Beitragvon Rainer » 2. März 2016, 20:59
Hallo Barbolli,
ich würde dir raten, noch etwas Geduld aufzubringen und eine zeitlang abzuwarten, wie sich die Harnsäurewerte entwickeln. Nach den Erfahrungen, die wir hier im Forum austauschen, gehören hohre Werte nicht zwingend zur ketogenen LCHF-Ernährung dazu, obwohl Ärzte immer mal wieder Befürchtungen in diese Richtung äußern. Die theoretische Erklärung dafür ist,dass bei der Herstellung der Ketonkörper ein Säureüberschuss entsteht, die bei absolutem Insulinmangel sogar bis zur Azidose, der Ketoazidoseführen kann. Die praktischen Erfahrungen hier im <forum bestätigen diese Befürchtung aber nicht.
Eine mögliche Erklärung für erhöhte Harnsäurewerte lässt sich in in der Ketoadaption finden, die schätzungsweise 6 Wochen dauert. Am Anfang stürzen sich erst einmal alle Zellen, die sich zuvor mit Glukoseversorgt haben,auf die Ketonkörper.Deshalbmüssen sehr viele davon hergestellt werden. Mit der Zeit lernen die Muskelzellen, die Fettsäuren direkt zu verwenden, so dass die Ketonkörper fast nur noch für das Gehirn benötigt werden. Das kann sich nicht mit Fettsäuren ernähren. weil davon nur wenig (als Baustoff) durch die Blut-/Hirnschranke durchgelassen wird. Deshalb werdeb mit fortschreitender Anpassung immer weniger Ketonkörper benötigt,womit sich auch der Säureüberschuss stark verringert.
Es ist durchaus denkbar, dass so ein anfänglicher Anstieg der Harnsäure bei uns allen aufgetreten ist. Da dieser Wert aber kaum innerhalb der ersten 6 Wochen gemessen wurde, ist das noch niemanden aufgefallen. Aufgefallen ist aber ein anderes Phenomen mit den Lipidwerten. Die werden am Anfang ganz stark durcheinandergewirbelt und haben sich erst nach 3 Monaten einigermaßen eingespielt. Wenn also dein Cholesterin auch regelmäßig überprüft wird, dann mach dich schon immer auf ungewöhnliche Werte gefasst. Da weder schlechte Harnsäurewerte noch schlechte Lipidwerte kurzfristig Schaden anrichten können, brauchst du nur mit genügend Geduld die Umstellungsphase zu überstehen.
LG Rainer
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