Tabelle 4 in Deinem Link zeigt doch ganz deutlich ein signifikantes Absinken der Mineralstoffe von 1954 bis 2003 - oder bin ich zu blöd, die Tabelle zu lesen?
MAn sollte also besser die Daten von 1972 als Maßstab verwenden."Die Daten von 1954 liegen in einigen Fällen über den Obergrenzen der Schwankungsbereiche, bedingt durch den damaligen Stand der Analytik."
Für mich ist entscheidend das Fazit, das auf Basis aller verfügbarer Daten gezogen wurde (siehe auch die Studien im Literaturanhang):
Wenn man sich die - im Artikel begründete Schwankungsbreite der Messwerte anaschaut, ist es für die Vitamin-Industrie ein leichtes unseriöse Vergleiche anzustellen, indem man die Werte der "guten alten Zeit" an ihrer Obergrenze (noch dazu unter Verwendung vorsintflutlicher Analytik erhoben) in Relation zu aktuellen Werten an der Untergrenze gegenüberstellt. Abseits davon würd eich , wenn ich mit Statistiken zielorientiert manipulieren wollen würde, nur Werte von Obst und Gemüse nehmen, die aus industrieller Agrarproduktion (spanische/holländishce Gewächshäuser) stammen, die aber niemand (aus verschiedensten Gründen) mit der Beisszange anfassen sollte. Beim Obst/Gemüse aus der "guten, alten Zeit" wird hingegen traditionell - auf richtigem Boden, unter freier Sonne und frischer Luft etc. - angebaute Ware verwenden (andere Ware dürfte es seiner Zeit auch kaum gegeben haben).Insgesamt lässt sich aus den vorliegenden Werten keine Tendenz zu sinkenden oder steigenden Nährstoffkonzentrationen ausgewählter Lebensmittel in dem angegebenen Zeitraum feststellen. Ähnliche Ergebnisse werden auch in anderen Studien beschrieben.
Zieht man die Gesatheit der verfügbaren harten Daten heran, dann kann man m.E. gar keinen anderen Schluß ziehen, als den, den Frau Dr. Baur in ihrem Artikel gezogen hat: Die Behauptung, dass früher der Nährstoffgehalt von Obst und Gemüse generell höher war und wir deshalb Gefahr laufen unterversorgt zu sein, ist eine dreiste, interessengeleitete Behauptung, ein Mythos, der mit geballter Marketing-Macht der Vitaminindustrie über Jahrzehnte gebetsmühlenhaft penetriert wurde und wird, damit sich ihre Produkte besser verkaufen.
Kauft Euch bevorzugt biologisch angebautes Obst und Gemüse der Saison von Erzeugern aus Eurer Region - damit setzt ihr die marktwirtschaftlich richtigen Signale und gebt Eurem Körper alles, was er braucht. Achtet auf Vielfalt, Abwechslung und Frische - so stellt ihr sicher, dass Ihr das gesamte Spektrum der uns nützlichen Stoffe erhaltet und dass ihr ggfls. uns weniger zuträgliche pflanzliche Phytochemika minimiert.
Zuim Thema Orthomolekulare Medizin: Ein mit mir befreundeter Allgemeinmediziner, mit dem ich mich über diese sehr junge neue Fachrichtung unterhalten habe, hat mir seine persönliche Erfahrung mit den Praktiken der Vitamin- und Pharmaindustrie geschildert: Es werden massive Überzeugungsarbeit bis hin zu Korruptuionspraktiken von "Pharmareferenten" betrieben, um Ärzte zu einer Zusatzausbildung in diesem Feld zu bewegen, Fach- und Publikumszeitschriften (siehe die Kundenzeitschriften der Apotheken zb), trommeln regelmässig die Werbetrommel, um OM gezielt bekannt populär zu machen. Warum? Die Frage könnt Ihr Euch selbst beantworten.... .
Willkommen in der Welt der skrupellosen Abzocke im weißen Kittel....
LG Robert