Beitragvon pinkpoison » 31. Januar 2013, 15:08
Alkoholabbau verhindert die Produktion von Ketonkörpern. Sobald man also Alk (aus welcher Quelle auch immer) zu sich nimmt, und so lange der Alk in der Leber abgebaut wird, fehlen die Ketonkörper zur Versorgung des Gehirns und (zumindest in der Ketoadaptionsphase) auch der Muskulatur. Folge: Mehr Körpersubstanzverlust als nötig im Rahmen der Gewinnung von Glykogen aus glucogenen Aminosäuren der Körpersubstanz und/oder das Gehirn verschafft Dir u.U. derartige Gier auf Kohlenhydrate, dass Du schwach wirst und die Diät abbrichst und in den alten Schlendrian verfällst. Manche nennen das den "inneren Schweinehund" - der ist keine Charakterschwäche, sondern Folge evolutorisch bewußt so angelegter hormoneller Steuerungsprozesse, denen auch der Wille selten was entgegensetzen kann.
Ich halte es für keine gute Idee Alkohol in jeder Form und Menge zu konsumieren, so lange man noch nicht stabil in Ketose ist und die Ketoadaption zu 100% vollzogen. Das kann individuell unterschiedlich lange dauern. Zwischen 6 und 12 Wochen sollte man im Mittel rechnen, wenn man die tägliche KH-Aufnahme ausnahmslos so tief gesetzt hat, dass man in Ketose war. Je niedriger, desto besser. Wie viel g/d das bedeutet iist die Preisfrage, der jeder individuelle mit Messgeräten oder Ketostix zuleibe rücken muss.
Dass auch 70g noch LCHF wäre, ist jedoch individuell und muss nicht so sein, dass man mit 70g/d in Ketose kommt. In der Tat ist es so, dass die wenigsten Menschen bei 70g/d in Ketose kommen, eher unter 50g/d. In besonders schweren Fällen sogar unter 20g/d. Daher: Je weniger KH, desto besser.
Ist man nicht in Ketose, handelt es sich nicht um LCHF (und auch nicht Atkins). LCHF funktioniert gesund nur unter den Bedingungen der Ketose. Lebt man in Glykosis und futtert reichlich gesättigte Fette (was bei 70g/d für die Mehrheit der Fall sein dürfte), riskiert man all die üblen Krankheiten, die wir unter dem metabolischen Syndrom kennen. Lebt man in Ketose, ist gesättigtes Fett in nahezu beliebiger Menge nicht nur nicht schädlich, sondern sogar gesundheitsförderlich.
LG Robert
Edit: Aufgrund von Personenangriffen habe ich den betreffenden Abschnitt moderiert. /Nicole