Lektin-Gehalt von Nüssen und Samen

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Nachteule99
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Lektin-Gehalt von Nüssen und Samen

Beitragvon Nachteule99 » 4. Juni 2014, 11:49

Ja, ich schon wieder... ;)

Da ich ja fleißig weiter kreuz und quer durch's Netz lese hab ich schon wieder ne neue Frage:
Diesmal geht es um die Lektine.
Wie hoch ist denn der Lektin-Gehalt bei Nüssen und Samen (z.B. Leinsamen oder Chia-Samen) im Allgemeinen so ein zu schätzen? Kommen die besser oder schlechter weg als z.B. Getreide?

Im Blog von pinkpoison konnte ich lediglich finden, dass z.B. auch Leinsamen Lektine enthalten. Sonst habe ich hierzu leider nicht viel gefunden.

Außerdem sind Lektine ja anscheinend nicht gleich Lektine. Nicht alle haben die fatale Wirkung wie z.B. das Lektin in Weizen, wenn ich das richtig verstanden habe.

Weiß da irgendwer mehr zu?

Liebe Grüße,
das Eulchen

Aronia
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Re: Lektin-Gehalt von Nüssen und Samen

Beitragvon Aronia » 4. Juni 2014, 12:19

Hallo Eulchen,
ich kann Dir nur mit diesem Link vielleicht ein wenig weiterhelfen. Hier hat man sich auch sehr genau mit dem Thema "Lektine" auseinandergesetzt: http://www.urgeschmack.de/sind-lektine- ... efahrlich/" onclick="window.open(this.href);return false;
Gruß Aronia

Nachteule99
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Re: Lektin-Gehalt von Nüssen und Samen

Beitragvon Nachteule99 » 4. Juni 2014, 12:31

Hmm, da steht, dass z.B. Kochen Lektine zerstören kann:
  • Lektine werden ab ca 75°C aufwärts nach und nach denaturiert.
  • 5-minütiges Kochen zerstört den Großteil aller Lektine.
  • Kochen bei 121°C kann alle Lektine zerstören.
  • Fermentation kann 95% der enthaltenen Lektine zerstören.
Aber Weizen fürs Brot wird doch eigentlich immer gebacken. Und das bei deutlich höheren Temperaturen. Wo liegt dann noch das Problem? :-?
Hab ich grad nen Knoten im Hirn? Oder geht die Rechnung so einfach nicht auf? :-B
Oder is Backen nicht gleich kochen?

Aronia
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Re: Lektin-Gehalt von Nüssen und Samen

Beitragvon Aronia » 4. Juni 2014, 13:50

Getreide enthält Gluten: http://www.urgeschmack.de/gluten/" onclick="window.open(this.href);return false; und zuviele Kohlenhydrate.
Die biochemischen Reaktionen im Körper wirklich herauszufinden und zuzuordnen - wer weiß ob dies jemals gelingt. Natürlich kann man Leinsamen essen. Er wird auch im Buch: "Ketogene Ernährung bei Krebs" zugelassen. Dort vor allem auch wegen dem niedrigen KH-Gehalt von ca. 5 g /100g.
Und dort wird auch nicht in besonderem Maße auf die Antinährstoffe in Nüssen oder Samen eingegangen, sondern auf die nicht optimale Eiweißzusammensetzung (mit anderen Eiweißquellen mischen) und die Fettsäurezusammensetzung. Insgesamt können wir eben die Nährstoffe aus Pflanzen weniger gut aufnehmen im Gegensatz zu den tierischen Nahrungsmitteln, sie nähren uns nicht so gut. Durch entsprechende Maßnahmen wie einweichen, backen, kochen, fermentieren etc. ist es den Menschen gelungen, sie für uns nutzbar und bekömmlicher zu machen.

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Re: Lektin-Gehalt von Nüssen und Samen

Beitragvon Shenana » 4. Juni 2014, 14:30

hier gilt auch wieder mal: " Die Dosis macht das Gift". Leinsamen (generell Samen) wie auch Nüsse sind ab und an
in Ordnung. Für den täglichen massenhaften Verzehr auf Dauer als artgerechte Ernährung eher ungeeignet.
Schau einfach wie es Dir mit diesen Nahrungsmitteln geht und lasse dein Körper entscheiden.... . Wenn es um
den reinen gesundheitlichen Aspekt geht, dann würde ich mit diesen Nahrunsgmitteln eher zurückhaltend umgehen.
Das ist aber meine persönliche Meinung.

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Re: Lektin-Gehalt von Nüssen und Samen

Beitragvon Nachteule99 » 4. Juni 2014, 15:28

Die Frage ob ich's jetzt nur vertrage oder nicht, finde ich bei der Fülle an Lebensmitteln, die ich nach wie vor konsumiere (obwohl alle LCHF-konform sind) nicht leicht zu beantworten. Es könnte ja doch immer auch was anderes sein, was mir nicht/schlecht bekommt.

Sonst muss ich echt erst mal so gut wie alles streichen, das würde ich aber ungern tun, einfach auch der Praktikabilität wegen. Deshalb versuche ich es gerade noch mit dem "Verstand". ;)

Dass mir Getreide nicht bekommt weiß ich mittlerweile ziemlich gut, das brauchen wir nicht diskutieren. Mich hatte nur interessiert, ob dann noch Lektine drin sind, wenn man's kocht/backt, oder nicht. ;)

Was den Rest angeht möchte ich jetzt versuchen Milchprodukte - bis auf Butter und Butterschmalz/Ghee - weg zu lassen (nachdem mein Vorrat dann weg ist, ich möchte die anderen MiPros nicht wegschmeißen). Bis jetzt habe ich sehr viel Käse gegessen, auch Sahne, Frischkäse und Mascarpone gab es öfter mal.
Von dem Löffel Mascarpone den ich gerade gegessen hab is mir jetzt übel... so viel zur Bekömmlichkeit. :-s Aber trotzdem kann ich jetzt nicht 100%ig ausschließen, dass es doch was anderes war wovon mir schlecht ist. Das ist eben das Problem.

Da mir die Nüsse/Samen am meisten fehlen würden und ich da zumindest noch keine direkten offensichtlichen Nachteile - wie z.B. Übelkeit - fest gestellt habe, möchte ich die zunächst einmal auf meinem Speiseplan belassen - zumindest nicht völlig streichen. Natürlich versuche ich dabei den "Schaden" so gering wie möglich zu halten, also von den Nüssen gibt es eigentlich nur noch Macadamias und ab und zu mal ein bisschen weißes Mandelmus, bis es leer ist.
Leinsamen gibt es halt ab und zu in Form von Heinrich-Knäcke. Bezüglich Lektinen habe ich da aber eben noch nicht sonderlich viel gefunden.

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Re: Lektin-Gehalt von Nüssen und Samen

Beitragvon pinkpoison » 5. Juni 2014, 07:08

The safety aspect is even more serious with some monocot lectins, such as wheatgerm agglutinin or a number of oilseed lectins, such as peanut agglutinin and many others because they are extremely heat stable and normal cooking or other conventional heat treatments may fail to inactivate them. Thus, the best way to avoid potential harmful effects of these heat-resistant lectins is to limit their dietary intake to a minimum.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21374488

Man sollte bei Getreiden vor allem auch an Müsli als riskante Speise denken. Da bekommt man auf jeden Fall die volle WGA-Dröhnung. Auch (Vollkorn-)Nudeln auf Weizenbasis sind alles andere als gesund, was das Thema WGA als Lektin angeht.

Nachteule99
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Re: Lektin-Gehalt von Nüssen und Samen

Beitragvon Nachteule99 » 5. Juni 2014, 10:40

Danke pinkpoison,

genau so eine Info hatte ich gesucht!

Weizen kommt bei mir ja schon seit längerem nicht mehr auf den Tisch, wegen der Allergie.
Aber was da zu Samen gesagt wird ist wirklich sehr hilfreich!


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