feedback-Schleifen. Wischi-Waschi-Tralala bringt daher für die weit überwiegende Mehrheit aller Menschen mit einem entgleisten Stoffwechsel/Ernährungsverhalten rein gar nichts und ich halte es für völlig überflüssig, wenn ausgerechnet Moderatoren immer wieder mit Gewalt den Eindruck erwecken müssen, es wäre alles easy.

Wenn es so einfach wäre, dann würde die ein oder andere Moderatorin, die so vehement Larifari, "Pfeif-auf-Abmessen-und-Wiegen" und "Spür-in-dich-hinein" empfieht, wahrscheinlich auch längst ihren graphischen Avatar durch ein Foto ersetzt haben bzw. sich getrauen uralte Fotos, die offenbar aus einer "ich-bin-rund-na-und-Lebensphase" stammen (was ja als Einstellung auch ok ist, wenn sich jemand damit gut fühlt) durch aktuelle Fotos auszutauschen, auf den man den Erfolg des Larifari-Ansatzes auch sehen kann. Da dies nicht geschehen ist, weckt das den Verdacht, dass der propagierte Ansatz nicht einmal am eigenen Exempel funktioniert, anderne und sich selbst dies einzugestehen und seinen Standpunkt zu ändern, ist eben nicht so leicht... .

Gruß Robert


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